Frauenförderungspreis für Innsbrucker Urologin
Der Dora Teleky-Preis wird von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. an besonders qualifizierte und wissenschaftlich renommierte Urologinnen verliehen. Mit der Verleihung des Preises an Isabel Heidegger-Pircher von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Urologie ging die angesehene Auszeichnung erstmals nach Österreich.
Der Dora Teleky-Preis würdigt einerseits die bisherige Leistung, gleichzeitig soll die Auszeichnung die weitere wissenschaftlich-klinische Entwicklung der Preisträgerin fördern. Der im Rahmen der 74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V verliehene Preis ging in diesem Jahr mit Isabel Heidegger-Pircher von der Universitätsklinik für Urologie erstmals an eine Urologin außerhalb Deutschlands.
Im Zentrum des Forschungsinteresses von Isabel Heidegger-Pircher steht die translationale Prostatakarzinomforschung, die an der von Wolfgang Horninger geleiteten Univ.-Klinik für Urologie einen besonderen Schwerpunkt darstellt. „Die klinische und präklinische Forschung vor allem zum metastasierten kastrationsresistentem Prostatakarzinom begleitet mich mittlerweile schon mehr als 10 Jahre, umso mehr freut mich die nunmehrige Auszeichnung, auch, weil es nicht immer ganz einfach ist Klinik, Forschung und Familie mit Kleinkind im Alltag unter einen Hut bringen“, so die Urologin, die nach ihrem Studium an der Medizinischen Universität Innsbruck ein PhD-Studium in Molekularer Onkologie mit dem Forschungsschwerpunkt Prostatakrebs im Labor für Experimentelle Urologie (Leitung Zoran Culig) absolvierte und als Assoziierte Professorin an der Urologie mit Schwerpunkt Prostatakarzinom tätig ist. Ihr Ziel ist es, neue Biomarker zur frühzeitigen Erkennung von Prostatakrebs zu entwickeln sowie Resistenzmechanismen neuartiger Therapien bei metastasiertem Prostatakrebs zu identifizieren.
Dora Teleky-Preis
Der Preis erinnert an die jüdische Wiener Urologin Dora Brücke-Teleky (1879-1963), die 1911 als erste Frau Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie wurde und sich besonders mit uro-gynäkologischen Fragen beschäftigte. Sie führte eine gynäko-urologische Praxis in Wien, war als erste Schulärztin für gewerbliche Mädchen-Fortbildungsschulen tätig und ab 1919 Leiterin der Schwangerenfürsorgestelle. Dora Brücke-Teleky gründete 1919 die Organisation „Ärztinnen Wiens“ und engagierte sich als korrespondierende Sekretärin des „Internationalen Ärztinnenverbandes“. Im August 1939 wurde sie als jüdisch klassifiziert und gezwungen zu emigrieren.
(22.11.2021, Text: D. Heidegger, Bild: DGU)
Links: