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FWF und Land Tirol finanzieren neues Corona-Forschungsprojekt in Innsbruck

Nie zuvor wurde zu einem Thema so schnell und so viel geforscht wie zum Coronavirus. Um die Datenlage und den Wissensstand weiter zu verbessern, bringt der Wissenschaftsfonds FWF vier neue Forschungsprojekte mit einem Finanzierungsvolumen von 1,5 Millionen Euro auf Schiene. Darunter befindet sich auch ein neues Medikamente-Testverfahren des Immunologen Wilfried Posch von der Medizin Uni Innsbruck, das gemeinsam mit dem Land Tirol gefördert wird.

In seiner jüngsten Bewilligungsrunde brachte der Wissenschaftsfonds FWF weitere vier Corona-Forschungsprojekte mit einem Finanzierungsvolumen von 1,5 Millionen Euro ins Rollen. Die Projekte konnten sich in der internationalen Begutachtung aufgrund ihrer exzellenten Qualität durchsetzen. Zwei Forschungsprojekte starten an der Universität Wien, eines an der Medizinischen Universität Wien und eines, gemeinsam finanziert mit dem Land Tirol, an der Medizinischen Universität Innsbruck.

„Forschende müssen in Österreich neue Wege in der Corona-Forschung gehen können. Mit den über den FWF finanzierten Projekten machen wir weitere Spitzenforschung auf internationalem Topniveau möglich“, so Bundesminister Heinz Faßmann. „Die Kofinanzierung eines Projekts durch das Land Tirol unterstreicht den gemeinsamen Willen, Spitzenforschung in Österreich zu fördern.“

„Die Wissenschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise: Sie hilft dabei, medizinische Tests, Therapien und Impfungen zu entwickeln, Prognosen über den weiteren Verlauf der Pandemie zu erstellen, und mit den gesellschaftlichen Folgen umzugehen. Je mehr wir über das Virus, seine Verbreitung und seine Folgen wissen, desto besser kann auf die Herausforderungen der Krise reagiert werden. Daher ist es mir als Gesundheits- und Wissenschaftslandesrat besonders wichtig, dass die Forschungsarbeiten im Bereich von SARS-CoV-2 bestmöglich durch das Land Tirol unterstützt werden“, unterstreicht streicht Tirols Gesundheits-, Pflege- und Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg den Beitrag des Landes Tirol.

„Obwohl derzeit so viel und so rasch wie noch nie zu einem Thema geforscht wird, bestehen deutliche Wissenslücken in unterschiedlichen Forschungsfeldern. Die vier neu bewilligten Projekte überzeugen durch ihre wissenschaftliche Exzellenz und helfen somit, diese Lücken zu schließen“, betont FWF-Präsident Klement Tockner und hebt die Mitfinanzierung durch das Land Tirol als positives Beispiel für die Kooperation mit den Bundesländern hervor.

Corona-Forschung am 3D-Modell aus menschlichen Zellen

Das Forschungsprojekt von Wilfried Posch vom Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (Direktorin: Cornelia Lass-Flörl) an der Medizinischen Universität Innsbruck, wird mit einer Förderungssumme von 400.000 Euro, gemeinsam im Rahmen des Matching-Funds-Modells mit dem Land Tirol finanziert.

Als Ende 2019 mit COVID-19 eine neuartige Viruserkrankung in China ausbrach, konnte das Genom des Erregers relativ rasch entschlüsselt werden. Doch nach wie vor gibt es viele offene Fragen: Was genau bewirkt es im menschlichen Organismus? Wie ist der Infektionsverlauf in den Atemwegen? Und wie kann man den Erreger am Eintritt hindern? Der Molekularbiologe und Immunologe Wilfried Posch erforscht diese Fragen erstmals an einem 3D-Modell der Atemwege. Das Außergewöhnliche an diesem Modell: Es besteht ausschließlich aus menschlichen Zellen und wurde zudem um Komponenten des Immunsystems erweitert. „Damit können wir herausfinden, wie das Virus an den menschlichen respiratorischen Schleimhautbarrieren mit den Zellen wechselwirkt und neue Methoden testen, um den Eintritt des Virus zu verhindern“, berichtet Posch.

Dieses gemeinsam mit dem Land Tirol finanzierte Forschungsprojekt (je 200.000 Euro) macht es Wilfried Posch und seinem Team möglich, das vielversprechende Testverfahren auf das Coronavirus maßzuschneidern und so neuen Erkenntnissen für die Entwicklung eines Medikaments den Weg zu ebnen. Grundlegende Informationen zum Forschungsprojekt lesen Sie hier.

SARS-CoV-2-Akutförderung des Wissenschaftsfonds FWF:

Als Antwort auf die Coronapandemie initiierte der FWF eine SARS-CoV-2-Akutförderung – ein Fast-Track-Verfahren für Forschungsanträge, die sich mit der Prävention, Früherkennung, Eindämmung sowie der Erforschung von SARS-CoV-2 beschäftigen und besonders auf internationale Kooperation setzen. Darüber hinaus geht es um die Erforschung von politischen, kulturellen oder ethischen Aspekten. Die Einreichfrist läuft vorerst bis Ende September 2020, gefördert wird Grundlagenforschung aller Fachgebiete.

(12.08.2020, Text: FWF/D. Heidegger, Foto: Dominik Pfeifer/FWF)

Links:

Pressemeldung FWF

FWF Akutförderung SARS-CoV-2

Forschung Wilfried Posch

Archiv Medieninformation: SARS-CoV-2 und das Immunsystem: Wie sich COVID-19 in der 3D-Zellkultur simulieren lässt

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