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Mit Energie und Teamgeist zu neuen Ufern

Enthusiasmus und Leidenschaftlichkeit werden der italienischen Mentalität nicht grundlos zugeschrieben. Beide Attribute treffen jedenfalls auf Univ.-Prof. Dr. Adriano Crismani zu. Der gebürtige Italiener hat am 1. März dieses Jahres die Leitung der Univ.-Klinik für Kieferorthopädie des Departments Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Direktorin Univ.-Prof.in DDr.in Ingrid Grunert) übernommen.

Es kann schon vorkommen, dass Prof. Crismani bis drei Uhr früh am Schreibtisch sitzt, um eine Vorlesung besonders gewissenhaft und abwechslungsreich vorzubereiten. „Mir geht es nicht nur um die Weitergabe des fachspezifischen Know-Hows, sondern auch darum, bei den Studierenden einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen. Wissensvermittlung soll mitreißend sein und zum genauen Hinschauen motivieren - dann bleibt was in Erinnerung“, ist der 39jährige Kieferorthopäde, der sein Studium der Zahnheilkunde und dentalen Prothetik in Triest absolvierte, überzeugt.

Kompetenzzentrum durch Zusammenarbeit

Auch wenn der neue Direktor der Univ.-Klinik für Kieferorthopädie eine sorgfältig geführte Abteilung übernommen hat und seinem Vorgänger, Univ.-Prof. DDr. Martin Richter, dafür ein großes Lob ausspricht, hat er sich in den Bereichen Patientenbetreuung, Lehre und Forschung einiges vorgenommen. Nach 14 Jahren Berufserfahrung an der Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik in Wien, die er seit 2004 stellvertretend leitete, weiß Crismani auch in organisatorischen Dingen wovon er spricht. Die Schaffung eines Kompetenzzentrums steht dabei an vorderster Stelle seines Zielkataloges für die Innsbrucker Kieferorthopädie. „Die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, vor allem aber mit anderen Kliniken, etwa der Klinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, der plastischen Chirurgie oder auch der Pädiatrie, scheint mir besonders zielführend und lösungsorientiert zu sein“, so Crismani. Mit der Einführung von regelmäßigen interdisziplinären Jour fixe und PatientInnensprechstunden hat er bereits erste Schritte im Sinne einer synergetischen wissenschaftlichen Vernetzung und einer Intensivierung der Patientenversorgung gesetzt.

Belebung der kieferorthopädischen Forschung

In einem Kompetenzzentrum Kieferorthopädie besitzt die Forschungstätigkeit einen zentralen Stellenwert. Crismani: „In der Forschung muss die Innsbrucker Kieferorthopädie aktiver werden - nicht zum Selbstzweck, sondern um ungelöste Fragen zu klären“. Die kieferorthopädische Forschung fokussiert in vivo und in vitro skelettale Verankerungssysteme durch Implantate, Minischrauben und Osteosyntheseplatten, Kiefergelenksdysfunktionen und ligaturlose Brackets. Geplant sind außerdem klinische Untersuchungen von Zahnbewegungen anhand moderner Röntgenverfahren und von biologischen Aspekten im Rahmen der Zahnbewegung. Vor allem die Materialforschung im Bereich der Brackets sieht Crismani als Angelpunkt für die Zusammenarbeit mit der niedergelassenen Kollegenschaft. „Als Klinik wollen wir keine Konkurrenz, sondern Berater sein. Durch fachliche Kompetenz in der Materialfrage können wir Hilfestellung und wichtige Inputs liefern“, betont Crismani, der bezüglich einer Nutzung modernster dreidimensionaler Messapparaturen zur Testung physikalischer Eigenschaften von Brackets eine Zusammenarbeit mit der Kieferorthopädie in Wien anstrebt.

Dass die Univ.-Klinik für Kieferorthopädie in Innsbruck überhaupt nachbesetzt wurde sei der hartnäckigen und energischen Verhandlungstaktik von Vizerektorin Prof.in Margarethe Hochleitner und Rektor-Stellvertreter Prof. Manfred Dierich zu verdanken, so der neue Direktor, der zu bedenken gibt, dass es in Österreich mit Wien und Innsbruck derzeit nur zwei, durch Professoren geleitete, kieferorthopädische Universitätszentren gibt. Am neuen Arbeitsort hat sich Crismani - der die rasche Flugverbindung zu seiner Frau und den drei Kindern nach Wien sehr schätzt - nicht nur wegen der schönen Berge gut eingelebt. „Ich habe hier eine moderne Abteilung mit hoch engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorgefunden. Mit dieser Vorraussetzung und meiner Energie will ich etwas Besonderes aus meiner Professur machen“, freut sich Crismani. Sein Herz „schlägt schon jetzt für Innsbruck“.