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Pneumologie Update 2009: international und interaktiv

Bereits zum sechsten Mal trafen sich Ende Juni internationale Lungenexperten zum Erfahrungsaustausch im Congresspark Igls. Renommierte Referenten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz informierten mehr als 300 Teilnehmer über den aktuellen Stand in Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen auf der auch heuer wieder als D-A-CH-Kongress arrangierten Tagung. In diesem Rahmen wurden wie immer auch Preise für den wissenschaftlichen Nachwuchs vergeben.

Prof. Christian Kähler vom Schwerpunkt Pneumologie der Univ.-Klinik für Innere Medizin I, der den Kongress alljährlich im Team mit dem Onkologen Prof. Wolfgang Hilbe von der Univ.-Klinik für Innere Medizin V (Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie), Primar Herbert Janning von der Pneumologischen Abteilung des Landeskrankenhaus Natters, Prof. Ralf Ewert von der Universität Greifswald und Prof. Thomas Geiser von der Universität Bern organisiert, blickt auf eine gewohnt niveauvolle und thematisch ansprechende Tagung zurück. „Das PneumoUpdate hat sich als d i e wissenschaftliche Veranstaltung im deutschsprachigen Raum etabliert, an der alle maßgeblichen Zentren beteiligt sind“, so Kähler. Der interaktive und interdisziplinäre Kongress, der seinem Konzept als unabhängige Veranstaltung auch in diesem Jahr treu blieb, punktet mit hohem Erfahrungsaustausch und Netzwerkfaktor und spricht sowohl klinische und niedergelassene Mediziner als auch Forscherinnen und Forscher an.

Forschungs-Know-How für Theoretiker und Praktiker

Neben den Themen Exazerbation, Schlaf bei obstruktiven Patienten und Pulmonaler Beteiligung bei Kollagenosen bildeten die Pulmonale Hypertonie und das Bronchuskarzinom die besonderen Themenschwerpunkte. Der Lungenhochdruck, bei dessen Entstehung das Endothel eine zentrale Rolle spielt, ist durch einen zunehmenden Anstieg des Gefäßwiderstandes und des Blutdrucks im Lungenkreislauf gekennzeichnet und oft verbunden mit einer darauf folgenden Rechts-Herzinsuffizienz, was bei den Betroffenen zu stark eingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit, Kreislaufstörungen und Müdigkeit und unbehandelt innerhalb kurzer Zeit zum Tod führt. Prof. Kähler, der auch Leiter des Universitären Spezialzentrums für Pulmonale Hypertonie (USPH) ist, berichtet über den neuesten Stand von Pathogenese, Diagnostik und Behandlungsfortschritte dieser unheilbaren Erkrankung : „Gerade weil wir die genauen Mechanismen, die zur Entstehung dieser Krankheit führen, noch nicht kennen, ist die universitäre Zusammenarbeit und auch der intersdisziplinäre Expertenaustausch, wie er auf unserem Kongress stattfindet, von immenser Bedeutung“. Ein spezieller Fokus wurde in diesem Zusammenhang auch auf die Entwicklungen nach der letzt jährigen Expertenkonferenz in Dana Point, Kalifornien, gelegt.

Eine weitere Hauptsitzung war der pneumologischen Onkologie und damit dem Bronchialkarzinom gewidmet. Der Lungenkrebs, eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen des Menschen, wurde insbesondere aus Therapie-Perspektive beleuchtet. Vor allem bei Plattenepithelkarzinomen wird auf den Insulin-like-growth-factor Rezeptor große Hoffnung gesetzt. Wie diese Entwicklungen im klinischen Alltag umgesetzt werden, war Thema eines weiteren Vortrages.

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

„Neben zahlreichen interaktiven Workshops und Sitzungen“, so Kähler, „ist dem Organisationsteam die Präsentation der wissenschaftlichen Arbeiten in der Poster Discussion Session und in einer wissenschaftlichen Hauptsitzung immer ein besonderes Anliegen“. Die besten Arbeiten wurden auch heuer mit dem von der Firma Bayer Austria und Encysive/Pfizer gestifteten und hochdotierten „PneumoUpdate Preise 2009“ und dem „PU Young Investigator Award 2009“ prämiert. Aus den 34 eingereichten hochqualitativen Abstracts ging der erste PU´09 Preis an Dr. Lars Knudsen vom Institut für Anatomie der Universität Bern für seine Arbeit „The impact of human hepatocyte growth factor (hHGF) in bleomycin-induced pulmonary fibrosis - a morphometric analysis“. Den zweiten Platz konnte Teodora Cornitescu aus der Arbeitsgruppe von Prof. Ralph Schermully der Univeristät Giessen erringen („Effects of Imatinib-pulse therapy in monocrotaline-induced pulmonary hypertension in rats“), der dritte PU´09 ging mit Nikolaus Kneidinger ebenfalls an die Universität Giessen („Expression and activity of Wnt/beta-catenin signalling in COPD“). Erfreulicherweise blieb der PU Young Investigator-Preis in Österreich und es wurde die Arbeit „Double-stranded RNA affects the TRPC channel expression in human pulmonary artery endothelial cells“ von Diana Zabini aus der Arbeitsgruppe um Prof. Olschewski an der Medizinischen Universität Graz ausgezeichnet.

Für das Programm des 7. PneumoUpdates zwischen dem 18. und 19. Juni 2010 laufen bereits wieder die Vorbereitungen des Organisationsteams, Abstractdeadline wird der 31.März 2010 sein.