search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Ultraschall-Anwendung in der Schmerztherapie

Die Verwendung des Ultraschalls in der anästhesiologischen Schmerztherapie stand kürzlich im Mittelpunkt einer Ausbildungsveranstaltung, die an der Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie unter der Leitung von Univ.-Prof. Bernhard Moriggl abgehalten wurde. Beim "Teach the Teachers Expert Meeting!" traf sich die Welt-Elite der Ultraschallanwender zum Gedankenaustausch in Innsbruck.

Im Gegensatz zur zunehmenden Etablierung des Ultraschalls (US) in der Regionalanästhesie, ist dessen Verwendung in der anästhesiologischen Schmerztherapie (“Pain Management“) nahezu unbekannt und weltweit auf wenige spezialisierte Zentren und Experten beschränkt. „Neben dem technischem Mehraufwand liegen die Gründe dafür auch in den ungleich vielfältigeren Anforderungen an das Können und die detaillierten anatomischen Kenntnisse des Anwenders, da das gesamte muskuloskelettale System in das Spektrum der US-Darstellung einzubeziehen ist“, erklärt Univ.-Prof. Bernhard Moriggl von der Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie am Department für Anatomie, Histologie und Embryologie (Leitung Univ.-Prof. Helga Fritsch).

Höchstes Ausbildungsniveau als Voraussetzung

Vor genau einem Jahr ist es unter Beteilung europäischer Experten auf diesem Gebiet gelungen, innerhalb der American Society of Regional Anesthesia and Pain Medicine (ASRA) eine “Special Interest Group“ (SIG) - übrigens die erste innerhalb der Gesellschaft - zu etablieren, die darauf abzielt, die Anwendung des Ultraschalls im Schmerzmanagement (USPM) auf eine seriöse Basis zu stellen. Moriggl: „Das betrifft nicht zuletzt die Art und Weise wie Kolleginnen und Kollegen zukünftig in dieser jungen Disziplin auf höchstem Niveau ausgebildet werden sollen, um größtmögliche Sicherheit zum Wohle der Patienten zu garantieren“.

Um Erfahrungen und Standards auszutauschen, Techniken zu verbessern und zu vereinheitlichen und eigene Fertigkeiten im Kreis der Kollegenschaft zu perfektionieren, entschlossen sich die Gründungsväter dieser Interessensgemeinschaft (neun Spezialisten aus den USA, Kanada, Großbritannien, der Schweiz und Österreich), ein gemeinsames Ausbildungspraktikum am Leichenmodell durchzuführen. Univ.-Prof. Moriggl als routiniertester Experte auf dem Gebiet der Ultraschallanwendung an speziell dafür präparierten Leichen wurde als Organisator und Supervisor dieser Ausbildungsveranstaltung nominiert. In seiner Funktion als „Educational Officer“ der SIG innerhalb der ASRA obliegt Moriggl schon grundsätzlich die Überwachung und Koordinierung aller Ausbildungsaktivitäten der Interessensgemeinschaft, beispielsweise Workshops auf dem jährlich einmal stattfindenden “Pain Fall Meeting“ der ASRA in den USA. „Nicht zuletzt deshalb ging es bei unserem Treffens hier an der Anatomie besonders auch um die Formulierung konsensualer Richtlinien für die sinnvolle Anwendung des Ultraschalls in der Schmerz-Medizin, die dann in Fachkreisen möglichst rasch publiziert werden sollen“, betont Moriggl.