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Nachruf Irina Öttl

Das Institut für Physiologie trauert um Frau Irina Öttl.

Frau Irina Öttl war als technische Assistentin am Institut für Physiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck tätig und hat mit ihrer außerordentlichen Expertise in vielen grundlegenden Labortechniken maßgeblich zur Umsetzung wissenschaftlicher Forschungsprojekte beigetragen. Sie verstarb am 10. 05. 2020.

Frau Öttl begann Ihre Tätigkeit 1990 am Institut für Physiologie unter der damaligen Leitung von Prof. Dr. P. Deetjen. Sie hat sich sehr schnell in ein außerordentlich subtiles Spezialverfahren, die Ultramikroanalysen biologischer Flüssigkeiten, eingearbeitet. Sie folgte dann 1992 Prof. Dr. F. Lang an das Physiologische Institut der Universität Tübingen und lernte dort Techniken zur Durchführung von Clearance-Untersuchungen zur Aufdeckung von hepatischen Regulationsmechanismen der Nierenfunktion. Ein Jahr später kehrte sie aus persönlichen Gründen nach Innsbruck zurück und begann die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. H. Völkl in den technisch sehr anspruchsvollen Untersuchungen an isoliert-perfundierten Nierentubuli zu unterstützen. Diese dazu nötige Präparationstechnik wird nur von wenigen SpezialistInnen weltweit beherrscht. Später erlernte Frau Öttl in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. P. Dietl, heute Vorstand des Instituts für Allgemeine Physiologie der Universität Ulm, die Präparation von alveolären Typ II Zellen aus Lungengewebe. Auch für diese Technik setzte sie viel Geschick, Können und Liebe zu tierexperimentellen Arbeiten ein. Das präparative Rüstzeug dafür erlernte sie bei Prof. Dr. H. Wirtz an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Die Aufreinigung primär isolierter Lungenzellen und Zellkultur blieb ihr Aufgabenbereich in der Arbeitsgruppe Respiratorische Zellphysiologie, geleitet von Prof. Dr. T. Haller. Privat engagierte sich Frau Öttl als Fahrerin im Rettungswesen und konnte ihre notfallmedizinische Erfahrung am Institut einige Male unter Beweis stellen. In Erinnerung wird für manche ihr beherztes Eingreifen bei kleineren Unfällen bleiben, bei der sie mit Rat und Tat zur Verfügung stand.

Frau Öttl verband ausgezeichnete operationstechnische Fertigkeiten mit geradezu hingebungsvollem Engagement. „Sind die Zellen glücklich, dann bin ich‘s auch“, war einer ihrer Leitgedanken. Sie hinterlässt am Institut für Physiologie eine große Lücke die nur schwer zu füllen sein wird!

Thomas Haller, PhD, Assoc. Prof.

Teamleiter Respiratorische Zellphysiologie

Innsbruck, im Mai 2020

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