Deutscher Freundeskreis verlieh Studienförderpreise
Der Deutsche Freundeskreis der Universitäten (DFK) fördert auch dieses Jahr wieder drei Studierende der Medizinischen Universität Innsbruck: Simon Leiter, Constanze Puschmann und Laura Sophie Zirch zeichnen sich durch hervorragende Studienleistungen, persönliches Engagement und ehrgeizige Zukunftspläne aus.
Freitag, der 13. war ein Glückstag für Simon Leiter, Constanze Puschmann und Laura Sophie Zirch – wobei Aberglaube für die drei GewinnerInnen des Studienförderpreises ohnehin nicht den Weg zum Erfolg weist, im Gegenteil: Sie zeichnen sich durch ihre außergewöhnlichen Leistungen im Studium aus und überzeugten damit die Jury des DFK. An besagtem Freitag nahmen sie bei einer feierlichen Abendveranstaltung in der Villa Blanka den Preis entgegen und durften sich von den zahlreichen anwesenden RepräsentantInnen der Innsbrucker Hochschulen sowie Ehrengästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik feiern lassen. Insgesamt erhielten neun Studierende die Auszeichnung, jeweils drei von der Leopold-Franzens-Universität, der Medizinischen Universität Innsbruck und des Management Center Innsbruck.
Wolfgang Fleischhacker, der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck und Wolfgang Prodinger, der Vizerektor für Lehrende und Studierendenangelegenheiten nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil und stellten die Med Uni Studierenden vor. Fleischhacker nutzte die Gelegenheit, den PreisträgerInnen persönlich zu gratulieren: „Die Medizin ist ein Fach, das Naturwissenschaften und die Human- und Sozialwissenschaften auf einzigartige Weise vereint. Mit Ihrem wissenschaftlichen Ehrgeiz und Ihrem sozialen Engagement haben Sie sich die große Anerkennung, die der DFK-Preis darstellt, mehr als verdient.“
Der Deutsche Freundeskreis ist bereits seit Jahrzehnten eine wichtige Förderinstitution der Universitäten in Innsbruck und hat seine Fördertätigkeit seit 2007 auch auf die Medizinische Universität Innsbruck und das Management Center Innsbruck (MCI) ausgeweitet.
Die Preisträger der Medizinischen Universität Innsbruck:
Mit sagenhaften 1,0 ist der Notendurchschnitt des 24-jährigen Abfaltersbachers Simon Leiter bemerkenswert. Noch beeindruckender ist, dass er neben seinem Einsatz im Studium, als Mitglied und Tutor der ÖH-Initiative Sono4You Zeit und Herzblut investieren kann. So hat er etwa heuer maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung der zweiten Innsbrucker Sonodays beigetragen. Neben der Betonung von Leiters „beachtlichem theoretischem Fachwissen“, seiner „empathischen Kommunikation mit den PatientInnen“ sowie „sozialen und kollegialen Umgang im Team“, würdigte dies auch sein Diplomarbeitsbetreuer Philipp Mahlknecht. Seine Abschlussarbeit verfasst Simon Leiter zu Parkinson-Risikofaktoren Rahmen der populations- und internetbasierten Studie „Gesund Altern Tirol“, an der er an der Univ.-Klinik für Neurologie mitarbeitet. Daneben ist der Osttiroler seit Mai 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uniklinik für Innere Medizin III tätig. Entsprechend seiner Interessen möchte er das Preisgeld in die Anschaffung eines Handheld-Ultraschallgeräts investieren. Die Studienförderung soll zudem die Finanzierung seines Klinisch-Praktischen Jahrs und den Einstieg in ein PhD-Studium erleichtern.
Laura Sophie Zirch befasst sich in ihrer Diplomarbeit mit Neurofilament Leichtketten (NfL) als möglichen Marker zur Unterscheidung zwischen Amyotropher Lateralsklerose (ALS) und Multifokal Motorischer Neuropathie (MMN). „Diese Differenzialdiagnose ist von hoher prognostischer und therapeutischer Relevanz. Während es für die ALS bis heute keine effektive Behandlungsmöglichkeit gibt, sprechen mehr als drei Viertel der PatientInnen mit einer MMN gut auf eine immunomodulatorische Therapie an“, erklärt die 23-jährige Einser-Studentin den Hintergrund ihrer Untersuchungen. Wolfgang Löscher, ihr Betreuer an der Univ.-Klinik für Neurologie, betont das „hohe Maß an Intelligenz und Selbstständigkeit“ von Laura Sophie Zirch und streicht ihren kritischen Geist, ihre Freundlichkeit und Verlässlichkeit hervor. Die ausgezeichnete Studentin hat bereits mehrere Famulaturen und Praktika absolviert, unter anderem im Kirtipur Hospital in Nepal. Seit einem Jahr ist sie zudem als Sitzwache im Pflegedienst tätig. Es ist ihr ein Anliegen im Rahmen des Klinisch Praktischen Jahrs vielseitige Einblicke, sowohl in Zentrumskliniken als auch in kleineren, ländlichen Spitälern zu bekommen. Dank des Studienförderpreises wird ihr die Umsetzung dieser Pläne leichter fallen.
Constanze Puschmann hat sich für eine experimentelle Diplomarbeit im Labor entschieden, die von Stefan Salcher und Andreas Pircher (Univ.-Klinik für Innere Medizin V) betreut wird. Dabei geht es um die „Charakterisierung von Tumor-assoziierten Neutrophilen Granulozyten im nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom“. Die 23-jährige Welserin ist eine ausgezeichnete Studentin mit einem „bemerkenswerten Verständnis für komplexe wissenschaftliche Konzepte und zeigt ein tiefes Interesse an Naturwissenschaften, insbesondere im medizinischen Kontext“, streut ihr Pircher Rosen. Puschmann habe sich aktiv an Diskussionen und Fortbildungen teilgenommen, um ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und mit anderen Fachleuten zu interagieren. Als zentrale Autorin hat sie ihr Wissen über die Biologie von neutrophilen Granulozyten zusammengefasst und als Review-Artikel in einem hochrangigen Fachjournal eingereicht. Einen Teil des Geldes aus dem Studienförderpreises möchte Constanze Puschmann für ein Bulk-RNA Sequencing ihrer Proben im Rahmen der Diplomarbeit einsetzen. Außerdem möchte sie gerne in Indonesien famulieren und etwas für kommende Auslandsaufenthalte im Klinisch-Praktikschen Jahr aufsparen.
(Innsbruck, 17.10.2023, Text: T. Mair, Bild: Frischauf
Link:
Deutscher Freundeskreis der Universitäten in Innsbruck e.V.