Burda Preis für Gregor Wenning
Für seine herausragenden Forschungsarbeiten über die Pathophysiologie, Klinik und Therapie der Multisystemathrophie (MSA) wurde der Neurobiologe Gregor Wenning mit dem von der Österreichischen Ärzte- und Apothekerbank AG gesponserten Senator Dr. Franz Burda Preis 2023 ausgezeichnet. Die feierliche Überreichung fand im Rahmen der WASAD-Tagung (World Association For Stress-Related And Anxiety Disorders) im September in Zürich statt.
Gregor Wenning leitet die Abteilung für Neurobiologie an der Univ.-Klinik für Neurologie (Direktor Stefan Kiechl), die er mit seinen experimentellen und klinischen Arbeiten zum atypischen Parkinsonsyndrom MSA zu einem der weltweit führenden MSA-Zentren entwickeln konnte.
Für die MSA, eine rasch fortschreitende neurodegenerative Erkrankung (Alpha-Synucleinopathie), die mit autonomem Versagen, Ataxie und Parkinsonismus einhergeht, gibt es bis heute keine effektive Therapie. Auf dem Weg zur Entwicklung innovativer Behandlungsstrategien kommt der Option einer möglichst frühen und gezielten Diagnose besondere Relevanz zu. Gregor Wenning, Mitbegründer und Koordinator der European MSA Study Group, als der er ein Konsortium aus 27 MSA-Zentren in Europa und Israel leitet, konnte mit seinem Team bereits zahlreiche weitreichende Beiträge zur Charakterisierung der klinischen Präsentation, der Diagnostik sowie der experimentellen Pathogenese-Forschung leisten. Im Fokus der klinischen Aktivitäten der Abteilung für Neurobiologie steht auch die Abklärung und Behandlung autonomer Störungen. Zu diesem Zweck wurde 2008 ein Dysautonomiezentrum gegründet, das derzeit 500 Patientinnen und Patienten pro Jahr betreut. Im Labor für translationale Neurodegenerationsforschung unter der Leitung von Nadia Stefanova kommt auch der präklinischen Forschung ein zentraler Stellenwert zu, mit dem Ziel, MSA und anderen Alpha-Synucleinopathien präklinisch zu modifizieren.
Senator Dr. Franz Burda Stiftung
Der Name der Stiftung geht auf den Verleger Franz Burda zurück, der an der Parkinson-Krankheit litt und bei dem Wiener Neurologen und Mitentdecker der L-DOPA-Therapie, Professor Walther Birkmayer, in Behandlung war. Aus Dankbarkeit stiftete er 1984 eine Million österreichische Schilling für die Parkinson-Forschung. Erstmals wurde der Forschungspreis 1985 an den späteren schwedischen Nobelpreisträger Professor Arvid Carlsson für seine grundlegenden Arbeiten über Dopamin vergeben.
(12.10.2023, Text: HEI, Foto: Burda-Stuiftung)
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