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Prostataexperten tagten in Igls

Im Congress Park Igls trafen sich vergangene Woche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um über die europäischen Bemühungen zur Erforschung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms zu diskutierten. Das Treffen wurde von Prof. Zoran Culig vom Urologischen Labor der Medizinischen Universität Innsbruck organisiert.

Die Europäische Union unternimmt große Anstrengungen die erfolgreiche Forschung zum Prostatakarzinom europaweit zu fördern und zu vernetzen. Denn obwohl viele Prostatakarzinome heute in frühen Stadien therapiert werden können, ist es in der Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms klinisch bisher zu keinen signifikanten Fortschritten gekommen. Bei der seit über einem halben Jahrhundert angewendeten hormonellen Behandlung mit Antiandrogenen entstehen nach einer gewissen Zeit Resistenzen. Diese bilden Metastasen, die sich vor allem in den Knochen festsetzen, wo sie sehr schmerzhaft und meist tödlich sind. Arbeitsgruppen aus sechzehn Forschungseinrichtungen in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Österreich, Finnland, Israel, Großbritannien und der Schweiz konzentrieren sich im Rahmen des EU-Projekts PRIMA bei der Suche nach Lösungen auf den Androgenrezeptor und die Knochenmetastasen.

Urologische Forschung in Europa stärken

Die Mitglieder des PRIMA Konsortiums trafen sich in der vergangenen Woche im Congress Park Igls und diskutierten die Fortschritte in der Forschung. „Die meisten derzeit bekannten Medikamente blockieren einfach den Androgenrezeptor, wir suchen nach besseren, spezifischeren Wegen für eine Antiandrogen-Therapie“, erklärt Prof. Zoran Culig von Forschungslabor der Univ.-Klinik für Urologie, der die Tagung organisiert hatte. Die Konferenz in Igls gab einen Überblick über die Arbeiten der einzelnen im EU-Projekt zusammengefassten Forschungsgruppen. Bisher hatten solche Treffen in Nijmegen, Sheffield, Leiden und Paris stattgefunden. „Das Projekt wurde jährlich von externen Gutachtern evaluiert, und deren Urteil ist jeweils sehr positiv ausgefallen“, freut sich Prof. Culig. „Die bisherigen Aktivitäten haben die Position der europäischen urologischen Forschung wesentlich gestärkt.“ Die Teilnehmer, unter ihnen der Projektkoordinator Prof. Jack A. Schalken aus Nijmegen und „Scientific Advisory Board“-Mitglied Prof. John T. Isaacs aus Baltimore, hatten am Rande der Tagung auch die Möglichkeit, mit Rektor Prof. Clemens Sorg über Gegenwart und Zukunft der medizinischen Forschung in Europa zu diskutieren.

Attraktive Ausbildungsplätze für den Nachwuchs

Im Anschluss an die Konferenz des PRIMA Konsortiums kamen in Igls auch jene Forscherinnen und Forscher zusammen, die über das Marie Curie Programm CANCURE vernetzt sind. Sie präsentierten ihre Forschungsprojekte und diskutierten gemeinsam mit den Projektleitern die Fortschritte ihrer Arbeit. Elf Doktorandinnen und Doktoranden haben im Rahmen von CANCURE die Möglichkeit, ihre Ausbildung in ausgewählten Forschungseinrichtungen Europas zu vertiefen. Die jungen Forscherinnen und Forscher untersuchen jene Mechanismen, die Prostatakrebszellen gegen Hormonbehandlungen resistent werden lassen. Am Urologischen Labor der Medizinischen Universität Innsbruck sind Kamilla Malinowska in der Arbeitsgruppe von Prof. Zoran Culig und Andreas Desiniotis in der Forschungsgruppe von Prof. Helmut Klocker tätig.