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Dem Bewusstsein auf der Spur

Die Geschichte des menschlichen Bewusstseins hat Dr. Michael Puritscher, Mitarbeiter an der Sektion für Sozialmedizin, aufgezeichnet. In seinem neuen Buch beschreibt er den Stand der Forschung und berichtet über jene Bewältigungsstrategien, die der Mensch zum Schutz vor dem Wissen um die eigene Endlichkeit entwickelt hat. Gemeinsam mit Prof. Walter Kofler und Prof. Hartmann Hinterhuber hat er das Buch am Montag vorgestellt.

Zusammen mit der Internationalen Akademie der Wissenschaften hat die Sektion für Sozialmedizin am Montag in eine Innsbrucker Buchhandlung eingeladen, um das neue Buch von Dr. Michael Puritscher vorzustellen. Prof. Walter Kofler betonte dabei, dass die Gesundheit heute immer stärker durch Bedeutungszuschreibungen beeinflusst werde, Bewertungsprozesse träten dabei immer stärker in den Vordergrund. Deshalb sei es notwendig, den Menschen als soziales Wesen zu begreifen, und die heute noch vorherrschende disziplinär eingeschränkte Sichtweise durch eine integrale Betrachtung des Menschen zu ersetzen. Mit Unterstützung der Sektion für Sozialmedizin sei es Puritscher gelungen, die Frage des menschlichen Bewusstseins aus unterschiedlichsten erkenntnistheoretischen Perspektiven umfassend zu bearbeiten und in leicht lesbarer Form zu präsentieren.

Hoffnung als Bewältigungsstrategie

Lob, Anerkennung und Bewunderung zollte auch Prof. Hartmann Hinterhuber, Direktor der Univ.-Klinik für Allgemeine und Sozialpsychiatrie, dem Autor für sein Werk, das Hinterhuber als „schier unerschöpfliche Fundgrube“ bezeichnete. In seiner Einführung betonte er, dass es Puritscher weder um eine Anleitung zum Glücklichsein, noch um eine Anleitung zum Unglücklichsein ginge. Sehr vielmehr sei es eine über die zahlreichen Disziplinen hinausgehende Befassung mit dem Bewusstsein als Möglichkeit des Menschen zur Selbstreflexion. Dabei fördere gerade das Wissen um die eigene Endlichkeit und Vergänglichkeit eine ganze Reihe von Techniken hervor, mit denen die daraus entspringende Angst gebändigt werden soll. Bleibe die Sinnfrage aber unbeantwortet, könne Angst, Melancholie, Depression zum Lebensbegleiter werden, ja das Leben gar gefährden. In seiner Lesung ging Michael Puritscher beispielhaft auf diese Bewältigungs- und Verteidigungsstrategien des Menschen ein: Vergessen, Hoffen, Resignieren und Revolte. Dabei identifizierte er am Ende die Hoffnung als wesentliche und bisher erfolgreichste Strategie des Menschen.