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Technology Award 08: Doppelsieg für Medizin

Im vorweihnachtlichen Ambiente des Life Science Centers wurden vergangenen Mittwoch die besten fünf Einreichungen für den CAST Technology Award 2008 mit Preisgeldern in Gesamthöhe von 7.800,- Euro prämiert. Den Sieg teilten sich gleich zwei Projekte aus der Medizinischen Universität Innsbruck: Dr. Florian Kral und Dr. Wolfgang Freysinger von der Universitätsklink für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie Dr. Herbert Oberacher vom Institut für Gerichtliche Medizin.

Mit seinem Kooperationspartner trans IT zeichnet das CAST in regelmäßigen Abständen die innovativsten und wirtschaftlich aussichtsreichsten Geschäftsideen mit technologischem Hintergrund aus. Aus der Vielzahl von innovativen und kreativen Einreichungen beim CAST Technology Award 2008 galt es, die beste bzw. die besten Geschäftsideen herauszufiltern, Bewertet wurde unter anderem nach den Kriterien Marktpotential, Innovationskraft, Kundennutzen, Wettbewerbssituation und wirtschaftliche Realisierbarkeit der Idee. Belohnt wurden jene Projekte, denen von Seiten der Fachjury die besten Chancen auf wirtschaftliche Umsetzung eingeräumt wurden.

Erster Platz mal zwei

Auf dem obersten Treppchen des Siegespodests finden sich gleich zwei Projekte aus der Medizinischen Universität Innsbruck. Dr. Florian Kral und Dr. Wolfgang Freysinger, Universitätsklink für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde(Leitung Prof. Herbert Riechelmann), arbeiten an einer Vorrichtung, die medizinische Eingriffe an der Schädelbasis erleichtern soll. In der chirurgischen Praxis werden vermehrt 3D Navigationssysteme eingesetzt, die dem Chirurgen wichtige Positionsinformationen zur Instrumentenführung geben. Für OPs an der Schädelbasis sind die bestehenden Systeme aufgrund fehlender Applikationsgenauigkeit jedoch noch unzureichend. Jene Vorrichtung, die Dr. Kral und Dr. Freysinger entwickeln, soll nun erstmals auch die notwendige Applikationsgenauigkeit für Eingriffe an der Schädelbasis sicher stellen. Über den „zweiten“ ersten Platz konnte sich Dr. Herbert Oberacher, Institut für Gerichtliche Medizin(Leitung Prof. Richard Scheithauer) der Medizinischen Universität Innsbruck, freuen. Ihm ist es gelungen, ein sehr effizientes Werkzeug zur Identifizierung (bio)organischer Moleküle zu entwickeln. Als analytische Verfahren wird die Tandemmassenspektrometrie verwendet. Dabei werden durch gezielte Fragmentierung „molekulare Fingerprints“ von Chemikalien erzeugt, die für die spätere Identifizierung in einer Spektrenbibliothek gesammelt werden können. Das Aussehen eines substanzspezifischen „Fingerprints“ ist allerdings stark von den verwendeten experimentellen Bedingungen abhängig. Daher galt die Erstellung einer universell einsetzbaren Spektrenbibliothek bis dato als nicht realisierbar. Durch Entwicklung einer geeigneten Datenbankstruktur bzw. eines optimierten Suchalgorithmus gelang es Dr. Oberacher, diese Lehrmeinung zu widerlegen und eine geräte- und loborunabhängige Spektrenbibliothek zu erstellen.

Weitere Innovationen

Die weiteren drei Prämierten kommen aus der Universität Innsbruck. Den dritten Platz am Siegerpodest erreichte Dr. Werner Nachbauer mit seinem Team vom Institut für Sportwissenschaften. Dort arbeitet man an der Entwicklung einer künstlich vereisten Sprintkunsteinbahn für Rodel, Skeleton und Zweierbob. Richard Spindler, Student der Informatik an der Universität Innsbruck, wurde mit dem vierten Rang überrascht. Er beschäftigt sich schon seit einigen Jahren in seiner Freizeit mit der Entwicklung eines Open Movie Editors. Dabei handelt es sich um eine Open Source Video-Schnitt Software, die privaten Linux Anwendern die Möglichkeit bieten soll, ihre Videos professionell zu bearbeiten. Platz fünf ging an Mag. Dr. Christian Huck, Institut für Analytische Chemie und Radiochemie. Er stellte in seiner Einreichung ein objektives Verfahren zur schnellen Weinanalytik vor. Mit seiner Methode kann die bisher aufwendige chemische Analyse der Inhaltstoffe durch eine einzige, sekundenschnelle Messung, die keinerlei Vorbereitung voraussetzt, ersetzt werden.

Der CAST Technology Award prämiert in regelmäßigen Abständen Geschäftsideen mit hohen Chancen zur wirtschaftlichen Verwertung von Forschungsergebnissen aus unterschiedlichen Fachbereichen „Es geht beim CAST Technology Award nicht um eine Bewertung der Qualität der Forschungsergebnisse sondern darum, ob sie das Potential haben, einer Kommerzialisierung zugeführt zu werden“, betont Mag. Christian Mathes, Geschäftsführer des CAST. Die Jury begutachtet die Ideen dahingehend, ob sie Chancen am Markt haben und gibt gute Aufschlüsse darüber, ob attraktive wirtschaftliche Erlöse möglich sind – sei es durch Unternehmensgründung, Patentierung oder Lizenzierung.