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Ferring-Preis für Nachwuchsforscherin

Dr.in Dorothea Kurzthaler, Mitarbeiterin der Univ.-Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin (Leitung Prof. Ludwig Wildt) am Department Frauenheilkunde der Medizinischen Universität Innsbruck, erhielt kürzlich im Rahmen der 24. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie in Graz den Ferring-Wissenschaftspreis.

Den von der Firma Ferring Arzneimittel GmbH gestifteten und mit 1.000 Euro dotierten Forschungspreis für junge Nachwuchwissenschafterinnen und –wissenschafter erhielt Dorothea Kurzthaler für ihren Vortrag „Metformin - Wirkung am Ovar beim polycystischen Ovarsyndrom“.

Breite Anwendung von Metformin

Im Rahmen ihrer Doktorarbeit beschäftigte sich Dorothea Kurzthaler mit dem polycystischen Ovarsyndrom (PCOS), das die häufigste endokrine Erkrankung von Frauen im reproduktionsfähigen Alter darstellt und sich im Ausbleiben der Monatsblutung, fehlendem Eisprung, sowie vergrößerten Eierstöcken mit zahlreichen Zysten darstellt. Das PCOS kann neben Zyklusstöungen und unerfülltem Kinderwunsch auch zu kosmetischen Problemen wie Akne, vermehrter Körperbehaarung und Haarausfall führen. In etwa 50 % der Fälle ist PCOS mit einer Insulinresistenz, einer Störung im Zuckerstoffwechsel mit chronisch erhöhten Insulinspiegeln im Blut, verbunden. Die Behandlung mit dem Insulinsensitizer „Metformin“ wird deshalb mittlerweile in großem Umfang eingesetzt. Ausgangspunkt für die Forschungsarbeit der Jungmedizinerin war die Beobachtung, dass Metformin auch bei nicht-insulinresistenten Frauen mit PCO zu einer Normalisierung der Ovarialfunktion führen kann.

Rasche und direkte Blockade der Androgensekretion

„In weiteren Untersuchungen ging ich deshalb der Frage nach, ob andere Mechanismen für die Wirkung von Metformin verantwortlich sein könnten“, erklärt Kurzthaler, die darufhin zeigen konnte, dass Metformin direkt die Sekretion des männlichen Hormons Androgen durch das Ovars blockiert, was in einem verminderten Anstieg von Testosteron nach LH-Stimulation zum Ausdruck kommt und dass diese Wirkung bereits wenige Stunden nach Gabe von Metformin einsetzt. „Dazu kommt“, so Kurzthaler, „dass dieser Effekt nicht mit einer Veränderung der Insulinsensivität einhergeht“. Die Untersuchungsergebnisse stellen somit wesentliche neue Aspekt im Verständnis der Pathogenese des PCO-SYndroms dar. Kurzthaler: „Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse dürfen wir uns neue therapeutische Ansätze für diese Erkrankung erwarten“.

An der Univ.-Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin unter der Leitung von Prof. Wildt forschen und arbeiten Expertinnen und Experten in den Bereichen Kinderwunschbehandlung sowie Hormondiagnostik und -therapie. Neben der Kinderwunschtherapie liegt ein Schwerpunkt auf der Diagnostik und Therapie hormonbedingter Frauenleiden.