search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

home>mypoint>thema>788068.html

neuroday.jpg

Neurowissenschaft und Kunst vernetzt

Die zweiten Neurodays am Lansersee gingen unlängst über die Bühne. Die Bilanz der beiden Organisatoren Kai Kummer und Nico Wahl von der Medizinischen Universität Innsbruck ist durchwegs positiv. 110 TeilnehmerInnen waren zu der wissenschaftlichen Veranstaltung mit Keynotes von Noélia Urban und Ana Oliveira mit regem Austausch und abwechslungsreichem Rahmenprogramm gekommen.

Den Wissensaustausch unter den Innsbrucker NeurowissenschafterInnen zu fördern, Input zu geben, Output in Vorträgen und auf Postern sichtbar zu machen, von den KollegInnen lernen und gemeinsam Ideen schmieden: Darum geht’s bei den Neurodays, die nun schon zum zweiten Mal unter der engagierten Leitung von Kai Kummer (Institut für Physiologie) und Nico Wahl (Gemeinsame Einrichtung für Neurowissenschaften) Anfang Oktober organisiert wurden. Die beiden blicken zurück: 110 TeilnehmerInnen, vorrangig NachwuchswissenschafterInnen, folgten der Einladung, aber auch InstitutsdirektorInnen und leitende MitarbeiterInnen, ließen sich das Vernetzungstreffen im stylischen Artloft vor der idyllischen Herbstkulisse des Lansersees nicht entgehen. Eines der Highlights im abwechslungsreichen Programm waren die Keynote-Vorträge von Noélia Urban (ÖAW, IMBA) und Ana Oliveira (ZI Mannheim, Universität Heidelberg), die beide die Innsbrucker Initiative, NeurowissenschafterInnen untereinander zu vernetzen positiv hervorhoben.

„Der Neuroday ist eine sehr gute Idee für WissenschafterInnen, die sich miteinander über ihre Arbeit austauschen wollen. Es hilft, die eigene Forschung zu verbessern, wenn man einen Überblick hat, was die anderen auf dem Gebiet machen, welche Methoden sie anwenden, und welche interessanten Forschungsfragen sie stellen. Das erweitert den Horizont von jungen ForscherInnen“, sagte Urban am Rande ihres Vortrags. Sie ist im Vorstand des kürzlich vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und des FWF mit 21 Millionen Euro finanzierten Exzellenzclusters „Neuronal Circuits in Health and Disease“, an dem auch die Medizinische Universität Innsbruck mit fünf Forschungsgruppen beteiligt ist. In ihrem Vortrag A full, dynamic view of neural stem cell quiescence“ sprach Urban unter anderem über ihre Forschung zu den Effekten des Fastens auf die Erneuerung von neuronalen Stammzellen.

Ana Oliveira beschäftigt sich in ihrer Forschung damit, wie Erinnerungen geformt und gespeichert werden. Für sie ist es interessant, sich von der Stammzellforschung aus den Neurowissenschaften zu nähern. „Hier ist die ganze Energie einer an sich kleinen Community versammelt und ich freue mich, hier meine Erfahrungen zu teilen“, sagte sie.

In den Pausen zwischen den drei Talk Sessions mit jeweils drei Kurzvorträgen gab es regen Austausch und lebhafte Diskussionen, auf den Sofas und an den Kaffeetischen des Artloft, bei der Posterausstellung und vor den außergewöhnlichen, dekorativen Bildern an den Wänden, die allesamt mit QR-Codes versehen waren. Kummer und Wahl haben sich als besonderes Zuckerl für die TeilnehmerInnen einen NeuroArt-Wettbewerb einfallen lassen: Neben Preisen für die besten Poster wurden auch Preise für die schönste NeuroArt vergeben. Die WissenschafterInnen konnten ihre besten Kunstwerke einreichen, vor Ort wurde dann abgestimmt und die Gewinner gekürt. In Vertretung von Forschungsvizerektorin Christine Bandtlow überreichte Francesco Ferraguti die Posterpreise an Lukas Hallbrucker und Diogo Monteiro, sowie an die „Neuro-Künstlerinnen“ Paola Chietera, deren Bild „Serendipity“ kultivierte Nervenzellen in der Großhirnrinde zeigt und an Nadiia Rykalo für „The brain universe“.

Eine Neuheit der diesjährigen Auflage des Neuroday war auch der neuroworkshop24 am Vortag des Events im Lehr- und Lerngebäude der Medizinischen Universität Innsbruck. Der Workshop richtete sich an Studierende und JungforscherInnen, die ihr methodisches Repertoire ausweiten und molekulare mit kognitiver Neurowissenschaft - in den Themenbereichen Einzelzell- und räumlicher Transkriptomik, funktioneller Bildgebung und ihrer klinischen Anwendung sowie Mikroskopie-Methoden und Bildanalyse - verbinden möchten.

Jakob Häusle, Redakteur bei der Innsbrucker Straßenzeitung 20er, hat den Neuroday journalistisch begleitet und einen ausführlichen Artikel veröffentlicht: https://20er.at/neurowissenschaften-fuer-alle/

(Innsbruck, 26. November 2024, Text: T. Mair, Bilder: neuroday24)

Website Neurodays: https://www.i-med.ac.at/neurodays/ 

Aktuell