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IPOKRaTES: Auch während der Pandemie von den Besten der Besten lernen

Die in den vergangenen Jahren sehr populäre, von Studierenden der Medizinischen Universität Innsbruck organisierten IPOKRaTES-Seminare, konnten in der COVID-19-Pandemie nicht wie gewohnt in Präsenz stattfinden – daher wurde für heuer auf den Online-Modus umgestellt.

Vom 10. Mai bis 20. Juni fand dieses Jahr ein IPOKRaTES-Seminar der etwas anderen Art statt: Anstatt wie gewohnt in Präsenz und in einer Woche im Setting von Bedside Teaching und Case Discussions, musste pandemiebedingt eine vorübergehende alternative Lösung gefunden werden. So waren heuer sieben Lehrende aus den USA (Steve Mackey, Columbia University, New York, Helen Delichatsios, Harvard Medical School, Boston, Anastassios Pittas, Tufts University, Boston, Rajiv Bhagat, Lenox Hill Hospital, New York), dem Vereinigten Königreich (Samir Patel, University of Bristol, Andreas Huber, Middlesbrough) sowie Tschechien (Hana Ciferska, Karls-Universität Prag) beim „Interactive Case Presentations and Discussions Internal Medicine – Online Seminar“ dabei und unterrichteten in insgesamt 8 Sessions á 3 Stunden 16 Studierende aus Deutschland und Österreich.

Online Setting

Eine besondere Motivation für die Durchführung dieses Seminars war für das Organisationsteam der pandemiebedingte Wegfall von internationalen Famulaturen und KPJ-Modulen, die man somit zumindest ein wenig substituieren wollte. „Wir wollten den teilnehmenden Studierenden die Möglichkeit geben, trotz aller Beschränkungen dennoch mit Lehrenden und Studierenden aus anderen Ländern und Städten in Kontakt zu treten, was uns denke ich auch ganz gut gelungen ist,“ gibt sich Filipp Sokolovski, Hauptorganisator des Seminars zufrieden. Zudem war es durch das Online-Setting sehr gut möglich, mehrere Lehrende in ein Seminar zu integrieren: „Die Studierenden hatten dadurch die Möglichkeit, von mehreren verschiedenen großartigen Lehrenden zu lernen, und wir hatten die Chance, neue Lehrende für das Projekt zu begeistern. Wir hoffen natürlich, dass diese auch bei Präsenz-Seminaren mit dabei sein werden sobald es die Pandemie wieder zulässt– das Interesse daran ist jedenfalls sehr groß,“ so Sokolovski.

Expertisen

Inhaltlich ging es in erster Linie darum, dass die Studierenden anhand von klinischen Fällen eine strukturierte PatientInnenvorstellung erlernen und üben sowie ihr medizinisches Englisch verbessern. Dabei konnten dank der breiten Expertise der Lehrenden viele Teilbereiche der Inneren Medizin abgedeckt werden. Neben den klassischen internistischen Fächern wie Gastroenterologie, Pulmologie, Endokrinologie oder Rheumatologie, wurden auch Sessions über Ernährungsmedizin und Point-of-Care Ultraschall in der Inneren Medizin abgehalten. Daneben konnten die Studierenden auch über den Tellerrand blicken und einen Eindruck davon bekommen, wie die medizinische Ausbildung in anderen Ländern abläuft. „Ein Online-Seminar kann die Lernerfahrung eines Präsenz-Seminars wohl nie vollständig ersetzen, dennoch ist es meiner Meinung nach wichtig, auch in Zeiten wie diesen den Studierenden die Möglichkeiten zu bieten, mit Lehrenden und Studierenden von anderen Orten zusammenzukommen und sich zu vernetzen. Wir freuen uns aber auch darauf, dass wir hoffentlich bald wieder den regulären Seminarbetrieb in personam aufnehmen können,“ so David Bante, Chairman von IPOKRaTES Students und Alumni der Medizinischen Universität Innsbruck.

Förderung

Unterstützt wurde das Projekt durch eine Sonderprojektförderung von der HochschülerInnenschaft an der Medizinischen Universität Innsbruck. „Ich möchte mich sehr herzlich für die Unterstützung der ÖH bedanken, ohne die das Projekt so nicht hätte stattfinden hätte können. Ebenso möchte ich mich bei meinem Team, namentlich Laur Faiss, Ulrike Hefele, Rebekka Nagy, Ishita Srivastava, Frank Jagusch und Sarah Hofbauer für ihre tatkräftige Mithilfe in der Planung und Durchführung des Seminars sehr herzlich bedanken,“ so Sokolovski abschließend.

Beeindruckt von der organisatorischen und fachlichen Leistung zeigte sich auch Steve Mackey von der Columbia University New York: „Die Anerkennung geht an die engagierten studentischen Organisatoren und Organisatorinnen, die es ermöglichten, dass IPOKRaTES, trotz der beispiellosen Herausforderungen der COVID-Pandemie, weiter floriert und durch neue Veranstaltungskonzepte ein größeres Publikum von angesehenen und herausragenden DozentInnen für die lernbasierte Bildung gewonnen werden konnten. Auch wenn wir planen, die Online-Seminare fortzusetzen, erwarten wir mit Spannung die Wiederaufnahme unserer traditionellen Seminare vor Ort, bei denen das Lernen über die Grenzen des Klassenzimmers hinausgeht und wir die Gastfreundschaft und Schönheit von Innsbruck genießen können.“


Hintergrund Ipokrates

IPOKRaTES steht für „International Postgraduate Organisation for Knowledgetransfer, Research and Teaching Excellent Students“ und wurde 1984 vom bekannten österreichischen Kinderarzt Prof. Dr. Georg Simbruner gegründet. Seit 1994 werden zusätzlich zu dem ursprünglichen Kerngebiet der postgradualen Fortbildung auch Seminare für Studierende angeboten. Die Organisation dieser Seminare obliegt gänzlich motivierten Studierenden, welche mit Unterstützung der Dachorganisation jedes Jahr im deutschsprachigen Raum mehrere Seminare auf die Beine stellen.

Im Bild: Eine Session mit Helen Delichatsios (Harvard Medical School), obere Reihe, 2. von links.

(Red. 08.07.2021)

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