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Verdienst um Ionentherapiezentrum

Für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen im Rahmen des Projekts Med-Austron, das auf die Errichtung eines Krebsforschungs- und Behandlungszentrums für die Protonentherapie in Niederösterreich abzielt, wurde Dr. Thomas Auberger, stellvertretender Direktor der Univ.-Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie der Medizinischen Universität Innsbruck (Leitung Prof. Peter Lukas) mit dem Würdigungspreis des Landes Niederösterreich geehrt.

Der Würdigungspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes Niederösterreich für ein wissenschaftliches Lebenswerk und wird alljährlich an jeweils einen Vertreter der Geisteswissenschaften, der Naturwissenschaften und der Erwachsenenbildung vergeben. Der mit 11.000 Euro dotierte Preis, der zugleich als Wertschätzung der guten Zusammenarbeit mit Tirol gelten darf, wurde In einem Festakt mit mehr als 300 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Kultur an der Donauuniversität in Krems an Dr. Auberger überreicht.

Verdienste um Ionentherapiezentrum

Niederösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka würdigte in seiner Rede insbesondere die Verdienste Aubergers um das Projekt Med-Austron, das der Errichtung eines nationalen und internationalen Krebsforschungs- und Behandlungszentrums für die Strahlentherapie mit Protonen- und Kohlenstoff-Ionen in Niederösterreich gewidmet ist. Internationale Anerkennung findet auch seine Mitarbeit beim Aufbau der Europäischen Forschungsnetzwerkes für Ionentherapie ENLIGHT, die Mitgliedschaft in diversen internationalen Leitungsgremien wie ULICE und die Federführung im Aufbau einer Kooperation mit dem National Institute of Radiological Sciences in Japan zum Austausch japanischer und österreichischer Wissenschaftler. Seit 1995 war der nunmehrige stellvertretende Direktor der Univ.-Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie der Medizinischen Universität Innsbruck im Auftrag des Vereins AUSTRON und der Österreichischen Gesellschaft für Radioonkologie, Radiobiologie und Medizinische Radiophysik (ÖGRO) der operative medizinische Leiter der Machbarkeitsstudie Med-Austron auf deren Grundlage das Projekt im Februar 2007 bewilligt wurde. Als Vorsitzender der Med-Austron-Kommission der ÖGRO, deren Aufgaben in der Entwicklung von Behandlungsprotokollen und im Aufbau eines nationalen medizinischen Netzwerkes bestehen, konnte sich Thomas Auberger erfolgreich dafür einsetzen, dass das Projekt nicht an eine einzelne Universitätsklinik angebunden wird, sondern in Niederösterreich einen für alle geeigneten Standort (Wiener Neustadt) findet.

Schonung von gesundem Gewebe

Auberger, der zur Zeit für wissenschaftliche Arbeiten am Klinikum Traunstein in Deutschland karenziert ist, erklärt die Vorteile einer solchen Therapie: „Im Gegensatz zur herkömmlichen Strahlentherapie, die auch Teile des gesunden Gewebes durchstrahlen muss, können Protonen oder Kohlenstoff-Ionen mit höchster Präzision in einzelne Bereiche des Tumors gelenkt werden, ohne das umgebende gesunde Gewebe zu belasten. Zugleich wird die Wirkung der Therapie für bestimmte, wenig strahlensensible Tumore deutlich erhöht. So ist es möglich bei einer Reihe von Tumoren, die einer herkömmlichen Strahlentherapie nicht oder nur bedingt zugänglich sind, die Behandlungsergebnisse drastisch zu verbessern.“

Weltweit gibt es bereits mehr als 20 Anlagen zur Strahlentherapie mit Protonen (vornehmlich in Japan und den USA). Ein Strahlführungssystem von mehr als 100 Tonnen muss dabei auf einen halben Millimeter genau um den Patienten bewegt werden. Die Kohlenstoff-Therapieanlage von Med-Austron wird mit einem Strahlführungssystem von über 600 Tonnen um ein Vielfaches größer sein.

Das Preisgeld von 11.000.- Euro will Thomas Auberger zur Förderung junger Wissenschaftler an die Forschungsgruppe für Protonentherapie der Medizinischen-Universität Innsbruck weitergeben, wo er auch weiterhin in Forschung und Lehre tätig ist.