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Startschuss für ONCOTYROL

Mit 1. Juli 2008 wird ONCOTYROL - Center for Personalized Cancer Medicine - als erstes K1-Exzellenzzentrum aus dem bundesweiten COMET-Förderprogramm in Innsbruck seine Arbeit aufnehmen. 70 Partner aus Grundlagenforschung, Klinik und Industrie sind an diesem Großverbundforschungsvorhaben mit dem Ziel, neue Technologien gegen Krebserkrankungen zu entwickeln, beteiligt.

Tirol ist Österreichs führender Standort in der Krebsforschung – die Universitäten und Kliniken bieten bereits seit vielen Jahren international anerkannte Forschung in der Onkologie. Das neue Exzellenzzentrum, das gestern von Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa, dem Geschäftsführer der Tiroler Zukunftsstiftung, Dr. Harald Gohm, dem wissenschaftlichen Leiter von ONCOTYROL, Prof. Günther Gastl, und dem Geschäftsführer von Cemit und ONCOTYROL, Philipp Unterholzner, vorgestellt wurde, soll Tirol noch stärker zu einem führenden Standort in der modernen Krebstherapie machen.

Ideale Voraussetzungen für das Forschungszentrum

„Tirols Forscherinnen und Forscher sind in einigen Fachbereichen wie zum Beispiel der Behandlung von Prostatakrebs oder des Nierenkarzinoms weltweit führend. Sie arbeiten in zahlreichen, internationalen Verbundprojekten mit. Die Professoren Martin Thurnher und Nikolaus Romani von der Medizinischen Universität Innsbruck sind hier klingende Namen. Auch das Tiroler Krebsforschungsinstitut erbringt seit dem Jahr 2000 herausragende Leistungen in der kliniknahen Krebsforschung und sowohl das erste zertifizierte Zentrum für Diagnostik und Therapie von Brusterkrankungen als auch die europäische Studienzentrale bei Leukämieerkrankungen und Österreichs einziger Spezialforschungsbereich für Krebserkrankungen („Zellproliferation und Zelltod in Tumoren“) sind in Innsbruck angesiedelt“, freute sich Herwig van Staa über die hervorragenden Rahmenbedingungen. Doch nicht nur der Wissenschaftsstandort, sondern auch der Wirtschaftsstandort biete beste Voraussetzungen für das neue Zentrum. Finanziert wird ONCOTYROL über das Strukturprogramm COMET der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), durch das Land Tirol, das Land Steiermark (Steirische Wirtschaftsförderung SFG) sowie die beteiligte Industrie mit einem Finanzierungsanteil von rund 45 %. Das Gesamtprojektvolumen beträgt 28,2 Mio. Euro für die ersten vier Jahre. „Im Endausbau sollen im Zentrum 120 Forscherinnen und Forscher tätig sein. Derzeit sind 27 Forschungsprojekte geplant. Die ersten Projekte starten im Juli“, erläuterte der designierte ONCOTYROL-Geschäftsführer Philipp Unterholzner.

Maßgeschneiderte Behandlung für jeden Patienten

Inhaltlich hat sich ONCOTYROL auf die Schwerpunkte Prostatakarzinom, Brustkrebs sowie chronische myeloide Leukämie spezialisiert. „Wir befinden uns heute im Zeitalter der molekularen Medizin. Wir wollen eine exzellente molekulare Diagnostik aufbauen, mit DNA-Chip-Technologie arbeiten, denn die Behandlungsmethoden müssen und können auf den einzelnen Patienten genau abgestimmt werden. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Erforschung zellulärer Vorgänge in Tumoren, die klinische Vorsorge, die Diagnose und darauf aufbauend die Entwicklung von Medikamenten in Zusammenarbeit mit der Industrie für individuelle, personalisierte Krebstherapien“, definierte der wissenschaftliche Leiter des Forschungszentrums, Prof. Günther Gastl, die Aufgaben. Doch werde nicht nur nach neuen Methoden geforscht, sondern auch die gesundheitsökonomischen Aspekte der angewandten medizinischen Verfahren würden bewertet. In das Projekt sind 27 Arbeitsgruppen involviert und die Industriepartner sowohl als Geld- wie auch Ideengeber eingebunden. „So gelingt es, akademische Forschung und Industrieforschung miteinander zu verknüpfen und eine Brücke zwischen der onkologischen Grundlagenforschung und dem Krankenbett zu schlagen“, so Gastl weiter.

Innsbruck als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort

Im Forschungsprojekt ONCOTYROL sind die Komponenten von akademischer Grundlagenforschung, klinischer Krebsforschung und der pharmazeutischen Industrie unter einem Dach vereint. Alle Tiroler Universitäten – die Medizinische Universität Innsbruck, die Universität Innsbruck, die Private Universität für Gesundheitswissenschaft, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) -, die Tiroler Landeskrankenanstalten (TILAK) sowie 32 Unternehmenspartner sind beteiligt. Aber nicht nur Tiroler, sondern auch führende internationale Forschungseinrichtungen sind bei ONCOTYROL involviert. „Für den Forschungsstandort, aber auch den Wirtschaftsstandort und seine Betriebe ist das Zentrum ein Meilenstein“, ist der Geschäftsführer der Tiroler Zukunftsstiftung, Dr. Harald Gohm, überzeugt. Große Pharmaunternehmen wie Novartis oder Janssen-Cilag und führende internationale Forschungseinrichtungen wie die Ludwig-Maximilians-Universität München oder die Harvard Medical School in Massachusetts sind Partner von ONCOTYROL. Der wissenschaftliche Beirat, der mit internationalen Experten der Krebsforschung besetzt wird, wird im September 2008 konstituiert. Horst Domdey (BioM Munich BioTech Development AG), Josef Penninger (Scientific Director IMBA, Wien), Rudi Aebersold (Institute for Systems Biology, Zürich), Christof von Kalle (Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg) sowie Milton C. Weinstein (Harvard University, Boston) haben ihre Teilnahme zugesagt.