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Adipositaschirurgie -
Metabolisch bariatrische Chirurgie

Ärzteteam:
OÄ Priv.-Doz.in Dr.in Katrin Kienzl-Wagner
OÄ Dr.in Fergül Cakar-Beck
OA Dr. Philipp Gehwolf, FEBS
Ao. Univ.-Prof. Dr. Heinz Wykypiel, FEBS

Spezialsprechstunde:
Montags 09:00 bis 15:00
Tel. +43 (0)50 22511

 

Adipositas bezeichnet die krankhafte Fettleibigkeit bzw. Fettsucht. Adipositas ist eine chronische Erkrankung und führt bei betroffenen PatientInnen aufgrund ihrer Begleiterkrankungen zu mitunter schweren gesundheitlichen Problemen. Diese Begleiterkrankungen der Adipositas umfassen Diabetes (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen (Hypercholesterinämie), die Fettlebererkrankung, degenerative Gelenkserkrankungen (Kniegelenk, Hüftgelenk, Bandscheibenvorfall), Reflux, Asthma und schlafbezogene Atemstörungen (OSAS – obstruktives Schlafapnoesyndrom), das polyzystische Ovarsyndrom und nicht zuletzt die Depression.

In unserer Spezialsprechstunde beraten wir Sie ausführlich über die chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten von Adipositas. Wir bereiten Sie umfassend auf die metabolische Operation vor und bieten Ihnen eine engmaschige Nachsorge nach erfolgter Operation. Sowohl die Vorbereitung auf die Operation inklusive einer detaillierten Abklärung als auch die Nachbetreuung erfolgen dabei in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Fachdisziplinen, nämlich der Stoffwechselmedizin, der Psychosomatik, der Diätologie und der Plastischen Chirurgie. Sie als PatientIn stehen dabei im Mittelpunkt.

Auch bei Jugendlichen, die an Adipositas und deren Folgeerkrankungen leiden, kann eine metabolische Operation durchgeführt werden. In diesem Fall arbeiten wir eng mit den betreuenden FachärztInnen für Kinder- und Jugendheilkunde zusammen.

Wann spricht man von Adipositas und wer kommt für eine Operation in Frage?

- Die Kennzahl für das Vorliegen einer Adipositas ist der Body Mass Index (BMI). Dieser wird anhand einer einfachen Formel aus Ihrem Körpergewicht und Ihrer Größe berechnet. (BMI Rechner)

Entsprechend der Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) liegt eine Adipositas bei einem BMI von 30 kg/m2 und höher vor, wobei dabei mehrere Schweregrade unterschieden werden. Eine chirurgische Behandlung der Adipositas ist sinnvoll

- bei PatientInnen mit einem BMI  40 kg/m2
- bei PatientInnen mit einem BMI 35 kg/m2, wenn bereits eine oder mehrere Begleiterkankungen der Adipositas vorliegen
- bei PatientInnen mit einem BMI 30 kg/m2, die an einem nicht einstellbaren Diabetes mellitus Typ 2 leiden

Die Kosten für eine metabolische Operation werden in den genannten Fällen von der Krankenkasse getragen. Der Eingriff muss allerdings im Vorfeld vom jeweiligen Krankenkassenträger bewilligt werden. Nach Abschluss aller notwendigen Voruntersuchungen erhalten Sie von uns ein Schreiben, mit dem Sie die Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse einholen können.

Therapie der Adipositas

Die Basis für eine erfolgreiche Therapie der Adipositas sind Lifestyle Interventionen, d.h. eine ausgewogene Diät, körperliche Aktivität und Verhaltensmaßnahmen. Weiters gibt es Medikamente, mithilfe derer eine Gewichtsreduktion erzielt werden kann.
Metabolische Operationen sind nach wie vor die effektivste Methode, um krankhaftes Übergewicht zu reduzieren und die Adipositas-assoziierten Komorbiditäten/Begleiterkrankungen zu heilen bzw. zu lindern.

Welche metabolischen Operationen werden bei uns durchgeführt?

Die Operationen werden in Vollnarkose durchgeführt. Sämtliche Eingriffe werden in erster Linie laparoskopisch durchgeführt, d.h. mithilfe der Schlüsselloch-Chirurgie. Das bedeutet, dass Sie circa 5 kleine Schnitte (5 bzw. 12 mm) im Oberbauch haben werden. Nur in Ausnahmefällen ist eine laparoskopische Operation technisch nicht möglich, zum Beispiel wenn bedingt durch Voroperationen ausgedehnte Verwachsungen im Bauchraum vorliegen. In diesem Fall kann ein großer Schnitt notwendig werden.

Roux-Y Magenbypass
(Roux-en-Y Gastric Bypass/RYGB, klassischer Magenbypass)

Bei der klassischen Magenbypassoperation wird der Magen stark verkleinert, ein sogenannter Magenpouch mit einem Füllungsvolumen von nur ca. 15 ml wird geschaffen. Dieser Magenpouch wird direkt mit dem Dünndarm verbunden. Somit sind der im Körper verbleibende Restmagen (Magenremnant), der Zwölffingerdarm und die oberen 150 cm des Dünndarms von der Nahrungspassage ausgeschaltet. Erst durch eine weitere Verbindung zwischen den Dünndarmschlingen werden die Verdauungssäfte (Galle, Bauchspeicheldrüsensaft) dem Nahrungsbrei beigemengt.

