Internationale Auszeichnung für Innsbrucker Forscherin Cornelia Lass-Flörl
Die anerkannte Medizinerin Cornelia Lass-Flörl hat eine der höchsten Auszeichnungen der Europäischen Konföderation der Medizinischen Mykologie (European Confederation of Medical Mycology, ECMM) erhalten, den E. Drouhet Award. Die Direktorin des Instituts für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizin Uni Innsbruck ist die erste Österreicherin und erst die zweite Frau, die diese prestigeträchtige Ehrung erhält.
Cornelia Lass-Flörl von der Medizin Uni Innsbruck zählt zu den weltweit bekanntesten Expert:innen auf dem Gebiet der Medizinischen Mykologie und ist in ihrem Fach eine der meist zitierten Forscher:innen. Ihre wissenschaftliche Arbeit wurde jetzt mit dem sehr renommierten E. Drouhet Award ausgezeichnet. Cornelia Lass-Flörl hat sich unter anderem auf die Epidemiologie, Diagnostik und Therapie von schweren Pilzinfektionen, sogenannten invasiven Aspergillosen, spezialisiert. Dabei handelt es sich um eine schwere und lebensbedrohliche Infektion, die durch den Schimmelpilz Aspergillus ausgelöst wird. Die Erkrankung tritt hauptsächlich bei immungeschwächten Personen auf. Jährlich gibt es rund zwei Millionen Fälle weltweit. Die Forschungsarbeiten der Tirolerin zu Antimykotikaresistenzen und zur Pilzdiagnostik haben dazu beigetragen, die Behandlung und Erkennung zu verbessern.
Der E. Drouhet Award wird von der ECMM seit 2000 vergeben. Die Auszeichnung erhalten nur renommierte, international anerkannte Wissenschafter:innen. Namensgeber ist Edouard Drouhet (1919 – 2020), ein Pionier der medizinischen Mikrobiologie, der die Erforschung von Pilzinfektionen beim Menschen und bei Tieren vorantrieb. Cornelia Lass-Flörl ist die erste Österreicherin, der die E. Drouhet Medaille überreicht wurde. Mit dem Preis verbunden ist die Abhaltung der E. Drouhet Lecture. In ihrem Vortrag widmete sie sich Aspergillus terreus, einem weit verbreiteten Schimmelpilz der sowohl Menschen als auch Tiere infizieren kann. Die mehrfach ausgezeichnete Wissenschafterin zeigte neue diagnostische und therapeutische Ansätze auf. Die Verleihung erfolgte im Rahmen des ECMM-Kongresses 2025 in Bilbao im Herbst dieses Jahres.
(21.10.2025, Text: B. Hoffmann-Ammann, Foto: MUI/Bullock)
Zur Person:
Cornelia Lass-Flörl (60) ist Direktorin des Instituts für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck. Das Institut ist ECMM Excellence Centre für invasive Pilzinfektionen und österreichisches Referenzlabor für Aspergillus und Aspergillusinfektionen, die zu den Schwerpunkten Lass-Flörls gehören. Lass-Flörl studierte in Innsbruck Medizin und spezialisierte sich in der Folge auf dem Gebiet der medizinischen Mikrobiologie. Fachkenntnisse erwarb sie an der Bundesstaatlichen Bakteriologischen Untersuchungsanstalt, am Institut für Hygiene in Innsbruck sowie am Center for Disease Control in Atlanta, USA. Ihre Spezialgebiete umfassen Infektionsprävention, Hospitalinfektionen und Medizinische Mykologie. Cornelia Lass-Flörl ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften, Autorin von mehr als 700 Fachartikeln in Peer-Review-Journalen sowie Gutachterin und Editorin diverser mikrobiologischer Fachjournale. 2020 wurde Lass-Flörl zum Fellow der American Academy of Microbiology gewählt. 2024 wurde sie vom Datenkonzern Clarivate zum wiederholten Mal in die Liste der weltweit meist zitierten Forscher:innen aufgenommen.
Links
Cornelia Lass-Flörl im Expert:innen Verzeichnis der Medizinischen Universität Innsbruck