home>mypoint>thema>765015.html Artikel teilen:

Akademischer Abschied von Patrick Zorowka

Vor 26 Jahren, am 1. Dezember 1996, wurde Patrick Zorowka auf den Innsbrucker Lehrstuhl für „HNO-Heilkunde mit besonderer Berücksichtigung der Phoniatrie“ berufen. Mit 1. Oktober 2022 wird er nun emeritiert. Ein Symposium mit Festakt, zu dem rund 200 geladene Gäste in den Festsaal der Fachhochschule Gesundheit kamen, würdigte Anfang September seine Verdienste.

Die Festrede, die traditionelle Laudatio, hielt der Direktor des Departments für Medizinische Physik und Akustik der Universität Oldenburg, Birger Kollmeier.

Patrick Zorowka, geboren 1953 in Halle/Saale (ehem. DDR), absolvierte seine HNO-Facharztausbildung an der Martin-Luther-Universität zu Halle-Wittenberg unter Harry Jakobi. Anschließend erwarb er die Facharztausbildung in Phoniatrie und Pädaudiologie; die Habilitation folgte 1993. Nach beruflicher Tätigkeit in Köln, Aachen und Mainz erhielt er 1996 den Ruf nach Innsbruck, wo er die Leitung der Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen (HSS) übernahm und die Klinik mit viel Engagement und Beharrlichlichkeit auf- und ausbaute.

Die HSS-Klinik gehört heute zu den größten Facheinrichtungen für Phoniatrie und Logopädie im deutschsprachigen Raum. Sie ist das einzige zertifizierte Zentrum für Audiologie in Österreich, und zudem das Referenzzentrum für Pädaudiologie für Westösterreich. Für die Tiroler Bevölkerung ist sie die wichtigste Spezialeinrichtung für Hör-, Stimm-, Schluck- und Sprechstörungen sowie für die Hörrehabilitation mit Hörimplantaten. Zudem ist die HSS-Klinik mit ihrem Labor für Psychoakustik und dem Labor für kognitive Neurowissenschaften eine bedeutende Tiroler Forschungseinrichtung. In den letzten zehn Jahren wurden drei Mitarbeiter der Klinik habilitiert.

In seiner Laudatio hob Kollmeier die Vielzahl der Funktionen heraus, die Patrick Zorowka erfüllt: vom Familienvater über den Arzt, Forscher, Universitätslehrer, Klinikdirektor bis hin zum Brückenbauer zwischen verschiedenen Berufsgruppen – und stellte die Frage, ob die Lücke, die durch seine Emeritierung an der Klinik entsteht, durch eine einzelne Person gefüllt werden kann. 

Zu den weiteren Festrednern, die das Wirken von Patrick Zorowka würdigten, zählten die Tiroler Landesrätin für Gesundheit, Pflege, Wissenschaft u. Forschung, Annette Leja, der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker, der Generalsekretär der Österr. Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Peter Franz, und mehrere VertreterInnen wissenschaftlicher Fachgesellschaften aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Für die Logopädieausbildung dankte Walter Draxl als Rektor der Fachhochschule Gesundheit. Nicht zuletzt dankte das ganze Team der HSS-Klinik seinem „Chef“ für seinen kollegialen Führungsstil, für seine stete Förderung und wohlwollende Unterstützung seiner Mitarbeiter/innen sowie für das angenehme und wertschätzende Arbeitsklima an der HSS-Klinik.

(Text: Viktor Weichbold/Redaktion, Foto: Stefan Walser, 16.09.2022)

Weitere Informationen: Univ.-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen