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Arbeitsgruppen

In der gemeinsamen Einrichtung für Intensiv- und Notfallmedizin widmen sich folgende Arbeitsgruppen der medizinischen Forschung:

 

Arbeitsgruppe Intensivmedizin

Univ.- Prof Dr. med. Michael Joannidis, Dr. Georg Lehner, Dr. Birgit Zassler, Dr. Paul Köglberger, Dr. Timo Mayerhöfer, Mag., Dr. Andrea Köhler, Dr. Fabian Perschinka, Sebastian Schauflinger

Die Arbeitsgruppe Intensivmedizin beschäftigt sich einerseits mit klinischer Forschung im Bereich Notfall- und Intensivmedizin zu den Themen schwere Sepsis, akute Nierenschädigung, kardiopulmonale Reanimation und Hyponatriämie. Darüber hinaus erfolgt Grundlagenforschung mit den Schwerpunkten Charakterisierung von Entzündungsprozessen an Nierenepithelzellen und Etablierung von Simulationsmodellen von akuter interstitieller Inflammation der Niere.

Laufende Projekte:

COVID-19 ICU Register Tirol (Ansprechpersonen: Dr. Timo Mayerhöfer, Mag., Dr. Andrea Köhler, Dr. Fabian Perschinka):

Die Arbeitsgruppe betreut seit März 2020 das COVID-19 Register, welches alle auf Tiroler Intensivstationen behandelten IntensivpatientInnen umfasst. Die daraus resultierenden Analysen haben das Ziel einer Charakterisierung von kritisch erkranten COVID-19 PatientInnen im Hinblick auf Risikofaktoren, Begleiterkrankungen, Behandlungsmöglichkeiten und Outcome. Das Register ist zudem die Basis für mehrere nationale und internationale Kooperationen, die unter anderem Risikoprädiktion für schwere Verläufe und die Charakterisierung genetischer Faktoren beinhaltet.

Frühdiagnose der akuten Nierenschädigung durch Biomarker im Harn (Ansprechperson: Dr. Georg Lehner, Dr. Timo Mayerhöfer, Dr. Fabian Perschinka)

Ausgehend von einem durch die ÖNB geförderten Projekt (ÖNB 12094)  erfolgte durch Einbindung in ein internationales Konsortium die Teilnahme an einer internationalen Studie zur Charakterisierung und Validierung von Biomarkern. Dabei wurden zwei Zellzyklusarrest-Proteine (insulin-like growth factor-binding protein 7 (IGFBP7), tissue inhibitor of metalloproteinases-2 (TIMP-2)) gefunden mittels derer mit bisher unerreichter Sicherheit das Auftreten von akuter Niereninsuffizienz (KDIGO Stadium II und höher) vorhergesagt werden kann (Literatur). Derzeit wird gerade eine Folgestudie mit diesen Markern zur Vorhersage der Erholung von Nierenversagen bei kritisch kranken Patienten initiiert.

Darüber hinaus werden in einer eigenen Subanalyse weitere Harneiweiße auf deren Eignung als Biomarker speziell bei septischer akuter Nierenschädigung untersucht.

Mechanismen akuter interstitieller Entzündungsprozesse der Niere (Ansprechperson: Dr. Georg Lehner, Dr. Birgit Zassler)

Dieses Grundlagenforschungsprojekt der Arbeitsgruppe Intensivmedizin beschäftigt sich einerseits der Optimierung eines selbst entwickelten in-vitro Modells für interstitielle Entzündungsreaktion in der Niere. In diesem Bereich sind wir führend mit erstmaliger Etablierung eines endo-epithelialen Cokultursystems in Interaktion mit neutrophilen Granulozyten. An diesem Modell erfolgten Untersuchungen über unterschiedliche Inflammationsmuster von Epithelzellen sowie die Rolle von Stickstoffmonoxid (NO) und NO Inhibition in diesem Prozess.

Biomarker in PatientInnen mit diffuser cerebraler Hypoxie nach kardiopulmonaler Reanimation.

