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Neue Professorin für Diversität in der Medizin: Sabine Ludwig

Rektor Wolfgang Fleischhacker hat eine neue Professorin für Diversität in der Medizin berufen: Sabine Ludwig kommt von der Universität in Mainz nach Innsbruck. Ludwig hat an der Universität Charité in Berlin promoviert und wird die Nachfolge von Margarethe Hochleitner antreten. „Für mich ist das eine Ehre und ein Privileg“, sagt die Expertin, die einen besonderen Fokus auf die globale Perspektive geschlechter- und diversitätssensibler Medizin legen will.

Gut gelaunt unterzeichnet Sabine Ludwig ihren Vertrag bei Rektor Wolfgang Fleischhacker. Schon bald wird die Professorin für Public Health, Rehabilitation und transdisziplinäre Gesundheitsversorgung im Gesundheitswesen an der Katholischen Hochschule in Mainz nach Tirol ziehen. „Ich weiß, ich trete in große Fußstapfen. Margarethe Hochleitner hat hier in Innsbruck sehr viel erreicht und aufgebaut. Meine Aufgabe wird sein, das zu erhalten, die Arbeit fortzusetzen, auszubauen und breiter aufzustellen“, erklärt Ludwig, die im Fach Gendermedizin, medizinische Ausbildungsforschung, Frauengesundheit und Public Health an der Universität Charité in Berlin promoviert hat.

Nur 25 % der Frauen im internationalen Gesundheitswesen in leitender Funktion

Ludwig bringt viel internationale Erfahrung mit an die Medizinische Universität Innsbruck. 2018 hat sie gemeinsam mit der Co-Vorsitzenden des „World Health Summit Councils“, Ilona Kickbusch, die deutsche Sektion von Women in Global Health gegründet. „Frauen, die in der internationalen Gesundheitsbranche tätig waren, haben sich in Berlin zu dieser Initiative zusammengeschlossen. 75 Prozent des weltweit tätigen Gesundheitspersonals sind weiblich, aber nur 25 Prozent der Frauen arbeiten in Führungspositionen. Auch in NGOs oder der WHO finden sich wesentlich weniger Frauen in leitender Tätigkeit als Männer“, erklärt Ludwig. Hier gäbe es noch viel zu tun, insbesondere weil sich durch die Covid-Pandemie für viele Frauen weltweit die Situation noch verschärft habe. Sabine Ludwig hat durch ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften und Sinologie in Berlin, Paris, Shanghai und Peking schon während ihrer Ausbildung einen breiten Blick auf das Gesundheitswesen werfen können. Sie hat für die Abteilung für Entwicklungszusammenarbeit und internationale Kooperationen der Europäischen Kommission zwei Jahre in Peking gearbeitet. „Diese Zeit war für mich sehr besonders, denn noch heute profitiere ich von meinem Netzwerk und Kenntnissen bei der Beantragung von EU-Förderungen“, sagt Ludwig. Darüber hinaus war diese Zeit für die engagierte Wissenschafterin auch persönlich wichtig gewesen, denn in Peking kam ihre heute 19-jährige Tochter zur Welt.

Nach ihrer Rückkehr war Ludwig an der Charité - Universitätsmedizin in Berlin tätig, sowie am Robert Koch-Institut und an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Im Zuge ihrer Berufslaufbahn hat sie auch den Masterstudiengang International Health an der Charité in Berlin koordiniert und war für die Integration geschlechterspezifischer Aspekte und Diversität in das medizinische Curriculum zuständig. Hierbei hat sie auch eng mit dem Institut für Geschlechterforschung kooperiert, das von Vera Regitz-Zagrosek gegründet worden ist. Die renommierte Kardiologin zählt zu den Gründerinnen der Gendermedizin in Deutschland und ist 2014 mit der Ehrendoktorwürde der Medizinischen Universität Innsbruck ausgezeichnet worden.

Die Etablierung von Genderthemen und Diversität in der Lehre ist für Ludwig ein zentraler Aspekt. In der Gesellschaft für medizinische Ausbildung (GMA), einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft zur Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Forschung, Lehre und Praxis des Gesundheitswesens, leitet Ludwig den Ausschuss Gender, Diversity und Karriere. Die GMA hat Mitglieder aus dem gesamten Dachraum. „Ich habe daher eine gute Übersicht über die Curricula an anderen deutschsprachigen Universitäten und sehe hier Innsbruck bereits sehr gut aufgestellt“, sagt Ludwig. Die Ausgangsbasis für ihre Arbeit sei dementsprechend gut. Die gebürtige Süddeutsche freut sich aber nicht nur auf ihre zukünftigen anspruchsvollen Aufgaben, sondern auch auf die Rückkehr in die Berge. „Ich bin in Baden-Württemberg aufgewachsen und bin sehr häufig schon als Kind in den Bergen unterwegs gewesen.“

(25.07.2023, Text: B. Hoffmann-Ammann, Foto: MUI/D. Bullock)

Kurzbiographie Sabine Ludwig
Sabine Ludwig ist Professorin für Public Health, Rehabilitation und transdisziplinäre Gesundheitsversorgung im Gesundheitswesen im Fachbereich Gesundheit und Pflege an der Katholischen Hochschule Mainz und wissenschaftlich an das Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité – Universitätsmedizin Berlin angebunden. Zuvor hatte Sie eine Vertretungsprofessur für Public Health / Gesundheitswissenschaften an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Sie ist die Gründerin und Leiterin der deutschen Sektion von Women in Global Health. Sabine Ludwig hat einen deutsch-französischen Studienabschluss in Wirtschaftswissenschaften und Sinologie. Sie hat in Berlin, Shanghai, Paris, Frankfurt und Peking studiert. Nach ihrem Studium arbeitete sie bei der Europäischen Kommission in Brüssel und Peking und bei den Vereinten Nationen in einem Projekt im Gesundheitssektor. Nach ihrem sechsjährigen Aufenthalt in China arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und am Robert Koch-Institut als Koordinatorin und Expertin für den Frauengesundheitsbericht für Deutschland. Sabine Ludwig hat an der Charité zum Thema Gender Medizin, medizinische Ausbildungsforschung, Frauengesundheit und Public Health promoviert. Sie spricht Deutsch, Englisch, Französisch und Chinesisch.

 

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