Hohe Auszeichnung für Prof. Georg Wick
Für seine Verdienste um die Republik Österreich wurde Prof. Georg Wick vergangene Woche das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse verliehen. Im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums des Wittgensteinpreises überreichte Bundespräsident Dr. Heinz Fischer die Auszeichnung an Prof. Wick und hob dessen engagiertes Wirken als Wissenschaftler und ehemaliger FWF-Präsident hervor.
Der Bundespräsident erinnerte an die große Bedeutung von Wissenschaft und Kunst sowohl für das einzelne Individuum als auch für die ganze Gesellschaft. Er lobte das Engagement von Prof. Georg Wick als herausragende Forscherpersönlichkeit auf dem Gebiet der Immunpathologie und wies auf dessen besonderen Verdienste bei der Gründung des Instituts für Biomedizinische Alternsforschung in Innsbruck hin. Dies ist ein Wissenschaftszweig, der, wie wir alle wissen, in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat, so der Bundespräsident. Die Liebe zur Grundlagenforschung, so darf ich vermuten, führte schließlich auch dazu, dass Professor Wick sich im Rahmen des FWF engagierte und von 2003 bis 2005 als dessen Präsident zur Verfügung stand.
Kämpfer für eine unabhängige Grundlagenforschung
In dieser Funktion ist es Wick gelungen, die Eigenständigkeit des FWF gegen massiven Widerstand wichtiger politischer Kräften zu sichern. Auch konnte er die dringend notwendige Erhöhung des Budgets um 30 Prozent durchsetzen. Dennoch konnte dies die stark gestiegene Anzahl sehr gut begutachteter Projektanträge bei Österreichs einziger Fördereinrichtung für die Grundlagenforschung nicht kompensieren. Gleichzeitig erkannte Prof. Wick die Notwendigkeit, den Graben zwischen der Grundlagenforschung und deren praktischer Anwendung im Rahmen des Tranlational Research Programms zu überbrücken. Dabei entstand auch seine Idee für ein Haus der Forschung, in dem nun alle Forschungsföderungsorganisationen unter einem Dach zusammenarbeiten. Darüber hinaus verordnete er dem Wissenschaftsfonds eine moderne Neuorganisation der internen Strukturen, stärkte die Öffentlichkeitsarbeit, entwickelte neue Programmideen und verbesserte insbesondere auch die Möglichkeiten für Wissenschaftlerinnen mittels spezieller Frauen-Förderungsprogramme.
Große wissenschaftliche Verdienste
Nach den beruflichen Anfängen als Universitätsassistent und Assistenzarzt in Wien forschte der in Klagenfurt geborene Georg Wick drei Jahre am Center of Immunology der State University of New York in Buffalo. Von dort brachte er viel Fachwissen, aber auch das Bewusstsein für den hohen Stellenwert der Grundlagenforschung in der Medizin nach Österreich mit. Nach weiteren vier Jahren an der Universität Wien wurde er 1975 als Professor an die Medizinische Fakultät der Universität Innsbruck berufen. Hier steht er noch heute der Sektion für Experimentelle Pathophysiologie und Immunologie am Biozentrum vor. 1991 gründete er das Institut für Biomedizinische Alternsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck, dessen geschäftsführender Direktor er bis zu seiner Wahl zum FWF-Präsidenten im Jahr 2003 war. Sein wissenschaftliches Interesse richtete der erfolgreiche Forscher vor allem auf die Autoimmunität, die Immunologie des Alterns und die immunendokrine Kommunikation. Sein Schaffen umfasst über 500 wissenschaftliche Publikationen und wurde national und international mit zahlreichen Auszeichnungen honoriert.