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Harnsäure als Risikofaktor für Krebs?

Erhöhte Harnsäurewerte wurden aufgrund vermuteter, antioxidativer Eigenschaften lange Zeit mit einem schützenden Effekt für Krebserkrankungen in Zusammenhang gebracht. Ein Forschungsteam um Dr. Alexander M. Strasak und Prof. Hanno Ulmer vom Department für Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie konnte nun jedoch Gegenteiliges zeigen.

Die Innsbrucker Wissenschaftler fanden in mehreren Studien für Männer und Frauen mit höheren Harnsäurewerten ein deutlich erhöhtes Krebsmortalitätsrisiko. In einer im September in der renommierten Zeitschrift Annals of Oncology veröffentlichten epidemiologischen Untersuchung präsentierten die Forscher Auswertungen aus Daten von über 28.000 österreichischen Frauen. Für Probandinnen mit Harnsäurewerten über 5.71 mg/dl zeigte sich dabei ein um fast 30 Prozent höheres Risiko an Krebsereignissen zu versterben, im Vergleich zu Frauen in der Referenzgruppe mit Harnsäurewerten unter 3.70 mg/dl. Eine im Frühjahr von der gleichen Forschergruppe in der Zeitschrift Cancer Causes & Control veröffentlichte Studie zeigte für eine Gruppe von über 80.000 österreichischen Männern ein ähnliches Ergebnis. Männer mit Harnsäurewerten über 6.71 mg/dl hatten sogar ein um mehr als 40 Prozent höheres Risiko im Vergleich zu Männern in der Referenzgruppe mit Harnsäurewerten unter 4.60 mg/dl. „Obwohl auf Basis der Untersuchungen noch keine sicheren Rückschlüsse auf die Kausalität des Zusammenhangs möglich sind, könnten erhöhte Harnsäurewerte als wertvolle Ersatzparameter fungieren“, so die Studienautoren. „Die Harnsäurewerte könnten auf einen Lebensstil aufmerksam machen, der mit einem deutlich höheren Krebsrisiko verbunden ist.“