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Nachruf em. O. Univ.-Prof. Dr. Walter Schmidt

In Memoriam em. O. Univ.-Prof. Dr. Walter Schmidt, Vorstand des Instituts für Histologie und Embryologie von 1973 bis 1991

Der am 14.7.1925 geborene Sohn eines Internisten genoss eine humanistische Ausbildung und studierte Zoologie und Medizin an der Universität Würzburg, wo er Assistent am Institut für Anatomie wurde. 1956 wechselte Walter Schmidt an das Anatomische Institut in Hamburg, wo er sich in die Elektronenmikroskopie einarbeitete und 1961 die Venia legendi erwarb. Sein weiterer Weg führte ihn nach München, wo er außerplanmäßiger Professor für den Schwerpunkt Embryologie wurde. 1968 erhielt er einen Ruf an das Anatomische Institut Frankfurt mit dem Schwerpunkt Elektronenmikroskopie. Sein Wirken in Frankfurt war durch die Aktionen der 68er-Bewegung beeinträchtigt, und so freute er sich einem Ruf nach Innsbruck  folgen zu können. In Innsbruck baute er das Institut neu auf und erweitere es mit einem Elektronenmikroskop, damals das erste an der Medizinischen Fakultät. Walter Schmidt war ein begnadeter Lehrer und war auch Mitherausgeber eines sehr erfolgreichen Lehrbuches der Anatomie. Sein wissenschaftliches Wirken war immer von einem unbestechlichen Streben nach der Wahrheit geprägt. So beschäftigte er sich schon früh ‒nämlich in den 1950er Jahren‒ mit der submikroskopischen Charakterisierung Farbstoff-speichernder Zellorganellen, den „Krinomen“, von denen wir heute wissen, dass es sich dabei um Lysosomen handelt. Schmidt war somit einer der Ersten, der  Lysosomen im Elektronenmikroskop sah, aber deren Bedeutung damals nicht richtig einschätzte. In Innsbruck waren sein wissenschaftlicher Schwerpunkt die Fruchthüllen. Diese Arbeiten gipfelten in der Herausgabe einer eigenen Monografie. Walter Schmidt war als Humanist ein Mensch, der die Kunst liebte und förderte. So war er ein Experte für Afrikanische Plastik und Japanische Holzschnitte. Für sein wissenschaftliches und kulturelles Wirken wurde ihm 2012 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Walter Schmidt war ein Mensch der seine Mitarbeiter schätzte und ihnen große Freiheiten gewährte, um ihnen eine eigenständige Entwicklung zu ermöglichen.
Walter Schmidt verstarb am 5.9.2019.

Als einer seiner Schüler werde ich ihn in Dankbarkeit in Erinnerung behalten.

Günter Klima, ehem. Direktor des Instituts für Histologie und Embryologie

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