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Univ.-Prof. Dr. med. univ. Lukas A. Huber

Lukas A. Huber

Institut für Zellbiologie


Innrain 80/82
A-6020 Innsbruckck
+43 512-9003-70170
lukas.a.huber@i-med.ac.at

Dank meines medizinischen Hintergrunds und meiner internationalen Zusammenarbeit konnte ich wichtige Forschungsbeiträge auf dem Gebiet des intrazellulären Proteintransports und der mit dessen Fehlfunktionen verbundenen Krankheiten leisten. Mein Labor hat den LAMTOR-Komplex identifiziert, und darüber hinaus konnten wir zusammen mit meinem Team und meinen Mitarbeitern fünf wesentliche Gene für Krankheiten identifizieren, bei denen die intrazellulären Transportfunktionen oder die lysosomale Signalübertragung beeinträchtigt sind. Ich habe mich intensiv bemüht, die Zellbiologie in den Kontext des Verständnisses und der möglichen Behandlung von Krankheiten zusammen mit Klinikern zu übersetzen, z.B. die LAMTOR-bezogenen Krankheiten (Bohn et al., Nat Med 2007, Scheffler et al., Nat Comm 2014, Taub et al., J Cell Sci 2012). Darüber hinaus entdeckten wir am IMP in Wien einen transkriptionellen Co-Regulator namens TIS7 (Vietor et al., EMBO J, 2002), der sich einige Jahre später in Zusammenarbeit mit dem Labor von Chris Karp als neuartiges Modifikatorgen für die Lungenkrankheit Mukoviszidose herausstellte (Gu et al., Nature, 2009). Ein weiteres Beispiel ist die Entdeckung von MYO5B-Mutationen als Ursache für eine tödliche Enteropathie bei Säuglingen, die ursprünglich von Ernest Cutz 1978 beschrieben und als Mikrovillus-Einschlusskrankheit bezeichnet wurde (Müller et al., Nature Gen, 2008; Ruemmele et al., Human Mutation, 2010). Gemeinsam mit unserem internationalen Netzwerk haben wir kürzlich zwei weitere Gene identifiziert: Syntaxin3, das eine Variante der Mikrovillus-Einschlusskrankheit verursacht, wenn es mutiert ist (Wiegerink et al., Gastroenterology, 2014, siehe auch Editorial Gastroenterology 2014;147:1-3 und Vogel et al, J Cell Biology, 2015), und vor kurzem auch Munc-18 (Vogel et al., J Clinical Invest. Insight 2017). Kürzlich haben wir zusammen mit dem Ballabio-Labor in Neapel einen neuen substratspezifischen mTORC1-Signalweg beim Birt-Hogg-Dubé-Syndrom identifiziert (Napolitano et al. Nature, 2020). Mehrere von uns identifizierte und validierte Zielmoleküle stehen nun im Fokus der pharmazeutischen Industrie für die Entwicklung innovativer Hemmstoffe. Gegenwärtig leite ich zusammen mit ASCENION, München, ein präklinisches Entwicklungsprogramm für Medikamente gegen seltene Krankheiten, um einen neuen CdK-Inhibitor gegen das Multiple Myelom als "First in Men" zu entwickeln.

Ausbildung und Funktionen

Promotion 1990 über die „Immunregulatorische Rolle von Lipoproteinen“ und Forschung am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg. Von 1993 bis 1995 Maître-Assistant an der Universität Genf und ab 1996 Leitung einer Arbeitsgruppe am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie in Wien zur Signaltransduktion am Endosom. 2002 Gründungsdirektor des Biozentrums. Seit 2002 ordentlicher Professor und Direktor der Abteilung für Zellbiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck.

Weitere Aktivitäten

  • Vorstandsmitglied des Integrated Research and Therapy Centers (ITFZ)
  • Vorsitzender der Ilse und Helmut Wachter Stiftung
  • Leitete die österreichische Proteomik-Plattform (Austrian Proteomics Platform APP) sowie den Sonderforschungsbereich 021 „Cell proliferation and Cell death in Tumours“ des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).
  • Initiierte und koordinierte das internationale Krebsforschungsprojekt Growthstop
  • Projektleiter im internationalen Myelom-Forschungsprojekt OPTATIO des 7. Europäischen Forschungsrahmenprogramms.
  • Seit 2009 wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für personalisierte Krebsforschung Oncotyrol, einem COMET-Zentrum (K1) der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft
  • 2012 Gründung des Austrian Drug Screening Institute (ADSI) in Innsbruck gemeinsam mit Günther Bonn
  • Seit 2016 Advisory Board Member des Max Planck Institute for Infection Biology, Berlin
  • Seit ? Vorsitzender der Austrian Association of Molecular Life Sciences and Biotechnology (ÖGMBT)
  • Senior Editor der Fachzeitschriften Proteomics, Proteomics Clinical Applications und FEBS Letters, Current Signal Transduction Therapyund Review Editor für Frontiers Cell and Developmental Biology sowie Mitherausgeber eines Fachbuchs über kleine GTPasen.
  • Tätigkeit in verschiedenen wissenschaftlichen Beratungsgremien, u.a. für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung und für das bayerische Genomforschungsnetzwerk Baygene

Forschungsschwerpunkte

  • Krebs, kongenitale Enteropathien, Entzündungen, Proteintransport und Sortierung, Regulierung der Lipolyse; räumliche und zeitliche Auflösung von Signalmechanismen in Säugetierzellen mit Hilfe der molekularen Zellbiologie, Mausgenetik und funktionelle Proteomik
  • (Forschung zur Signaltransduktion bzw. zu endosomalen Signalproteinkomplexen
  • Erforschung der Mikrovillus-Einschlusserkrankung
  • Immunologie, insbesondere in der Zusammenarbeit mit dem Innsbrucker Immundermatologen Nikolaus Romani zur Karzinogenese, zu Zellwachstum und Zellmigration)