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Forschungspreis für junge Urologin

Dr.in Renate Pichler aus der Arbeitsgruppe und Spezialambulanz für urologische Onkologie der Univ.-Klinik für Urologie (Direktor Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Horninger) forscht zum Hoden- und Blasentumor. Für ihre Forschungsergebnisse zur Bacillus Calmette-Guérin (BCG)-Therapie – der bislang einzigen zugelassenen Immuntherapie beim nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs – wurde sie kürzlich ausgezeichnet.

Der mit 5.000 Euro dotierte Forschungs- und Innovationspreis für urologische Onkologie wurde der gebürtigen Boznerin Renate Pichler auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie Anfang Oktober in Leipzig für eine retrospektive Studie an 40 PatientInnen unter intravesikaler BCG-Behandlung verliehen. Die prämierte Arbeit entstand im Rahmen ihres seit 2014 absolvierten klinischen PhD-Studiums im Programm Clinical Cancer Research unter der Betreuung des Molekularpathologen ao.Univ.-Prof. Dr. Zoran Culig.

Die BCG-Therapie erfolgt mittels abgetötetem Lebendimpfstoff aus Tuberkulosebakterien und ist bis dato die einzige Immuntherapie, die beim nicht-metastasierten Blasenkrebs im Einsatz ist. „Obwohl diese Therapie bereits seit 40 Jahren bei Blasenkrebs erfolgreich zur Anwendung kommt, wissen wir nicht, warum rund 30 Prozent der PatientInnen nicht auf die Therapie ansprechen“, erklärt Renate Pichler den Forschungshintergrund. Patientinnen mit fehlendem BCG Ansprechen zeigen trotz anschließender radikaler Zystektomie durch die Zeitverzögerung eine schlechtere Prognose und Überleben.

Hier setzt die Forschungsarbeit von Renate Pichler an: „Onkologisch wäre es entscheidend, wenn man bereits vor Beginn der BCG Therapie genau wüsste, welche PatientInnen nicht auf BCG ansprechen, um durch eine sofortige radikale Operation eine Zeitverzögerung zu verhindern. Mittels immunhistochemischer Analysen der im Tumorgewebe infiltrierenden Immunzellen konnten wir in unserer Studie zeigen, dass das Tumormikromilieu einen signifikanten Einfluss auf das klinische Ansprechen der BCG-Therapie hat“, erklärt die junge Medizinerin, die gemeinsam mit ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Thurnher bereits eine prospektive Folgestudie begonnen hat: Eineinhalb Jahre lang werden Blut- und Urinproben zu unterschiedlichen Zeitpunkten von PatientInnen mit BCG Therapie gesammelt, um anschließend das Tumormikromilieu mit der Immunantwort während der BCG Therapie vergleichen zu können.

(D. Heidegger)

Links:

Tumor-infiltrating immune cell subpopulations influence the oncologic outcome after intravesical Bacillus Calmette-Guérin therapy in bladder cancer. Pichler R, Fritz J, Zavadil C, Schäfer G, Culig Z, Brunner A. Oncotarget. 2016 Jun 28;7(26):39916-39930.

Univ.-Klinik für Urologie
68. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie

 

 

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