Von der Med Uni ins Klassenzimmer: Kinder in Uganda lernen jetzt an Innsbrucker Tischen
Möbel von der Med Uni, medizinische Geräte aus St. Johann und viele weitere Spenden sind nach einer monatelangen Reise in Uganda angekommen. Die Initiatorinnen eines Sozialprojekts von Rotary haben den mitunter abenteuerlichen Transport begleitet und die Spenden übergeben, die dazu beitragen, die Bildungschancen und die Gesundheitsversorgung in einem kleinen Dorf zu verbessern.
In der Grundschule Kidera lernen Kinder jetzt an Schreibtischen, an denen vor einiger Zeit noch StudenIinnen und MitarbeiterInnen der Med Uni gepaukt und gearbeitet haben. Bis es allerdings soweit war und die Möbel in dem 5.000-Einwohner-Dorf im Osten von Uganda angekommen sind, war es ein weiter und abenteuerlicher Weg, von dem Doris Steinmüller-Nethl (Rotary Club Innsbruck Alpin) und Judith Köck (Rotary Club Kitzbühel) viel erzählen können. Die beiden Frauen haben die Hilfslieferung in das abgelegene Dorf in die Hand genommen und bereits zum zweiten Mal Container mit Hilfsgütern nach Uganda gebracht. Sie selbst waren inzwischen sieben Mal im Dorf und haben mit Menschen im Dorf, der Schule und dem Health Center bereits enge Verbindungen und Freundschaften aufgebaut.

Beladen in Innsbruck (Foto: Detlef Steinmüller)
Mit dem Ziel, Mädchen und Frauen zu stärken, Bildung, den Zugang zu sauberem Wasser und eine bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen, gründeten sie 2021 im Rahmen von Rotary ein Sozialprojekt für die Menschen in Uganda. Ein wichtiges Projekt, das auch durch das Land Tirol im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt wird, ist der Aufbau der Schulfarm zur Sicherung einer täglich warmen Mahlzeit für die Schulkinder. Schulungen über Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels sollen zur Ernährungssicherung des gesamten Dorfes beitragen: Building a Future to Stay at Home.
„In den letzten drei Jahren sind daraus viele weitere Projekte entstanden, um den Menschen in zwei Dörfern die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Leben zu verbessern und eine sichere Zukunft in der eigenen Heimat zu schaffen“, schreiben die Projektgründerinnen in ihrem Reisebericht.
Bereits 2022 organisierten die beiden Frauen einen Spendentransport in das ostafrikanische Land. Im Oktober 2024 war es dann zum zweiten Mal soweit. Bei der Organisation der Sachspenden haben sich vonseiten der Medizinischen Universität Innsbruck Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales, Manuela Groß, damalige Vizerektorin für IT und Finanzen und Aurel König (Facility Management) maßgeblich engagiert. Neben Tischen und Stühlen stellte die Med Uni auch Schränke, Schließfächer und weitere Hilfsgüter bereit. Dazu kam medizinisches Equipment, wie ein Brutkasten und Überwachungsmonitore des Bezirkskrankenhauses St. Johann – nicht zu vergessen die tatkräftige Unterstützung vieler Freunde und Bekannter, die beim Verpacken, Wiegen, Dokumentieren und Beladen halfen.

Ankunft großer Container (Foto: Doris Steinmüller-Nethl)
Alle Spenden wurden schließlich in Salzburg auf den Zug nach Hamburg verladen, von wo sie dann über das Kap der Guten Hoffnung und Mombasa monatelang zu Wasser und zu Lande unterwegs waren, bis sie im April 2025 endlich an die Menschen vor Ort für die Einrichtung der Schule, das Panyangasi Health Center und das Krankenhaus in Tororo übergeben werden konnten. „Die übergebenen Sachspenden und Hilfsgüter wurden mit großer Freude und Dankbarkeit entgegengenommen und eingesetzt“, berichten Köck und Steinmüller-Nethl.
Freude bei der Frauengruppe (Foto: Emmanuel Ofumbi)
Hier können Sie den Reisebericht mit vielen Bildern, Details zur Reiseroute und die vielen Hürden, die es zu überwinden gab, lesen.
(Innsbruck, 28. 07. 2025, Text: red/T. Mair, Fotos: Detlef Steinmüller, Doris Steinmüller-Nethl (2), Emmanuel Ofumbi)