Ziel der Arbeitsgruppe ist die Identifizierung von Biomarkern zur Verbesserung der Prognoseerstellung bei PatientInnen mit hypoxischer Hirnschädigung. Secretoneurin ist ein angiogenetische Faktor der sowohl im zentralen als auch im peripheren Nervensystem gebildet wird. Andere Forschungsgruppen konnten nachweisen, dass SN auch im zentralen Nervensystem durch Hypoxie hoch reguliert wird und SN-Werte im Serum von Schlaganfallpatienten signifikant ansteigen. Eine kürzlich abgeschlossene prospektive observationelle Studie an PatientInnen, die auf die Intensivstation nach kardiopulmonaler Reanimation eingeliefert wurden, konnte nachweisen, dass mittels Secretoneurin eine frühere Prognoseeinschätzung der hypoxischen Hirnschädigung als bisher möglich ist. Weitere derzeit in Untersuchung befindliche Marker sind unter anderem TAU -1.

Mikropartikel in der schweren Sepsis (Ansprechperson: Dr. Georg Lehner, Dr. Birgit Zassler, Dr. Fabian Perschinka)

Mikropartikel sind kleine Vesikel, die von zahlreichen Körperzellen freigesetzt werden können und imstande sind, beispielsweise im Blut zirkulierend, Informationen oder zelluläre Bestandteile über weite Strecken zu transportieren. Eine besondere Bedeutung wird ihnen in der Blutgerinnung und bei Entzündungsprozessen beigemessen. Im laufenden durch die ÖNB geförderten Projekt (ÖNB Nr. 13861) werden die zellspezifischen Charakteristika der unterschiedlichen Mikropartikel-populationen, deren Effekte auf die Gerinnung und Beeinflussung durch extrakorporale Verfahren (z.B. Nierenersatztherapie mit großporigen Filtern) untersucht.


Kooperationen:

Ravindra L. Mehta, UCSD Medical Centre, San Diego, CA

Univ. Prof. Dr. Thomas Staudinger, Universitätsklinik Innere Medizin I, Medizinische Universität Wien

Publikationsliste

 

Arbeitsgruppe Klinische Pharmakokinetik

 Ao. Univ.- Prof. Dr. med. Romuald Bellmann

 Forschungsprojekte

Bei kritisch Kranken ist ein rasches Ansprechen auf  medikamentöse Therapie von besonders großer Bedeutung. Andererseits ist das Risiko unerwünschter Wirkungen auf bereits vorgeschädigte Organe besonders hoch. Bei schweren Erkrankungen können die Aufnahme von Arzneimitteln, ihre Verteilung im Körper, ihre Verstoffwechselung und ihre Elimination in schwer vorhersehbarer Weise verändert sein. Arzneimittelinteraktionen und Organersatzverfahren können zusätzlich komplizierend bewirken. Konzentrationen von Arzneistoffen und ihr Wege durch den Körper werden daher an kritisch Kranken untersucht und mathematisch beschrieben. Diese pharmakokinetischen Daten dienen der Erstellung von Dosierungsrichtlinien, die einen sichereren und effizienteren Einsatz von Arzneimitteln bei schwer Kranken ermöglichen.

Für die Wirksamkeit verabreichter Medikamente ist die Konzentration am Ort ihrer Wirkung entscheidend. Die Gewebepenetration verschiedener Pharmaka wird durch lokale und systemische Entzündungsvorgänge jedoch beeinträchtigt. Dies gilt in besonderem Maße für Antiinfektiva. Daher gilt neben der Plasma-Pharmakokinetik der Pharmakokinetik am Wirkort (target site pharmacokinetics) besonderes Interesse. Untersuchungen an Punktaten, Körperflüssigkeiten, Autopsieproben und Bronchiallavagen („Epithelial Lining Fluid“) werden zur Erforschung dieser Fragestellungen eingesetzt.

Kooperationen

Univ.-Prof. Dr. Jaroslav Sterba, Department of Pediatric Oncology, University Hospital Brno and Masaryk University, Brno, Czech Republic

Dr. Piotr Smuszkiewicz, Department of Anesthesiology, Intensive Therapy and Pain Treatment, University Hospital Przybyszewskiego, Poznan, Poland

Univ.-Prof. Dr. Markus Müller und Priv. Doz. Dr. Markus Zeitlinger, Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie, AKH, Wien

Dr. med. Stefan Weiler, Department Allgemeine Innere Medizin, Inselspital, Universität Bern

Publikationen der Arbeitsgruppe Klinische Pharmakokinetik (Auswahl)

 

