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Hans Grunicke leitet neuen Wissenschaftsverband

Mit der Gründung der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) im Jänner dieses Jahres ist in Österreich ein neuer starker Wissenschaftsverband entstanden, der der hohen Relevanz der Biowissenschaften im täglichen Leben Rechnung tragen wird. Univ.-Prof. Hans Grunicke, Gründungsrektor der Medizinischen Universität Innsbruck, steht der neuen Gesellschaft als Präsident vor.

Als führende Wissenschaft des 20. Jahrhunderts liefern die Biowissenschaften einen ähnlich großen Erkenntnisgewinn wie er durch die Physik des 19. Jahrhunderts erzielt wurde. Begrifflich auch als Life Sciences oder Lebenswissenschaften etabliert, umfassen die Biowissenschaften neben der Biologie auch Bereiche wie die Biochemie, Molekularbiologie, Molekulare Pharmakologie, Biophysik, Bioinformatik sowie die Biotechnologie und last but not least weite Bereiche der Medizin. Die Biowissenschaften zeigen in der Grundlagenwissenschaft wie in der angewandten Forschung eine stark interdisziplinäre Ausrichtung. „Die Bedeutung der Biowissenschaften für das tägliche Leben nimmt stetig zu. Gleichzeitig vernetzen sich die einzelnen Disziplinen sowie die Grundlagenforschung und Technologieentwicklung immer stärker. Mit der Gründung einer starken wissenschaftlichen Gesellschaft tragen wir diesen Entwicklungen Rechnung“, kommentiert der neu gewählte Präsident der ÖGMBT die Vereinsgründung. Die Nähe von Grundlagenforschung und Anwendung wird am Biotechnologie-Markt besonders deutlich. „Prominentes Beispiel“, so Grunicke, „ ist etwa Genentech, das 1976 als erstes Biotechnologie-Unternehmen in San Francisco gegründet wurde und 1997 mit gentechnisch erzeugtem humanen Wachstumshormon und kurz darauf mit humanem Insulin auf den Markt gingen.

Effizienz durch Vernetzung und Kommunikation

Die ÖGMBT, die aus der Fusion der drei Vorgängergesellschaften ÖGBT (Österreichische Gesellschaft für Biotechnologie), ÖGGGT (Österreichische Gesellschaft für Genetik und Gentechnik) sowie der ÖGBM (Österreichische Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie) hervorging und rund 1.000 Wissenschafterinnen und Wissenschafter in Österreich repräsentiert, will diese interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern. Weitere zentrale Ziele des mit regionalen Zweigstellen in ganz Österreich vertretenen gemeinnützigen Vereins stellen die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit und Erwachsenenbildung auf dem Gebiet der Biowissenschaften und die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft dar. Präsident Hans Grunicke, der sich als renommierter Mediziner und Biochemiker vor allem mit der molekularen Regulation des normalen und malignen Zellwachstums beschäftigt, Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Beiräte und Gesellschaften und Präsident von ALUMN-I-MED, dem AbsolventInnenverein der Medizinischen Universität Innsbruck, ist, legt besonderen Wert auf Kommunikation: „Wissenschaft braucht Öffentlichkeit, genauso wie eine starke Interessensvertretung. Dazu gehören die Abhaltung von wissenschaftlichen Veranstaltungen wie Tagungen, Konferenzen und Vorträge, wissenschaftliche Weiterbildung, die Darstellung der Leistungen der molekularen Biowissenschaften und der Biotechnologie, die Förderung des `Public Understanding of Science´, die Translation von Forschungsergebnissen und die Beratung von Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern zu Forschungsfragen“.

Die erste wissenschaftliche Jahrestagung der ÖGBMT wird von 21. bis 23. September 2009 mit ausgesuchten Kapazitäten aus dem biowissenschaftlichen Bereich in Innsbruck stattfinden.