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Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Vogel, Univ.-Klinik für Innere Medizin II, und sein Team bei der Vorbereitung einer Leberuntersuchung. Foto: Vogel.

Plötzlicher Tod durch Leberversagen

Bei akutem Leberversagen sind die Chancen auf Heilung sehr gering. Ein bis vor kurzem völlig gesunder Mensch kann deshalb innerhalb kürzester Zeit versterben. Eine häufige Ursache ist die Ansteckung mit Hepatitis B.

Aus diesem Grund rät der Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin II, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Vogel, dringend dazu, sich gegen Hepatitis A und B impfen zu lassen: „Die Impfung sollte für jeden Menschen selbstverständlich sein. Mit geringem Aufwand kann der Körper dadurch vor Erkrankungen der Leber effizient geschützt werden.“

Vor allem bei Frauen, die nicht gegen das Virus geimpft sind, ist das Risiko eines akuten bzw. fulminanten Leberversagens sehr hoch. Schwere Funktionsstörungen können innerhalb von acht Wochen zu einer vollständigen Zerstörung der Leber führen, selbst wenn die betroffene Person bis zum Zeitpunkt der Infektion vollkommen gesund war. Bei einem akuten Leberversagen hat das Organ wegen der Infektion nicht ausreichend Zeit, um sich zu regenerieren. Wird der Patient bzw. die Patientin nicht sofort operiert, endet die Erkrankung tödlich.

Europaweite Zusammenarbeit bei Transplantationen
Die bisher einzige Option, das Leben zu retten, ist eine sofortige Transplantation. Die Innere Medizin II der Universitätsklinik Innsbruck arbeitet dabei gemeinsam mit der Klinik für Transplantationschirurgie zusammen. Dabei handelt es sich um eine Kooperation verschiedener europäischer Kliniken, Krankenhäuser, Transplantationszentren und Laboratorien, die Organspenden durchführen. Im Falle eines drohenden akuten Leberversagens werden die betroffenen PatientInnen vorgezogen und sie erhalten innerhalb von zwei Tagen eine neue Leber.

Achtung beim Pilzesammeln!
Eine ganz andere, aber ebenso gefährliche Ursache für akutes Leberversagen sind Vergiftungen durch den Verzehr von Knollenblätterpilzen. Sie werden mit jungen Champignons oder den grünen Täublingen, welche Speisepilze sind, verwechselt. Die fatale Folge ist ein akutes Leberversagen innerhalb von acht bis zehn Tagen. Beim Pilzesammeln ist deshalb höchste Vorsicht geboten.

Die Leber als größtes Abwehrorgan des menschlichen Körpers
In keinem anderen Organ gibt es so viele Fresszellen wie in der Leber. Ihre Größe hängt von der Verdauungsleistung des Körpers ab, sie wächst mit ihren Aufgaben. Eine Leber kann bis zu 70 Prozent entfernt werden und unter normalen Umständen wieder vollständig nachwachsen.

Die Leber ist zudem sehr tolerant. Wenn z.B. ein Baby Hepatitis-B-Viren von Beginn an im Körper hat, werden diese im Zuge der Entwicklung der Organe als körpereigen akzeptiert. „Das Virus kann sich ein Leben lang vermehren, ohne dass der betroffene Mensch gesundheitliche Folgen davonträgt. Nur wenige Jahre später würde die Leber die Hepatitis-Viren nicht mehr akzeptieren und den Abwehrmechanismus aktivieren“, zeigt sich Vogel von der komplexen Wirkungsweise des Organs beeindruckt.

(C. Kostenzer)

 Weitere Informationen:

Innere Medizin II (Kontaktdaten, Ambulanzzeiten, Termine für Sprechstunden etc.)

https://www.i-med.ac.at/patienten/kliniken/innere_medizin_2.html

 

 

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