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Nachruf a.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Steurer

a.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Steurer hat die Innsbrucker Universitätsmedizin entscheidend mitgeprägt – in Forschung und Lehre, vor allem aber als leidenschaftlicher Arzt. Am 11. März ist der stellvertretende Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin V im Alter von 49 Jahren verstorben.

Prof. Michael Steurer war eine herausragende Persönlichkeit und hat durch seine berufliche Tätigkeit die Hämatologie und Onkologie in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend mitgestaltet. Er war dabei nicht nur ein außergewöhnlicher Arzt, sondern auch ein wissbegieriger klinischer Wissenschaftler, engagierter Lehrer, und vor allem ein wertvoller Mensch.

Prof. Michael Steurer wuchs in Lichtenau und Kehl-Kork bei Freiburg auf und studierte später in Freiburg Humanmedizin. Seine Neugier für andere Kulturen führte ihn schon während seines Studiums nach Quebec in Kanada, New York in den USA und Somerset in Großbritannien. Nach seiner Dissertation in Freiburg bei Prof. Guenther Gastl ist er diesem 1999 nach Innsbruck gefolgt. Seine internistische Facharztausbildung absolvierte er zur Gänze an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Innsbruck. Als Wissenschaftler widmete er sich mit großer Leidenschaft der Optimierung der Behandlung niedrigmaligner Lymphome und Therapieresistenz-Mechanismen des Multiplen Myeloms. Er war Mitglied in nationalen sowie internationalen wissenschaftlichen Fachgesellschaften und hat eine Vielzahl an Publikationen und Buchbeiträgen publiziert. Nach seiner Habilitation im Jahre 2008 wurde er 2014 zum Stv. Klinikdirektor ernannt und leitete über viele Jahre die Hämato-Onkologische Ambulanz sowie das Molekulargenetische Labor der Universitätsklinik für Innere Medizin V. Hier war er ein stets höchst kompetenter und zuverlässiger Ansprechpartner nicht nur für uns, sondern auch für seine klinischen PartnerInnen in Tirol und über die Grenzen Tirols hinaus.

Wir vermissen seinen scharfsinnigen klinischen Verstand und sein umfassendes Detailwissen vor allem auf dem Gebiet bösartiger Bluterkrankungen. Sein Ziel war es dabei immer, PatientInnen auf höchstem universitären Niveau zu behandeln. Er sah sich vor allem der akademischen Medizin im Bereich innovativer klinischer Studien verpflichtet. Michael Steurer war oft Top-Rekrutierer in nationalen und internationalen klinischen Studien, was ihm neben seiner unbestrittenen fachlichen Kompetenz in wissenschaftlich-klinischen Netzwerken zu hoher nationaler und internationaler Anerkennung verhalf. Auch in der Ausbildung und im Mentoring junger MitarbeiterInnen war Prof. Steurer hoch geschätzt, da er sich aktiv um die akademische Entwicklung von Nachwuchskräften verdient machte, indem er Neugier weckte, aber auch Tatenkraft abverlangte.

Prof. Steurer war aber neben seinem hohen empathischen Einsatz für seine PatientInnen und seinem Bekenntnis zur akademischen Medizin vor allem für seine Familie und Freunde da. Er hinterlässt seine Ehefrau und seine zwei Kinder, denen unser tiefstes Mitgefühl gilt. Ausgestattet mit einem Blick für die Schönheit und die Wunder der Natur fand er dort Ausgleich und Ruhe. Es war das Bodenständige, das Echte, das ihn wie kaum etwas sonst fasziniert hat: Menschen, die das, was sie taten, mit Leidenschaft für die Sache lebten. So wie er es auch für sich immer handhabte. Diese Begeisterung mit Freunden zu teilen, sie in gemeinsame schöne Momente umzumünzen, war eine der ganz besonderen Eigenschaften des Menschen Michael Steurer. Eine Fähigkeit, die für jeden, der mit ihm in Kontakt kam, sehr schnell fühl-und greifbar wurde. Die Innsbrucker Universitätsmedizin und das gesamte ÄrztInnen- und Pflege-Team der Universitätsklinik für Innere Medizin V trauert um einen herausragenden Arzt, Wissenschaftler, Lehrer und PatientInnenfreund.


Für das Team der Universitätsklinik Innere  Medizin V, Hämatologie und Internistische Onkologie Dominik Wolf, Walpurga Weyrer und Georg Pall

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