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Kick-Off von ACTRIS als European Research Infrastructure Consortium (ERIC) in der Atmosphärenforschung

Die Europäische Kommission hat Mitte April die Aerosol, Clouds and Trace Gases Research Infrastructure (ACTRIS) als European Research Infrastructure Consortium (ERIC) gegründet. 17 Länder bilden gemeinsam die weltweit größte Infrastruktur im Bereich der Atmosphärenforschung. Jochen Wagner vom Institut für Biomedizinische Physik an der Med Uni Innsbruck koordiniert die sieben österreichischen Partner. Von 5. bis 6. Juni treffen sich die Mitglieder bei der ersten Generalversammlung in Helsinki.

Mit der Gründung von ACTRIS ERIC durch die Europäische Kommission haben die langjährigen Bemühungen mehrerer europäischer Länder, eine nachhaltige Infrastruktur zur Unterstützung der Atmosphären- und Klimaforschung zu schaffen, einen rechtlichen Status erreicht. ACTRIS zielt darauf ab, die Exzellenz in der Erdsystembeobachtung und -forschung zu steigern, indem es Informationen und Wissen zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen für gesellschaftliche Bedürfnisse bereitstellt. ACTRIS bietet seinen NutzerInnen einen offenen Zugang zu Instrumenten, Fachwissen, Schulungsmöglichkeiten und Datenmanagementdiensten. Alle NutzerInnen, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit, ihrem Fachgebiet oder Tätigkeitsbereich, können von den Open-Access-Diensten profitieren. Im Zuge des Kick-off Meetings in Helsinki sollen der Vorsitzende und der Generaldirektor gewählt und die Verträge mit den einzelnen Partner-Institutionen der Länder vorbereitet werden.

In Österreich sind insgesamt sieben Institutionen, die Forschung über die Luftqualität betreiben, ACTRIS-Partner - neben der Medizinischen Universität Innsbruck, die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, GeoSphere Austria mit dem Sonnblick Observatorium sowie in Wien die Uni Wien, die Technische Universität, die Universität für Bodenkultur und die Firma LuftBlick. Voraussetzung für die Teilnahme bei ACTRIS ist, dass die Institution entweder über eine Messtation verfügt, oder – seltener - als Kalibrier- bzw. Dienstleistungszentrum fungiert.

An der Medizinischen Universität Innsbruck werden sowohl Messungen von Aerosolen (feste und flüssige Schwebeteilchen in der Luft) und Spurengasen (NO2, Formaldehyd und Ozon) durchgeführt, als auch Geräte kalibriert.  „Das ist unsere Hauptaufgabe in ACTRIS. Wir haben ein Labor, in dem wir als Service für die Mitglieder Messgeräte (PANDORA) kalibrieren können. 17 Geräte messen derzeit an verschiedenen Standorten in Europa.Wir bieten die Kalibrierung und Schulung für WissenschafterInnen an, die diese Geräte nutzen wollen und wir sind für die Datenauswertung und -aufbereitung sowie die Qualitätskontrolle verantwortlich. Dafür bekommen wir von ACTRIS etwa 100.000 Euro pro Jahr“, erklärt Wagner. Unabhängig von ACTRIS besteht seit langem ein Abkommen mit der Universität Innsbruck, dass beinhaltet, dass Messgeräte der Med Uni am Dach des Bruno-Sanders-Hauses auf dem Gelände der Uni installiert werden. Eines davon ist ein neues Sonnenphotometer, das dank einer Förderung des FWF für eine Doktorarbeit angeschafft werden konnte. „Diese Gerät schaut direkt in die Sonne und misst, um wie viel die Sonnenstrahlung abgeschwächt wird, weil Aerosole dazwischen sind. Wir kooperieren hier auch mit der Universität Warschau um das PANDORA Messgerät weiterzuentwickeln“, sagt Wagner. Das Sonnenphotometer werde zudem bereits genutzt, um kontinuierlich Daten in das europaweite ACTRIS ERIC Netzwerk einzuspeisen und sei ein Beispiel für den großen Mehrwert und nachhaltigem Nutzen für alle an dem Forschungsverbund beteiligten Partner. Diese sind bis dato Belgien, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, Schweden und die Schweiz.

(Innsbruck, 30. Mai 2023, Text: red/T. Mair, Bilder: ACTRIS/Wagner; BU: Das neue Sonnenphotometer (r,) der Med Uni steht dank eines Abkommens mit Uni Innsbruck auf dem Dach des Bruno-Sander-Hauses.)

Links:
Alle ACTRIS-Dienste: http://www.actris.eu 
Institut für Biomedizinische Physik

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