Würdigungspreis für erfolgreichen Medizin-Absolventen
Paul Nardelli wurde im November als einer der 50 besten Diplom- bzw. MasterabsolventInnen mit dem Würdigungspreis des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet.
Der in Südtirol geborene Paul Nardelli studierte von 2012 bis 2018 an der Medizinischen Universität Innsbruck Humanmedizin. Bereits vor seinem Studium schloss er das wissenschaftliche Realgymnasium in Bozen mit der höchsten Punktezahl ab und wurde als Preisträger der besten MaturantInnen Südtirols 2012 prämiert. Zweimal, 2016 und 2017, wurde er mit dem Dr.-Otto-Seibert-Stipendium ausgezeichnet.
In seiner Diplomarbeit setzte sich der erfolgreiche Absolvent mit der Bestimmung von Weichteil- und Knochendurchmessern für den intraossären (in die Knochenmarkshöhle gelegte) Zugang bei Erwachsenen auseinander. Den Ausgangspunkt bildete dabei der intraossäre Zugang zum Blutkreislauf des Menschen. Dieser in die gut durchblutete Knochenmarkhöhle gelegte Zugang kann im Notfall bei kritisch kranken oder schwer verletzten Personen schnell und effektiv angelegt werden und ermöglicht eine rasche Verabreichung von Infusionen, Medikamenten und Blutprodukten, wenn kein gewöhnlicher peripherer Venenzugang in der gebotenen Zeit angelegt werden kann.
Der erstmals im Jahre 1922 beschriebene Zugang wurde vor allem in den letzten 20 Jahren kontinuierlich erforscht und häufiger angewandt. Neue Geräte mehrerer Unternehmen machen die Anlage zudem praktikabler und die Erfahrung im Umgang mit diesem Zugangsweg steigt.
Die Studie Nardellis hatte zum Ziel, die optimalen Nadellängen an den unterschiedlichen Punktionsorten zu ermitteln und herauszufinden, ob es relevante Unterschiede innerhalb des adulten Patientengutes gibt. Dazu wurden die Ausmaße des Weichteilmantels und des Knochens (Compacta, Corticalis) sowie weitere Parameter entlang der Punktionslinie mittels Vermessung an CT- und MR-Bildern erhoben. Darauf aufbauend untersuchte Nardelli, ob die auf dem Markt befindlichen Systeme mit den Ergebnissen harmonieren oder ob die Nadellängen adaptiert werden müssten, sodass die Nadel bei jeder Person an optimaler Stelle zum Liegen kommt. Damit sollte letztendlich die Effizienz und Sicherheit dieser Methode noch weiter gesteigert werden.
Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums absolviert Paul Nardelli derzeit seine Basisausbildung. Anschließend strebt er eine Facharztausbildung an.
(AS)
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