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Frauenförderung und Gender Studies

Zweimal pro Jahr kommen die Einrichtungen, die sich an den österreichischen Universitäten mit Frauenförderung und Gender Studies befassen, zur Vernetzung und Reflexion der gemeinsamen Zielsetzungen zusammen. Nach der Herbst-Konferenz 2003 fand nun das Vorfrühlings-Treffen 2009 wieder auf Einladung von Elisabeth Grabner-Niel und Alexandra Weiss vom Bereich Gender Studies im Büro für Gleichstellung und Gender Studies an der LFU Innsbruck statt. Willkommene Unterstützung gab es von der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung der Medizinischen Universität Innsbruck.

In mehreren Arbeitsgruppen wurden die aktuellen Entwicklungen im Bereich Gender Studies und Frauenförderung speziell auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Tendenzen auf europäischer Ebene diskutiert.

Gender Studies

Ein thematischer Schwerpunkt war die genderspezifische Lehre, die sich durch die Erfordernisse des Bologna-Prozesses wieder neu in die verschiedenen Studienformen integrieren und nachhaltig verankern muss. Da die österreichischen Universitäten hier unterschiedliche Vorgehensweisen und Schwerpunktsetzungen verfolgen, ist ein regelmäßiger Austausch über eine gelungene (Re-) Integration sowie über Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze von großer Bedeutung. Die Notwendigkeit einer erfolgreichen Umsetzung ergibt sich aus dem durch das UG ’02 explizit gesetzte Ziel, dass die Universitäten auf eine geschlechtergerechtere Gesellschaft hinwirken sollen. Voraussetzung dazu ist eine breite Verankerung der Vermittlung von Genderaspekten innerhalb der jeweiligen Lehrinhalte.

An den österreichischen Universitäten wurden dazu unterschiedliche Wege eingeschlagen - um einige Beispiele zu nennen: An der Universität Wien und der Universität Graz gibt es einschlägige Masterstudien im Bereich Gender Studies, an der LFU ist einerseits ein interfakultäres Masterstudium, das auf der interdisziplinären Forschungsplattform „Geschlechterforschung“ aufbaut, projektiert und andererseits eine flächendeckende Integration in alle neuen Studien durch genderspezifische Module in allen neuen Curricula umgesetzt, die MUI bietet im Pflichtcurriculum das Modul Gender Medizin an und ab Sommersemester 2009 auch Gender Medizin II und daneben noch Interdisziplinäre Ringvorlesungen anund die Alpen-Adria Universität Klagenfurt sowie die Universität Salzburg organisieren entsprechende Wahlfachbereiche.

Maßnahmen zur universitären Frauenförderung und Gleichstellung

Eine weitere Arbeitsgruppe sammelte erfolgreich implementierte Maßnahmen zur Gleichstellung und Frauenförderung im universitären Kontext wie z.B. Mentoring-Programme, zielgruppenspezifisches Karrierecoaching je nach Qualifikationsstufe der wissenschaftlichen Laufbahn oder Vernetzungsaktivitäten. Gerade im Hinblick auf die sich zum Teil überschneidenden Begriffsinhalte erfolgte dann gemeinsam eine systematische Zuordnung zu (Geschlechter-) Gleichstellung und Gender Mainstreaming. Der intensive Austausch machte deutlich, dass je nach Universität ganz unterschiedliche Schwerpunkte im Hinblick auf das eingesetzte Maßnahmeninstrumentarium bestehen. In einem nächsten Schritt soll der erstellte Maßnahmenkatalog bis zum nächsten Herbst-Treffen an der Universität Linz noch weiter präzisiert und in kurzer, prägnanter Form zusammengefaßt werden. Darüber hinaus ist ein konstruktiver Austausch von Best-Practice-Beispielen geplant.

Europäische Einbindung

Die grundsätzlich ähnlichen Zielsetzungen und Problemstellungen erfordern auch, dass dieses österreichweite Kompetenznetzwerk im Bereich der universitären Frauenförderung und Gender Studies auch auf europäischer Ebene präsent ist: Die nächste Arbeitskonferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im gesamten deutschsprachigen Raum wird Mitte Juli an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt stattfinden.