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BiochemikerInnen tagen erstmals im Innsbrucker Biozentrum

Vom 25. bis 28. Februar findet der schon traditionelle internationale Winter-Workshop zu Pteridinen statt – heuer erstmals in Innsbruck. Rund 60 Wissenschafterinnen und Wissenschafter diskutieren klinische, chemische und biochemische Aspekte von Pteridinen. Die Veranstaltungsreihe wurde 1982 von Prof. Helmut Wachter († 2012) ins Leben gerufen und seither alljährlich in St.Christoph am Arlberg durchgeführt.

Seit mehr als zehn Jahren wird dieser Workshop von Prof. Dietmar Fuchs von der Sektion für Biologische Chemie am Biozentrum Innsbruck organisiert. Aufgrund der sich im Hörsaalbereich im neuen Biozentrum ergebenden Möglichkeiten wurde nun ein Ortswechsel machbar. So treffen sich heuer KlinikerInnen und WissenschafterInnen erstmals in Innsbruck, um aktuelle Aspekte ihres Forschungsgebietes gemeinsam zu besprechen und sich auszutauschen. Auch in diesem Jahr nehmen mehr als 60 Forscherinnen und Forscher aus 13 Ländern an der Tagung teil.

Die Bedeutung von Neopterin- und Tryptophanstoffwechsel in der Immunologie
Pteridine sind körpereigene, chemische Verbindungen, die ein gemeinsames Strukturelement, das Pteridingerüst, besitzen, welches in zahlreichen Biomolekülen vorkommt und somit in der Natur weit verbreitet ist. Neben Folsäure und Biopterin ist Neopterin einer der wichtigsten Repräsentanten der Stoffklasse der Pteridine. Da Neopterin von speziellen körpereigenen Zellen des Immunsystems gebildet wird, dient es als Marker für den Aktivierungszustand des menschlichen Immunsystems und wird weltweit vor allem auf dem Gebiet der AIDS-Forschung und Infektiologie angewendet. Durch die seit 1994 durchgeführte Neopterinbestimmung wurde die Infektionssicherheit der Bluttransfusion in ganz Österreich verbessert. Seither gilt Österreich als das Land mit der höchsten Sicherheit auf dem Gebiet des Bluttransfusionswesens. Neopterin findet aber auch als einer der besten Indikatoren für kardiovaskuläres Risiko weltweite Anwendung.

Gleichzeitig mit der Neopterinbildung wird durch das Immunsystem die Aminosäure Tryptophan abgebaut, um auf diesem Weg die unerwünschte Vermehrung von Infektionserregern und malignen Zellen zu verhindern. Durch seine Bedeutung für die Biosynthese des Glückshormons Serotonin kann es dabei durch den Tryptophanentzug zu Nebenwirkungen wie Gewichtsverlust und Anämie aber auch zu Befindlichkeitsstörungen kommen, die allesamt als typische Begleiterscheinung der Immunreaktion bekannt sind. Diese und andere, vor allem therapeutische Aspekte sind zentrale Themen des Workshops.

(D. Heidegger)

Am Bild (v.l.)

Dr. Teodor T. Postolache (University of Maryland, Baltimore), Prof. Dr. Dietmar Fuchs (Sektion für Biologische Chemie, Medizinische Universität Innsbruck), Prof. Dr. Basak Engin (Gazi University Ankara), PD Dr. Christoph Seger (Institut für Medizinische und Klinische Laboratoriumsdiagnostik, Innsbruck), Prof. Dr. Aurora Martinez (University of Bergen), Prof. Dr. Gilbert Reibnegger (Medizinische Universität Graz), Prof. Dr. Klaus Liedl (Leopold Franzens Universität Innsbruck), Prof. Dr. Ernst R. Werner (Sektion für Biologische Chemie, Medizinische Universität Innsbruck)

Links:
33th International Winter-Workshop on Clinical, Chemical and Biochemical Aspects of Pteridines and Related Topics
http://www.neopterin.net/work14.pdf

Arbeitsgruppe Prof. Dietmar Fuchs
http://www.neopterin.net/

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