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Filmisches Gedenken an Christoph Probst

Ende letzten Jahres lud die Studierendenvertretung der Medizin im Gedenken an Christoph Probst, den Namensgeber des Platzes vor dem Universitäts-Hauptgebäude am Innrain, zu einem Filmvortrag in den großen Hörsaal des Medizinzentrums Anichstraße. Die Erinnerung an die Vertreibung, Verfolgung und Ermordung vieler Professorinnen und Professoren sowie Studierender der Medizinischen Universität Innsbruck stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der auch Rektor-Stellvertreter Prof. Manfred Dierich und Universitätspfarrer Msgr. Bernhard Hippler gekommen waren.

Das Jahr 2008 stand für die beiden Innsbrucker Universitäten im Zeichen der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit. So wurde in Form einer Internet-Portraitserie unter dem Titel „1938-2008: Vertriebene Wissenschaft“ der im März 1938 aus „politischen“ und „rassischen“ Gründen vertriebenen Mitglieder gedacht. Am Gelände der Universitätskliniken errichtete die Medizinische Universität Innsbruck gemeinsam mit der TILAK ein Mahnmal der jüdischen Künstlerin Dvora Barzilai. Die Einweihung wurde im November 2008 von Universitätspfarrer Bernhard Hippler und Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg gemeinsam vollzogen.

Aktionen zum Gedenken

Schon im Jahr 1984 wurde auf Vorschlag der Medizinischen Fakultät am Vorplatz der Universität eine Gedenktafel aufgestellt. Sie erinnert an den Medizinstudenten Christoph Probst, Mitglied des studentischen Widerstands in der Weißen Rose. 1988 wurde das Thema in einer Ausstellung mit dem Titel „50 Jahre: Die Universität Innsbruck in den NS-Jahren“ thematisiert und Im Jahr 1994 wurde der Vorplatz der Universität nicht zuletzt auch auf Anregung der Universitätspfarre hin in Christoph-Probst-Platz umbenannt. Christoph Probst, der sich der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose angeschlossen hatte und dafür am 22. Februar 1943 im Alter von 23 Jahren hingerichtet wurde, studierte im Wintersemester 1942/43 in Innsbruck Medizin. Gemeinsam mit den Geschwistern Scholl, Willi Graf und Alexander Schmorell gehörte er zum engsten Kreis der Weißen Rose. Am 18. Februar 1943 versuchten die Geschwister Scholl, das letzte Flugblatt an der Universität auszulegen, wurden dabei entdeckt, an die Gestapo ausgeliefert und zusammen mit Christoph Probst zum Tod verurteilt.

Der vielfach preisgekrönte Film „Sophie Scholl - Die letzten Tage“, bot der von der Studienvertretung Medizin organisierten Veranstaltung nun den adäquaten Rahmen, um im Besonderen an den Medizinstudenten Probst zu erinnern. Rektor-Stellvertreter Manfred Dierich und Universitätspfarrer Bernhard Hippler begrüßten nahezu hundert interessierte Studentinnen und Studenten und betonten in ihren Ansprachen nicht nur historische Hintergründe, sondern auch die besondere Rolle und Verantwortlichkeit der Medizin in der heutigen Zeit.