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Neu berufen: Prof. Michael Nogler

Vor kurzem hat Univ.-Prof. Dr. Michael Nogler seinen Vertrag für eine § 99 Professur für Experimentelle Orthopädie an der Univ.-Klinik für Orthopadie (Leitung Univ.-Prof. Martin Krismer)unterzeichnet. Damit wurde die Voraussetzung für neue Schwerpunkte in Forschung und Lehre im orthopädischen Fach, insbesondere auch für bessere Habilitationsmöglichkeiten des medizinischen Nachwuchses, geschaffen.

Laut Beschluss der Departmentkonferenz der Chirurgie soll für experimentelle Forschung in den chirurgischen Fächern durch die Installierung eigener Professuren für experimentelle Forschung mehr Raum geschaffen werden. Eine §99 Professur wurde Ende 2008 für Experimentelle Orthopädie ausgeschrieben. Aus vier potenziellen BewerberInnen wurde Univ.-Prof. Dr. Michael Nogler als bester Kandidat ausgewählt und für die Periode 1.1.2009 bis 31.12. 2010 bestellt. Die experimentelle Orthopädie biete, so Nogler, eine hohe Gestaltungsfreiheit und vorrangiges Ziel sei die Verbesserung operativer Verfahren, im Speziellen minimalinvasiver Techniken. Neue und zum Teil verbesserte, computerassistierte Verfahren sollen auch im Bereich der Vorsorge und Rehabilitation orthopädischer Erkrankungen zum Einsatz kommen. Beispielsweise die Weiterentwicklung von computerunterstützten Operationsverfahren (Robotic-System), gemeinsam mit Forschungszentren in den USA, könnten revolutionäre Erfolge bringen. Man arbeite derzeit an der Verfeinerung der Softwareschnittstelle. Gerade für diesen Bereich erweist sich Nogler als höchst geeignet, zumal er selbst IT-Spezialist ist und an der Entwicklung zahlreichen Softwarelösungen im Gesundheitsbereich verantwortlich zeichnet.

Zentrumsbildung

Die experimentelle Orthopädie befasst sich mit klinischer Forschung und Anwendung und entwickelt neue Konzepte. Durch diese Forschungseinrichtung sollen nicht nur der internationale Ruf der Innsbrucker Klinik im Ausland gestärkt, sondern auch bessere Habilitationsmöglichkeiten für den medizinischen Nachwuchs geschaffen werden. Bisher wurden unter der Federführung Noglers, der seit 2004 auch stellvertretender Vorstand der Orthopädie ist, 800 internationale Chirurgen aus 32 verschiedenen Ländern in minimalinvasiven Operationstechniken und im Bereich der Knie- und Hüftendoprothetik unterwiesen. Internationale Synergien können und konnten so genutzt werden und die Innsbrucker Orthopädie genießt bereits jetzt Weltruf auf dem Gebiet der Endoprothetik. Natürlich kommen auch heimische Chirurgen und Studenten in den Genuss dieser Aus- und Weiterbildungen. Die Lukrierung von Drittmitteln ist ebenfalls Aufgabe und Schwerpunkt dieser von Prof. Nogler geführten Einrichtung. Vorerst gelte es Strukturen aufzubauen, wobei derzeit die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für ein örtliches Zentrum prioritär ist. Durch Industriekooperationen sollen Forschungsgelder lukriert werden. Zum Team gehören derzeit neben dem Leiter zwei Assistenten.

Herausragende Persönlichkeit

Der gebürtige Innsbrucker, der in der Mindestzeit Medizin studierte, absolvierte zuvor ein Studium der Politikwissenschaft und war sehr erfolgreich im IT-Bereich tätig. Nogler war einige Zeit Beauftragter im Krankenhausinformationssystem (KIS)- Projektteam der Ärztlichen Direktion und leitete beispielsweise das IT-Projekt „Medtogether“, ein professionelles Entlassungs- und Nachbetreuungsmanagement für Hüftendoprothesenpatienten. Für letztgenannte Operationsmethode entwickelte er seit 2001 mit der Firma Stryker (USA) ein Navigationssystem. An der UMIT absolvierte Nogler darüber hinaus einen Universitätslehrgang für Krankenhausmanagement und den Master of Science Lehrgang für Gesundheitswissenschaften. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass die Orthopädische Ambulanz dank Noglers Einsatz die erste, echte papierlose Ambulanz an der Innsbrucker Klinik ist.

Allround-Talent

Die vielseitigen Begabungen und beruflichen Stationen, deren vollständige Aufzählung in diesem Rahmen unmöglich erscheint, wirken auf den ersten Blick konträr, ergeben aber ein rundes Bild bei näherer Betrachtung. Auf die Frage, wie man von einem Politikwissenschaftsstudium zur Medizin und IT gelange, meint Nogler: „Ich betrachte die Dinge gerne in größeren Zusammenhängen und die Politologie befasst sich vorrangig mit dem Funktionieren von Systemen.“ Auch die Medizin sei ein System, das in größeren Strukturen zu betrachten sei. Im chirurgischen Fach seien auch die Rahmenbedingungen wichtige Faktoren, die es mitzugestalten gelte. Von Chirurgen verbesserte, computerunterstützte Operationsmethoden sind Ausgangspunkt für ständige Weiterentwicklung. Noglers Lebenslauf ist beeindruckend und weist in nur vierzehn Jahren Medizinertätigkeit zahlreiche, beachtliche Stationen - natürlich auch zahlreiche Auslandsaufenthalte - auf. Auf die Frage, wie man so viele Dinge in relativ kurzer Zeit bewerkstelligen kann, meint der 44-jährige: „Ich arbeite sehr effizient und erledige die Dinge sofort, wenn sie anfallen.“ Klingt nach einem einfachen und nachahmenswerten Erfolgsrezept. Energiequellen dabei sind Ehefrau Elisabeth und die fünfjährige Tochter Johanna Rebecca sowie sportliche Aktivitäten.