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Neue Risikofaktoren für Aortenstenose

In einer prospektiven, randomisierten und plazebo-kontrollierten Studie an 47 Patienten konnten Innsbrucker Kardiologen um Doz. DDr. Wolfgang Dichtl in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Radiologie II nun neue Risikofaktoren für die Aortenstenose bestimmen. Auch konnten die Forscher aufzeigen, dass eine Statintherapie die Progression der Krankheit nicht aufhalten kann.

Die erworbene Aortenstenose, eine durch chronische Entzündung, Fettablagerung und Verkalkung verursachte Verengung der Aortenklappe, ist der häufigste erworbene Herzklappenfehler. Die Prävalenz bei über 65-Jährigen beträgt rund 5%. Da die Klappenverengung meist nur langsam zunimmt, kann sich das Herz an die erhöhte Druckbelastung der linken Herzkammer durch eine Verdickung des Herzmuskels (Hypertrophie) vorerst anpassen. So bleibt der Klappenfehler oft über einige Jahre asymptomatisch.

Stratifizierung von Risikofaktoren

In einer prospektiven, randomisierten sowie plazebo-kontrollierten Studie an 47 asymptomatischen Patienten haben nun Innsbrucker Kardiologen in Zusammenarbeit mit Radiologen die Risikofaktoren für eine Aortenstenose bestimmt und sind der Frage nachgegangen, ob eine Therapie mit Statinen die Progression der Krankheit aufhalten kann. Neben etablierten hämodynamischen Paramatern (systolische Druckgradienten) stellte sich der Verkalkungsgrad, genau quantifiziert durch eine kardiale CT-Untersuchung, als wichtigster neuer Risikoparameter heraus. Weiters konnten erhöhte Plasmakonzentrationen von NT-proBNP, ein von der Herzkammer bei Überlastung und Überfüllung des Herzens ausgeschüttetes Hormon, und ein erhöhter systemischer CRP-Wert als neue Risikofaktoren für eine schlechte Prognose ausgemacht werden.

Kann eine Statintherapie die Progression aufhalten?

Entgegen der Ergebnisse retrospektiver Studien, die bei einer Statintherapie eine verlangsamte Progression der Krankheit gezeigt hatten, konnten die Innsbrucker Wissenschaftler anhand der zwischen November 2003 und Februar 2008 gesammelten Daten feststellen, dass Statine, welche üblicherweise als Cholesterinsenker eingesetzt werden, die Progression nicht aufhalten können. Insgesamt zeigte sich ein schlechteres klinisches Outcome als ursprünglich angenommen: Bei 50% der untersuchten Patienten traten innerhalb von 2,5 Jahren neue Symptome auf, welche in der Regel den operativen Aortenklappenersatz nach sich zogen.