55.000 Euro für gute Lehre: MUI-Lehrpreise 2024 vergeben
Gute Lehre gehört vor den Vorhang geholt und belohnt: Das ist die Intention der MUI-Lehrpreise in verschiedenen Kategorien. Bei der zweiten Ausgabe standen praktische Lehrformate und die Betreuung von wissenschaftlichen Arbeiten im Mittelpunkt. Ausgezeichnet wurden Lehrende, die in den Augen von Studierenden und Jury besonders erfolgreich ihr Wissen vermitteln, sei es bei Lehrveranstaltungen direkt am Krankenbett, im Labor, während des Klinisch-praktischen Jahres oder Abschlussarbeiten.
26 PreisträgerInnen dürfen sich 2024 über einen MUI-Lehrpreis freuen. Das stattliche Gewicht der Siegestrophäen spiegelt den Wert der Lehre wider, den die Med Uni Innsbruck mit der Verleihung heuer zum zweiten Mal zum Ausdruck bringen möchte. „Die Preise sind mit je 2.500 Euro dotiert und zeigen damit auch mit diesem Geldwert, dass das Engagement von guten Lehrenden geschätzt wird“, sagte Wolfgang Prodinger, Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten, bei der Preisverleihung im Faculty Club der Medizinischen Universität Innsbruck, an der auch die Unirats-Vorsitzende Elisabeth Zanon teilnahm. Er hatte die Lehrpreise im Vorjahr initiiert.
Die Preisverleihung ging am 12. Dezember im Faculty Club der Med Uni Innsbruck über die Bühne
Die PreisträgerInnen wurden auf der Grundlage von anonymen und begründeten Nominierungen von Studierenden der Med Uni ausgewählt. Vier Wochen lang konnten sie im Herbst ihre FavoritInnen unter den Lehrenden und Teams von Lehrenden nominieren – 413 Studierende nützten die Gelegenheit, vor allem aus den jüngeren Semestern. Damit auch PhD-Studierende ohne Sprachhürden teilnehmen konnten, war die Ausschreibung auch auf Englisch erfolgt. Eine Jury aus Rektorat, Senat, Curricularkommission, Studiengangsleitungen und ÖH traf die finale Entscheidung über die Zuerkennung der Preise in insgesamt elf Kategorien.
Anfang November tagte die Jury der MUI-Lehrpreise 2024
Nicht zu verwechseln sind die MUI-Lehrpreise mit den etablierten Preisen „Prof of the term“. Diese werden auch weiterhin von der ÖH Medizin vergeben – beide Preise unterstreichen die wichtige Tätigkeit von Vortragenden und Lehrenden.
Schwerpunkt praktische Lehrformate
Für die Ausgabe 2024 wurden der Schwerpunkt auf praktische Lehrformate gelegt. So wurden 16 Lehrende mit einem MUI-Lehrpreis für die gute Betreuung in Pflichtpraktika und Pflichtseminaren ausgezeichnet. Für die Studierenden zählten gute Vorbereitung, greifbar vermitteltes Wissen, Hilfestellung bei den Aufgaben und angemessenes Feedback zu den ausschlaggebenden Kriterien – etwa beim Unterricht am Krankenbett, in Praktika an Laborbänken, Seziertischen oder Zahnarztstühlen.
Eine Übersicht aller Kategorien und PreisträgerInnen finden Sie in der Tabelle am Ende des Artikels.
Für die gute Betreuung im Klinisch-Praktischen Jahr wurden zwei Preise an KPJ-BetreuerInnen-Teams vergeben, hier hatten die Studierenden Kliniken oder Allgemeinmedizin-Praxen nominiert, in denen sie besonders gut aufgenommen und in die Arbeit eingebunden wurden.
