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Große Resonanz beim Audiologiekongress

Mit der Rekordbesucherzahl von über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und unter internationaler Beteiligung fand in Innsbruck die 12. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA) von 11. bis 14. März statt. Die breit angelegte Themenpalette der von der Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen (Leitung Univ.-Prof. Patrick Zorowka) organisierten Tagung reichte von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung.

Steigende Mitgliederzahlen der DGA, die Attraktivität des Veranstaltungsortes Innsbruck und das anspruchsvolle wissenschaftliche Programm waren wohl die wichtigsten Ursachen für den großen Andrang zur 12. Jahrestagung der DGA, die heuer erstmals in Innsbruck stattfand. „Mit der Ausrichtung der Tagung wird der audiologischen Tradition wie dem audiologischen Renomme Innsbrucks Rechnung getragen“, betont Prof. Zorowka, Leiter der HSS-Klinik, der gemeinsam mit seinen Kollegen DDr. Viktor Weichbold und Prof. Kurt Stephan für die Organisation verantwortlich zeichnet.

Breites wissenschaftliches Spektrum

So interdisziplinär sich die Organisation der DGA darstellt, so vielfältig und umfangreich zeigte sich auch das Tagungsprogramm des Audiologiekongresses, das in Vorträgen und strukturierten Sitzungen ablief. Im Mittelpunkt standen aktuelle Technologien bei Hörgeräten und Cochlea-Implantaten, sowie neueste Entwicklungen wie aktive Mittelohr-Implantate oder Hörnerv- und Hirnstamm-Implantate. Ebenfalls diskutiert wurden Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung, etwa die Einbringung von Wachstumsfaktoren in das Innenohr, um die Funktionalität noch vorhandener Hörzellen zu erhöhen sowie neue Erkenntnisse und Therapieansätze auf dem Gebiet der Neurootologie. Daneben blieb viel Raum für klassische Themen der Audiologie - wie die Moderne Hörgeräteversorgung, Sprachaudiometrie, Pädaudiologie - als auch für erweiterte, an Bedeutung gewinnende Fragestellungen, etwa zur Audiologie im sozialen Umfeld. Als Novität gab es dieses Jahr ein "Junior Symposium" - eine Vortragseinheit speziell für junge Wissenschaftler, um in einem weniger formalen Rahmen die eigene Arbeit den Fachkollegen vorzustellen. Das Junior Symposium soll zu einer festen Einrichtung bei zukünftigen Jahrestagungen werden.

(Wieder)Herstellung des Hörvermögens

Die Herstellung des Hörvermögens ist bei schwerhörigen Kindern wichtige Grundlage des Spracherwerbs und der sozialen Eingliederung. In einer Gesellschaft mit zunehmender Lebenserwartung gewinnt die Rehabilitation des Hörvermögens bei Erwachsenen zunehmende Bedeutung. Alters- und Lärmschwerhörigkeit sind wesentliche Einschränkungen der Gesundheit, mit Auswirkungen auf die Kommunikationsfähigkeit, die berufliche Qualifikation, die soziale Einbindung, die Lebensqualität und das emotionale Wohlbefinden. Neueste sozialwissenschaftliche Studien unterstreichen die Bedeutung eines intakten Gehörs für die aktive Teilnahme am sozialen Leben des Menschen. Zorowka: „Im Rahmen der Vorträge und Sitzungen konnten wir unter anderem veranschaulichen, wie Anwendungen aus der Innenohrforschung und molekularbiologischen Grundlagenforschung schon bald die Hörrehabilitation ergänzen werden. Die neuen Hörtechnologien, aber auch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen schlagen sich auch in der Hörpädagogik nieder, wo innovative Ansätze den Prozess des Hören-lernens unter den gegenwärtigen Bedingungen optimal zu unterstützen suchen“.

Neue Präsidentschaft

Im Rahmen der DGA-Jahrestagung wurden auch die Weichen für die Entwicklung der Gesellschaft für die künftigen Jahre gestellt. Die Präsidentschaft über die Gesellschaft wurde von Univ.-Prof.Thomas Lenarz (Hannover) an Prof. Zorowka übergeben, der den fächerübergreifenden und kooperativen Charakter der DGA stärken und weiter ausbauen will. Die DGA, die den gesamten deutschsprachigen Raum repräsentiert, misst der Förderung der Hörforschung besonderes Gewicht bei, um der Schwerhörigkeit in Prävention, Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation erfolgreich entgegenwirken zu können.