Zentrallabor feierlich eröffnet
In feierlichem Rahmen und in Anwesenheit zahlreicher Prominenz aus Politik, Verwaltung und Medizin wurde gestern Vormittag das neue Zentralinstitut für medizinische und chemische Labordiagnostik (ZIMCL) eröffnet, das bereits Mitte Mai in die neuen Räume im 5. Stock des Zentralen Versorgungsgebäudes am Klinikareal übersiedelt war. Das Labor bildet auf 1.100 neu adaptierten Quadratmetern das Herzstück der Befundung der Universitätskliniken Innsbruck.
Die TILAK-Vorstandsdirektoren Mag. Andreas Steiner und Mag. Stefan Deflorian durften sich gemeinsam mit Rektor und Baupartner Prof. Clemens Sorg in der gestrigen Eröffnungszeremonie im Hörsaal der Kinderklinik über einen regelrechten Besucheransturm freuen. Das große Interesse galt dem neu eingerichteten Zentrallabor, das im Zuge der Aufstockung des Zentralen Versorgungsgebäudes in knapp zwei Jahren Bauzeit um rund 7,7 Millionen Euro unter der Leitung von Doz. Andrea Griesmacher nun zentralisierte und effiziente Labordiagnostik gewährleisten wird. Das neue Labor ist das Ergebnis engster und partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen TILAK und Medizinischer Universität Innsbruck und mehr als nur der Umzug in ein neues Gebäude, betonte Rektor Sorg im Hinblick auf zunehmende Synergieeffekte.
Leitung des ZIMCL in Frauenhand
LHStv.in Elisabeth Zanon freute sich besonders, dass die Führung und Koordination des Labors in den Händen einer kompetenten Frau liegt. Doz. Griesmacher verwies in ihrer Laborpräsentation dann auch auf den hohen medizintechnischen Qualitätsstandard des modernen Labors, das für den Europäischen Kongress der Labormedizin (Euromedlab) 2009 in Innsbruck als Paradeinstitut fungieren wird. Labordiagnostik umfasst die Anwendung und Beurteilung morphologischer, biologischer, chemischer, physikalischer und spezieller immunologischer Untersuchungsverfahren von Körpersäften. Eine Reihe schwerer und häufiger Erkrankungen ist ohne Hilfe des Labors nicht oder nur schwer diagnostizierbar. Dazu zählen beispielsweise die Zuckerkrankheit, die infektiöse Hepatitis und die HIV-Infektion. Auch Gerinnungsstörungen, bösartige Erkrankungen des Blutes, das Versagen innerer Organe sowie Erkrankungen der Galle und Fettstoffwechselstörungen werden durch die Labormedizin nachgewiesen. Zahlreiche Diagnosen wären ohne das Labor kaum möglich, und besonders in Notfällen erhält man rasch Auskunft über den Gesundheitszustand der Patienten. Pro Jahr werden rund 550.000 Anforderungen bearbeitet, im Notfall liegt die Befundungszeit je nach Verfahren zwischen weniger als zehn Minuten und einer Stunde. Das Labor unterteilt sich somit in Notfallbereich und Routinebereich. Der Notfallbereich ist sieben Tage die Woche rund um die Uhr in Betrieb. Zwei Drittel der Stationen und Ambulanzen benutzen bereits die beleglose Anforderung über das Online-Ordering. Im Laufe des Jahres ist geplant, auf Formulare in Papierform zur Gänze zu verzichten.
Wesentliche Rolle in der Therapiebegleitung
Auch in der Therapiebegleitung spielt die Labordiagnostik eine wichtige Rolle. In erster Linie betrifft dies die Überwachung von Medikamenten zur Herabsetzung der Gerinnbarkeit des Blutes, aber auch in der Nachsorge von Krebsoperationen, Transplantationen und in der Steuerung der Insulinbehandlung des Diabetikers sind Laborwerte unverzichtbar. Zur Analyse der Proben bedient sich das Labor komplexer Nachweismethoden. Entsprechende Geräte und die rund 85 hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter garantieren eine schnelle und präzise Bearbeitung. Die lichtdurchfluteten, neu strukturierten Arbeitsbereiche sind nur durch Holz-Glaswände getrennt und eine mit Vollwärmeschutz versehene Fassade, 14 Trockenkühler sowie Sonnenschutzjalousien garantieren ganzjährig ein angenehmes Raumklima. Insgesamt stehen 62 PC-Arbeitsplätze für die rasche Befundabwicklung und Administration zur Verfügung.