Schwierige Entscheidungen auf breite Schultern verteilen
Für die interprofessionelle Auseinandersetzung mit schwierigen Fragen zur Behandlung von PatientInnen fungiert am Medizincampus Innsbruck das Klinische Ethikkomitee (KEKo). MitarbeiterInnen der Tirol Kliniken und der Medizinischen Universität Innsbruck können sich bei medizin-ethischen Fragenstellungen an dieses Forum wenden.
Das KEKo ist eine weisungsunabhängige Plattform für einen interdisziplinären und interprofessionellen Diskurs medizin-ethischer Fragestellungen im klinischen Alltag. „Schwierige Entscheidungen wollen wir auf breite Schultern stellen,“ sagt Jürgen Brunner (Univ.-Klinik für Pädiatrie I) von der Geschäftsstelle des KEKo. Der interdisziplinäre Ansatz der Plattform zeigt sich bereits an der Zusammensetzung des Gremiums. ÄrztInnen verschiedener Fachrichtungen sowie Pflegepersonal sind ebenso vertreten wie JuristInnen, SeelsorgerInnen und VertreterInnen der Theologie, Philosophie und der Volkswirtschaftslehre.
Ethikberatung: Mehr als nur Fragen zum „End-of-life“
Eine Ethikberatung in Form einer strukturierten Fallbesprechung bietet die Möglichkeit, ethische Fragen der Betreuung und Beratung von PatientInnen zu diskutieren. Prinzipiell steht das Angebot allen MitarbeiterInnen der Tirol Kliniken und der Medizinischen Universität Innsbruck offen. Bei Bedarf nach klinisch-ethischer Beratung muss die entsprechende Fragestellung zunächst formuliert werden. „Unser Ziel ist es, ein fundiertes Konsil zu bieten, letztlich bleibt die Entscheidung über eine Behandlung aber bei den Ärztinnen und Ärzten“, erläutert Brunner. „Häufig geht es natürlich um sogenannte End-of-Life-Entscheidungen“, erklärt Jürgen Brunner. Allerdings gibt es auch viele andere Bereiche, in denen klinisch-ethische Fragestellungen eine wichtige Rolle spielen.
Das KEKo ist national und international mit medizin-ethischen Einrichtungen vernetzt und bietet Veranstaltungen zur Fortbildung in Fragen der Medizin-Ethik an. Weitere Informationen zur Kontaktaufnahme und Publikationen finden Sie hier.
Bildquelle: Tirol Kliniken, G. Berger
(HOF; 01.08.2022)