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Euregio: Rund hundert TeilnehmerInnen radeln heuer wieder mit – 30 davon haben eine Transplantation hinter sich. (T. Lackner/Tilak)

Radfahren für Organspende und Transplantation

Bereits zum 13. Mal findet heuer die „Euregiotour“ statt. Mit dieser Radtour von Innsbruck zum Gardasee von und für Transplantierte wird auf das Thema Organspende und Transplantation aufmerksam gemacht. Dieses Jahr fährt außerdem ein ganz besonderes Jubiläum mit: Seit 20 Jahren werden in Innsbruck Lungentransplantationen erfolgreich durchgeführt. Startschuss war am 28. Juni um 08:30 Uhr vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck.

Das Ziel dieser besonderen Veranstaltung ist klar: Es soll mehr Bewusstsein für das Thema Organspende und Transplantation geschaffen werden. Es geht aber auch darum, Betroffenen Mut zu machen. „Die Strecke ist auch dieses Jahr wieder eine große Herausforderung an die Teilnehmer“, so der Tour-Organisator und Präsident des Transplant Sportclubs Südtirol Michael Prenner. „Die transplantierten Teilnehmer sind das beste Beispiel, wie man Dank einer Organspende wieder in ein leistungsvolles und aktives Leben zurückkehren kann. Dieser Lebensmut und diese Begeisterung soll allen Personen Hoffnung geben, die selbst auf eine Organspende warten oder sich mit dem Thema in anderer Form auseinandersetzen müssen“. Unterstützt wird Michael Prenner bei der Organisation der Tour auf Nordtiroler Seite durch Harald Baumann, den Präsidenten des Tiroler Landes Radsportverbandes.

Körperliche Höchstleistung

Rund 30 von den über 100 TeilnehmerInnen beweisen auch heuer wieder, dass sie trotz oder gerade dank ihres neuen Organs zu sportlichen Höchstleistungen fähig sind. Die erste Etappe mit 117 Kilometern Länge führt von Innsbruck über den Brenner nach Sterzing und weiter bis Bruneck. Am Samstag mussten ca. 76 Kilometer von Corvara über den Pordoipass und Canazei nach Tesero bewältigt werden. Die dritte und letzte Etappe mit 118 Kilometer führte am Sonntag, den 30. Juni, über Vigolo Vattaro zum Ziel der Tour: Arco am Gardasee. Beim Startschuss waren auch zahlreiche Ehrengäste mit dabei – BM Mag. Christine Oppitz-Plörer, Mag. Stefan Deflorian (TILAKVorstand), Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs (Rektor der MUI), Dr. Alexandra Kofler, MSc. (Ärztliche Direktorin des LKH Innsbruck), Univ.-Prof. Dr. Michael Grimm (Direktor der Univ.-Klinik für Herzchirurgie), Univ.-Prof. Dr. Johann Pratschke (Direktor der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie) und Univ.-Prof. Dr. Raimund Margreiter (ehemaliger Leiter der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie) verabschiedeten die Teilnehmerinnen und TeilnehmerInnen vor dem Goldenen Dachl.

Zentrum für Transplantationsmedizin

Durch die stetig steigende Lebenserwartung und die Erfolge der modernen Medizin können auch immer älteren PatientInnen Organe erfolgreich transplantiert werden. Damit erhöht sich auch der Bedarf an Spenderorganen. Derzeit warten über 400 Menschen im Einzugsbereich der Innsbrucker Klinik auf ein Spenderorgan. In Innsbruck, einem der Zentren für Transplantationsmedizin in Österreich und darüber hinaus, werden jährlich rund 250 Transplantationen durchgeführt. Seit Beginn des Transplantationsprogrammes im Jahre 1974 wurden an der Klinik schon rund 3.600 Nieren-, über 1.200 Leber-, 500 Bauchspeicheldrüsen- sowie über 380 Herz-, mehr als 200 Lungen- und 29 Darmtransplantationen vorgenommen.

20 Jahre Lungentransplantation in Innsbruck

Neben den Programmen für Transplantation der Bauchorgane (Leitung: Johann Pratschke) und der Herztransplantation (Leitung: Herwig Antretter) gibt es in Innsbruck auch das Lungentransplantationsprogramm (Leitung: Ludwig Müller), das heuer sein 20-jähriges Jubiläum feiert. „Ich erinnere mich noch sehr gut an die erste Einzellungentransplantation – der Patient war ein Südtiroler Bergführer. Mit dieser Transplantation wurde das Lungentransplantationsprogramm damals praktisch begonnen“, so Müller. Bereits Mitte der 80er Jahre wurden Lungentransplantationen in Innsbruck durchgeführt. Bis zur Etablierung des Programmes 1993 schritten die medizinischen Entwicklungen aber noch voran, so zum Beispiel in der Operationstechnik oder auch der Immunsuppression, um die Abstoßung eines Spenderorgans zu verhindern. Heute findet sich in Innsbruck eine pulmologische Fachabteilung mit höchster Spezialisierung auf dem Gebiet der Lungentransplantation. Dort werden alle PatientInnen abgeklärt, für die Transplantation vorbereitet und auch danach intensivmedizinisch auf der transplantationschirurgischen Intensivstation versorgt. Der Großteil der betroffenen Patienten leidet an COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder einem Lungenemphysem.

Die Ergebnisse des Transplantationsprogrammes sind auch im internationalen Vergleich beachtlich. Insgesamt wurden in den vergangenen 20 Jahren über 200 Lungen transplantiert.

(T. Lackner)

 

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