© Dr Levent Efe, courtesy of IFSO

Für die Gewichtsabnahme nach einer Magenbypassoperation sind drei Mechanismen verantwortlich: Durch das geringe Füllungsvolumen des Magenpouches können Sie nur sehr kleine Nahrungsmengen zu sich nehmen (restriktiver Effekt). Weiters können durch die Umgehung eines großen Teils des Dünndarms (den Bypass) weniger Nährstoffe aus der Nahrung in Ihren Körper aufgenommen werden (malabsorptiver Effekt). Außerdem ändert sich im Zuge der Schlauchmagenoperation die Ausschüttung der sogenannten „Magen-Darm Hormone“ (gastrointestinale Hormone), die für Hunger und Sättigungsgefühl verantwortlich sind und die Verstoffwechslung der Nahrungsbestandteile beeinflussen.

Nach einer klassischen Magenbypassoperation ist im Durchschnitt ein Verlust von ca. 60 % - 70 % des Übergewichtes zu erwarten.

Omega-Loop Magenbypass
(Omega loop gastric bypass/OLGB, One Anastomosis Gastric Bypass/OAGB, Mini Bypass)

Der Omega-Loop Magenbypass ist eine Variante des klassischen Magenbypass, bei der nur eine Anastomose (= Neuverbindung) notwendig ist, nämlich die zwischen Magenpouch und Dünndarm.

Beim Omega-Loop Magenbypass wird wie beim klassischen Magenbypass der Magen drastisch verkleinert und ein Magenpouch mit einem Füllungsvolumen von nur 15 ml geschaffen. Der Restmagen, der Zwölffingerdarm und 150 bis 180 cm des Dünndarms werden von der Nahrungspassage ausgeschaltet. Über die Verbindung zwischen Magenpouch und Dünndarm kommt der Nahrungsbrei erst verspätet mit den Verdauungssäften (Galle, Bauchspeicheldrüsensaft) in Kontakt.

© Dr Levent Efe, courtesy of IFSO

Die Mechanismen, die für den Gewichtsverlust nach einer Omega-Loop Magenbypassoperation verantwortlich sind, entsprechen jenen der klassischen Magenbypassoperation. Der zu erwartende Gewichtsverlust nach einem Omega-Loop Magenbypass ist vergleichbar mit jenem nach einer klassischen Magenbypassoperation, tendentiell sogar etwas höher.

Sleeve

(Magenschlauch-Operation, Sleeve Gastrectomy/SG, Gastric Sleeve, Sleeve Resektion)

Bei der Schlauchmagenoperation wird der Magen stark verkleinert. Hierzu wird ein Großteil des Magens mithilfe von Klammernahtgeräten abgestapelt und entfernt. Der verbleibende Magen hat dann die Form eines langen schmalen Schlauchs mit einem Innendurchmesser von circa 1,5 cm.

© Dr Levent Efe, courtesy of IFSO

Die Gewichtsabnahme nach einer Schlauchmagenoperation beruht darauf, dass Sie bedingt durch das geringe Füllungsvolumen des Magens nur mehr sehr kleine Nahrungsmengen zu sich nehmen können. Außerdem ändert sich im Zuge der Schlauchmagenoperation die Ausschüttung der sogenannten „Magen-Darm Hormone“ (gastrointestinale Hormone), die für Hunger und Sättigungsgefühl verantwortlich sind und die Verstoffwechslung der Nahrungsbestandteile beeinflussen.

Nach einer Schlauchmagenoperation wird ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von 50 - 60 % des Übergewichts erreicht.

Infomaterial deutsch
Infomaterial englisch
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Abklärung für eine Metabolische Operation

Die Abklärung für eine Metabolische Operation erfordert mehrere Untersuchungen und dient dazu, Sie optimal auf die Operation vorzubereiten und für Sie jene Operationsmethode auszuwählen, mit der Sie den besten Therapieerfolg erzielen können.
Der erste Schritt in der Abklärung ist die Teilnahme an unserer Patienten-Informationsveranstaltung, die alle 2 Monate stattfindet. Im Rahmen dieser Informationsveranstaltung erhalten Sie umfassende Informationen über die metabolischen Operationen. Vertreter des Behandlungsteams werden Ihnen in Form von Kurzvorträgen alle relevanten Fakten und Informationen näherbringen.
Bitte melden Sie sich hierfür über unsere allgemeinchirurgische Ambulanz an (Tel. +43 (0)50 22511).
Die weitere Abklärung umfasst dann Untersuchungen an der Stoffwechselambulanz der Univ.-Klinik für Innere Medizin I, eine Untersuchung an der Psychosomatischen Ambulanz der Univ.-Klinik für Psychiatrie II, sowie ein diätologisches Assessment.
Weiters muss vor der Operation eine Gastroskopie durchgeführt werden. Gegebenenfalls sind ergänzend eine Manometrie (Druckmessung der Speiseröhre) sowie eine 24h-Impedanz-pH-Metrie notwendig (Untersuchung, die das Vorliegen und Ausmaß eines gastroösophagealen Reflux misst).

Für Zuweiser

PatientInnen, die sich über die Möglichkeit einer metabolisch-bariatrischen Operation informieren möchten, erhalten über unsere allgemein-chirurgische Ambulanz (Tel. +43 (0)50 22511) einen Termin zur Teilnahme an unserer Informationsveranstaltung.
Eine präoperative Gastroskopie vor einer metabolischen Operation sollte zeitnah vor der Erstvorstellung erfolgen (nicht älter als 6 Monate) und insbesondere folgende Fragestellungen adressieren:
- Beurteilung des Ösophagus im Hinblick auf eine etwaige Refluxösophagitis
- Beurteilung des gastroösophagealen Übergangs im Hinblick auf eine etwaige Hiatushernie
- Beurteilung des Magens sowie des einsehbaren Duodenums
- Routinemäßige PEs von Z-Linie (4 PEs), corpus und antrum ventriculi (inkl. Helicobacter pylori Besiedlung) sowie Duodenum.