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Erfolgreich publiziert

Nach fünfjähriger Arbeit veröffentlichte ein internationales Team um Prof. Volker Wenzel von der Univ.-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin die Ergebnisse einer multizentrischen Studie zur präklinischen Thrombolyse während der Wiederbelebung. Die Forscher berichteten darüber Ende Dezember im New England Journal of Medicine, für Wenzel bereits die dritte Publikation in der renommierten Fachzeitschrift.

„Ein solcher wissenschaftlicher Erfolg ist eine tolle Belohnung für jahrelange harte Arbeit, wobei das erarbeitete Know-how von unschätzbarem Wert ist“, freut sich der Innsbrucker Anästhesist Prof. Volker Wenzel. Sein wissenschaftlicher Lehrer, Klinikdirektor Prof. Karl Lindner, ist ebenfalls stolz: „Eine derartige rasche Aufeinanderfolge von Autorenschaften im höchstkarätigen Medizinjournal macht uns so rasch niemand nach.“ Der seit 1997 an der Univ.-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin tätige Volker Wenzel hat gemeinsam mit einem internationalen Team in einer Studie (TROICA) an 1.050 Patientinnen und Patienten untersucht, ob die Gabe von Tenecteplase bei der Wiederbelebung von Notfallpatienten mit Herzinfarkt die Überlebensrate und die Heilungschancen verbessert. „Die TROICA-Studie wurde von der Pharmafirma Boehringer Ingelheim als Hersteller des Studienmedikaments unterstützt, um ständig steigende gesetzliche Anforderungen an eine klinische Studie für eine Zulassung erfüllen zu können. Aus diesem Grund wurde die Untersuchung auch in Belgien, Holland, Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen, Österreich, Schweden, Spanien und der Schweiz durchgeführt, um eine möglichst repräsentative ermitteln zu können“, erzählt Studienleiter Prof. Wenzel.

Keine Verbesserung

Tenecteplase ist eine gentechnisch hergestellte Variante des Gewebe-Plasminogen-Aktivators Alteplase und besitzt eine längere Plasmahalbwertszeit und eine höhere Fibrinspezifität. Ziel der Notfallbehandlung ist es, das durch ein Blutgerinnsel verschlossene Gefäß möglichst rasch wieder zu öffnen. In der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine berichten die Wissenschaftler nun, dass die Behandlung mit Tenecteplase im Vergleich mit der Gabe von Placebos keine Verbesserung der Ergebnisse brachte.

Internationale Beachtung

2004 hatte Volker Wenzel mit einem internationalen Team in einem viel beachteten Beitrag im New England Journal of Medicine berichtet, dass mit dem Hormon Vasopressin die Überlebensrate von Patienten mit einem Herzstillstand um bis zu 40 Prozent gesteigert werden kann. Das Hormon hat eine gefäßverengende Wirkung and lässt den Blutdruck und die Sauerstoff-Versorgung stark ansteigen. Im Vorjahr konnte eine französische Forschergruppe gemeinsam mit Wenzel den Stellenwert von Vasopressin als Ergänzung zu Adrenalin bei der kardiopulmonalen Wiederbelebung weiter untermauern. Die Ergebnisse einer Studie an rund 3.000 Patientinnen und Patienten wurden ebenfalls im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Mentor des Nachwuchses

Prof. Wenzel hat unter anderem an der University of Florida Humanmedizin studiert und arbeitet seit 1997 im Team von Klinikvorstand Prof. Karl Lindner an der Univ.-Klinik für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin in Innsbruck. Auf den Erfolgen ausruhen will sich Prof. Wenzel nicht - er sieht seine Aufgabe als Mentor des klinisch-wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin, wo er schon bisher über 30 Dissertationen und fünf Habilitationen erfolgreich betreut hat.