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Anne Hecksteden und die Individualisierung in der Sportmedizin

Im September 2022 wurde die gebürtige Schwäbin Anne Hecksteden von der Leopold-Franzens-Universität und der Medizinischen Universität Innsbruck auf den neuen gemeinsamen Lehrstuhl für Sportmedizin berufen. Die Medizinerin und ehemalige Leistungssportlerin mit Trainerlizenz hielt am 1. Februar 2024 im CCB ihre Antrittsvorlesung.

Der gemeinsamen Einladung von Uni Rektorin Veronika Sexl – bei der Vorlesung durch Vizerektor Bernhard Fügenschuh vertreten – und Med Uni Rektor Wolfgang Fleischhacker zur Antrittsvorlesung von Sportmedizinerin Hecksteden waren zahlreiche Interessiert gefolgt.  Deren umfangreiche Erfahrung in der Sport- und Notfallmedizin, insbesondere aber auch im Bereich der Präventivmedizin, wo sie sich vorrangig auf die individualisierte Trainingsgestaltung fokussiert, und nicht zuletzt die persönliche Erfahrung als Inline-Skaterin im Leistungssport fällt im Sportland Tirol auf fruchtbaren Boden. Mit der Besetzung der Professur für Sportmedizin in Tirol ist zudem ein lang ersehntes Ziel erreicht.


BU: Anne Hecksteden bei ihrer Antrittsvorlseung im CCB. (c)MUI/Bullock

In ihrer Antrittsvorlesung mit dem Titel „Individualisierung in der Sportmedizin. Zwischen experimenteller Forschung, künstlicher und humaner Intelligenz“, sprach Anne Hecksteden über verschiedene Erkenntniswege und ihre komplementäre Verknüpfung. „Wissenschaftliche Evidenz, künstliche und menschliche Intelligenz haben unter den Voraussetzungen der Sportmedizin unterschiedliche Stärken und Schwächen und können jeweils einen relevanten, idealer Weise komplementären Beitrag zur individualisierten Entscheidungsfindung leisten“, betont Hecksteden, der die Einbeziehung der unterschiedlichen Perspektiven von Wissenschaft und Praxis besonders wichtig ist. Aktuell erfolge deren Integration in der Regel durch den menschlichen Entscheider, ohne dass die abschließende Einschätzung explizit quantifiziert und somit verifizierbar gemacht werde. „Eine formale Integration von humaner und künstlicher Intelligenz – „hybrid intelligence“ – kann darüber hinaus Nachvollziehbarkeit, Qualitätskontrolle und Skalierbarkeit gewährleisten“, so die Sportmedizinerin, die das Potenzial hybrider Intelligenz schon während ihrer Forschungszeit in Deutschland nützte und u.a. einen Algorithmus entwickelte, der das tägliche Verletzungsrisiko von professionellen Fußballspielern einschätzt.

Zur Person:

Die gebürtige Schwäbin hat seit 1995 bis zu ihrem Umzug nach Tirol im Saarland gelebt, Medizin studiert, geforscht und gesportelt. Ein Jahr ihres Medizinstudiums verbrachte sie in Nantes, Frankreich, wo sie auch als Gast des internationalen Salomon World Teams ihre Sportkarriere vorantreiben konnte.  In ihrer Disziplin, dem Inline Speedskating, wurde sie mehrfach deutsche Meisterin, bevor sie Familie und Wissenschaft zuliebe den Leistungssport 2004 aufgab. Auch war sie wiederholte Male als ärztliche Betreuerin deutscher Nationalmannschaften bei Trainingslagern und Großereignissen im Einsatz. Anne Hecksteden verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Sport- und Notfallmedizin, insbesondere auch im Bereich der Präventivmedizin und fokussiert sie sich in ihrer Forschung vorrangig auf die individualisierte Trainingsgestaltung.

(08.04.2024, Text: D. Heidegger, Bilder: MUI/Bullock)

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Archivmeldung
Neue Professorin Anne Hecksteden vereint Sport und Medizin

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