Der dritte Teilbereich mit acht Ausgezeichneten betraf die gute Betreuung von Diplom- oder Masterarbeiten sowie PhD Thesen. Die Studierenden hatten BetreuerInnen nominiert, die sie kompetent, mit der guten Planung eines geeigneten Projekts und wertvollem Feedback zu ihrer Abschlussarbeit begleiteten. „Die Aufwertung der Betreuung von Diplom- und anderen Abschlussarbeiten war vielen schon lange ein Anliegen“, so Prodinger. Erfreulich war für den Vizerektor auch, dass die vorgesehenen sechs Preise für exzellente junge Lehrende (laut Ausschreibung unter 35 Jahre) alle vergeben werden konnten.
Auch zwei Lehrprojektpreise vergeben
Auch zwei hervorragende Lehrprojekte wurden im Rahmen der Feierstunde prämiert. Sie waren 2021 beziehungsweise 2022 eingereicht worden und konnten inzwischen erfolgreich durchgeführt werden. Ein Lehrprojektpreis betrifft den Einsatz der Lernplattform „Moodle“ im Physiologiepraktikum. Der zweite Lehrprojektpreis wurde an ein Projekt der ÖH (Notfall4you) vergeben. Die 2024 bewilligten vier Lehrprojekte können nach Abschluss in den Folgejahren zur Prämierung eingereicht werden.
Alle Ausgezeichneten sind mit ihrem Engagement positiv aufgefallen. Immer wieder wurde von ihnen auch betont, dass oft ein ganzes Team hinter einem guten Lehrangebot stehe. Die Med Uni Innsbruck hat 55.000 Euro für die MUI-Lehrpreise 2024 ausgeschüttet, mit der Botschaft: An der Med Uni Innsbruck spielen gute Lehre und gute Lehrende eine gewichtige Rolle.
Hier die PreisträgerInnen der MUI-Lehrpreise 2024:
Semester 1-6 Humanmedizin, Zahnmedizin, Bachelor Molekulare Medizin
Lars Klimaschewski (Neuroanatomie),
Elisabeth Pechriggl (Klinisch-Funktionelle Anatomie),
Judith Lechner (Physiologie) ex aequo mit
Wolfgang Lederer (Anästhesie und Intensivmedizin)
Junge Lehrende:
Miar Ouaret (Radiologie),
Hanne-Rose Honis (Klinisch-Funktionelle Anatomie)
Klinik Humanmedizin (Semester 7-10)
Hesso Farhan (Pathophysiologie),
Benjamin Treichl (Anästhesie und Intensivmedizin),
Elke Doberentz (Gerichtliche Medizin),
Peter Willeit (EPICENTER)
Junge Lehrende:
Denise Aldrian (Pädiatrie I)
Klinik Zahnmedizin
Junge Lehrende:
Felix Fleischer (Zahnerhaltung und Parodontologie),
Christine Zürcher (Zahnerhaltung und Parodontologie),
Katharina Fink (zahnärztliche Prothetik)
Bachelor Molekulare Medizin
Matthias Erlacher (Genomik und RNomik)
Master Molekulare Medizin
Sebastian Herzog (Entwicklungsimmunologie)
Klinisch Praktisches Jahr
Praxis Dr. Lugmayr Stubaital ex aequo mit Universitätsklinik f. Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie
Diplomarbeiten Humanmedizin
Elke Griesmaier-Falkner (Pädiatrie II),
Lena Tschiderer (EPICENTER),
Nikola Komlenac (Diversität in der Medizin)
Diplomarbeiten Zahnmedizin
Ines Kapferer-Seebacher (Zahnerhaltung und Parodontologie)
Diplomarbeiten Molekulare Medizin
Stephanie zur Nedden (Physiologie)
PhD-Thesen
Markus Keller (Humangenetik)
Clinical PhD-Thesen
Alex Hofer (Psychiatrie I),
Michael Knoflach (Neurologie)
Bei der Preisverleihung nicht anwesend sein konnten die PreisträgerInnen Elisabeth Pechriggl, Praxis Dr. Lugmayr (Neustift) und Nikolas Schmidbauer.
(Innsbruck, 16.12.2024, Text: P. Volgger, Fotos: MUI/D. Bullock, W. Kathan)