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Insulinpumpe Foto: C. Lackner

Welt-Diabetestag am 14. November: Aufklärung über die Auswirkungen

Unter dem Motto „Diabetes: Schützen Sie unsere Zukunft“ steht der diesjährige Weltdiabetestag am 14. November. Der Fokus liegt heuer auf dem Schutz der Gesundheit zukünftiger Generationen und der Aufklärung über die Auswirkungen von Diabetes. Vor allem vor dem Hintergrund ständig steigender Zahlen soll der Welt-Diabetestag das Bewusstsein für die weitverbreitete Stoffwechselerkrankung stärken.

In Österreich sind 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung von Diabetes betroffen. Die Zahl der DiabetikerInnen wächst jedoch von Jahr zu Jahr. Grundsätzlich werden zwei Krankheitstypen unterschieden: Bei Typ 1 Diabetes sterben jene Zellen, die in der Bauchspeicheldrüse Insulin produzieren, ab. Bei Typ 2 Diabetes wird Insulin zwar produziert, der Körper verliert aber die Fähigkeit es zu verwerten. Ohne die künstliche Zufuhr von Insulin – dem Eiweißhormon, das den Zuckerhaushalt reguliert – besteht dann kurzfristig die Gefahr einer Ketoazidose, also einer Übersäuerung des Körpers, was zu Erbrechen, Ohnmacht oder gar Lebensgefahr führen kann. Langfristig überhöhte Zuckerwerte können zu Spätfolgen wie einer Beeinträchtigung der Augenfunktion, Nierenschäden, Nerven- und Gefäßerkrankungen führen.

Früherkennung und Prävention
„Bei Kindern sind Gewichtsverlust, Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und Bettnässen Symptome für Diabetes Typ 1“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Sabine Hofer von der Innsbrucker Kinderklinik. Die Diagnose Typ 1 Diabetes wird meist im Kindesalter gestellt. Treten vermehrt solche Anzeichen auf, sollte ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden. Dass Kinder mit Diabetes an Übergewicht leiden ist übrigens ein weit verbreitetes Vorurteil: „Meistens sind Kinder mit Typ 1 Diabetes sogar sehr schlank“, so Hofer.
Im Gegensatz dazu kann starkes Übergewicht sehr wohl einen Risikofaktor für den Typ 2 Diabetes darstellen, der hauptsächlich Erwachsene betrifft. „Mit einem gesunden Lebensstil, viel Bewegung, ausgewogener Ernährung und vor allem als Nichtraucher kann man der Erkrankung im Erwachsenenalter vorbeugen“, empfiehlt Prim. Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner, Ärztliche Direktorin des LKH Hochzirl.

Nicht heilbar, aber kontrollierbar
Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist Diabetes nicht heilbar. Eine frühzeitige Behandlung der Krankheit und moderne Therapien ermöglichen jedoch eine hohe Lebensqualität und minimieren die Risiken einer Schädigung der Organe. Der Alltag mit Diabetes erfordert jedoch Disziplin: Mehrmals täglich muss der Blutzucker gemessen und fünf- bis sechsmal täglich Insulin gespritzt werden. Über 40 Prozent der Diabetiker, die in der Diabetes-Ambulanz in der Innsbrucker Kinderklinik betreut werden, tragen inzwischen aber eine Insulinpumpe. Über einen dünnen Schlauch, der mit einer Nadel in der Haut fixiert ist, wird damit regelmäßig Insulin in den Körper gepumpt.

Vor allem Kinder müssen den richtigen Umgang mit der Krankheit erst lernen. An der Innsbrucker Diabetes-Ambulanz werden die Kinder nicht nur von medizinischen Fachkräften behandelt, sondern auch im Umgang mit Messgeräten und Spritzen geschult. Zur professionellen Betreuung gehören neben ExpertInnen aus der pädiatrischen Endokrinologie und Diabetologie auch ErnährungsberaterInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und DiabetesberaterInnen. Nur durch eine ständige Kontrolle der Blutzuckerwerte und die künstliche Zufuhr von Insulin können DiabetikerInnen Folgeerkrankungen vermeiden. Denn jede Abweichung von „normalen“ Blutzuckerwerten hinterlässt kleine, aber unwiderrufliche Schäden in den Gefäßen, die sich dann im Laufe der Jahre summieren.

(T. Lackner, TILAK)

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