Arbeitsgruppe internistische Notfallmedizin und Schockraum-Management

Ltd.-OA Dr. Frank Hartig, OA Dr. Thomas Ploner, OA Dr. Bernhard Benda, Mag. Dr. Andrea Köhler PhD, OA PD Dr. Armin Finkenstedt, Ass. Dr. Niko Prokes

Diese Arbeitsgruppe befasst sich u.a. mit methodischen und didaktischen Aspekten des modernen Schockraum-Managements und der Reanimation (performing under fire, high intensity CPR etc.). Verschiedene Studien über klinisch relevante Themen wie mCPR, ApOX/ApAir werden durchgeführt und das Schockraumregister wurde aufgebaut und wird mit verschiedensten Fragestellungen prospektiv ausgewertet.  So ergeben sich vielfältige Diplomarbeitsthemen für jene Kollegen, die an klinisch relevanten notfallmedizinischen Fragestellungen interessiert sind. 

Die Arbeitsgruppe bietet die Wahlfachvorlesungen „Kommunikation in der Notfallmedizin“, „performing under fire – human factors in der Notfallmedizin“ und „internistisches Schockraummanagement“ in SS und WS an.

 

Arbeitsgruppe Tauchmedizin und hyperbare Pathophysiologie

(Ansprechperson OA. Dr. Frank Hartig)

Diving-Concepts Research Group 

Diese Arbeitsgruppe ist wegen ihrer internationalen Vernetzung englisch kommunizierend.

We are scientists, physicians and exploration divers at the University Clinic Innsbruck. The aim of the working group is to conduct scientific research in the field of diving medicine and physiology. We explore and research new decompression techniques and methods (including the use of drug substances, rebreather techniques and in-water habitat decompression) as well as special aspects of physiologic changes in extreme technical and military dive profiles. In addition, another main research focus is oxygen toxicity, either under water in diving or in clinical and preclinical emergency medicine like in rescue helicopters.

We are part of multiple international and national scientific projects and collaborations like submarine escape strategies with TKMS (ThyssenKrupp Marine Systems) and SKEP (Supramonte Karst Exploration Projects Utopia and Bel Torrente). Our research group analyzes and optimizes deep submarine escapes for the military and plans, organizes and takes care of all kinds of medical and decompression aspects for multilevel long range and multiday-multi-siphon cave exploration dives.

Further activities and skills

  • We have an outpatient clinic for patients coming from worldwide after diving accidents for examination and reintegration or assessment of unclear diving problems and accidents.
  • We organize and teach at the Medical University Innsbruck lectures like “performing under fire”, “diving physiology and medicine” and “emergency medicine”.
  • We are forensic/judicial experts in the field of diving accidents, decompression physiology and diving medicine.
  • We publish in international scientific journals, books and magazines and hold lectures and seminars all over Europe.
  • We are consultants of different technical diving associations and perform high-level “train-the-trainer” lectures, workshops and seminars.
  • We have our own diving SOP’s, which are modern and compatible with the standards and regulations of most of the technical diving associations, but even more strict and extensive.
  • We take part as active exploration divers and researchers at cave exploration projects.
  • We support the cave diving rescue team in Tyrol, Sardinia and Mexico.

Our current research group members

Dr. Frank Hartig MD, senior physician in the Department of Emergency and Intensive Care Medicine at the University Clinic for Internal Medicine, Innsbruck, Austria.

Dr. Andrea Köhler, PhD, researcher and scientist, forensic expert, Department of Emergency and Intensive Care Medicine, University Clinic for Internal Medicine, Innsbruck, Austria.

Dr. Thomas Ploner MD is a clinical lecturer on oxygen issues and emergency medicine at the Medical University Innsbruck, Austria.

Exploration and research divers Thorsten J. Wälde, Bruno Spagnuolo, Brian Starnes and Robbie Schmittner from our remote research facility in Cala Gonone/Sardinia and Tulum/Mexico, coordinating all SKEP/Cave- Projects.

Prof. Michael Joannidis, Head of the Department of Emergency and Intensive Care Medicine, Medical University Innsbruck, Austria. He provides us with constant support and gives us the opportunity to conduct research in this rare field.

Contact:

frank.hartig@tirol-kliniken.at ; andrea.koehler@tirol-kliniken.at

Gemeinsame Einrichtung für Internistische Notfall- und Intensivmedizin