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Habilitation ausgezeichnet

Den zweiten Otto-Kraupp-Preis erhielt Dr. Dominik Wolf von der Univ.-Klinik für Innere Medizin V im Juni für seine Habilitationsschrift über die Feinregulierung des Immunsystems. Wolf hat sich im Vorjahr für das Fach Innere Medizin habilitiert. Der Otto-Kraupp-Preis wird alljährlich für die besten drei medizinischen Habilitationen in Österreich vergeben.

Bereits Mitte Juni fand im Wiener Billrothhaus die diesjährige Präsentation der für den Otto-Kraupp-Preis ausgewählten Habilitationen statt. Die Preise wurden von Dr. Ulrike Pangratz von sanofi-aventis überreicht. „Wir beschäftigen uns mit der Feinregulation des Immunsystems, vor allem mit der Aufrechterhaltung von Toleranz bei Erkrankungen, die Folge einer überschießenden Reaktion des Immunsystem sind“, erklärte Dominik Wolf. „Beispiele sind Autoimmunerkrankungen, Spenderzellreaktionen nach allogenen Stammzelltransplantationen oder Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen. Demgegenüber findet man bei Tumorerkrankungen die Situation vor, dass das Immunsystem offensichtlich nicht in der Lage ist, das Tumorwachstum immunologisch zu kontrollieren, also eine Immunparalyse vorliegt.“ Eine für die Regulation und Aufrechterhaltung von immunologischer Toleranz zentrale Zellpopulation stellen die sogenannten regulatorischen T-Zellen, die 1995 in dieser Form erstmalig in der Maus beschrieben wurden und eine der am meisten beforschten T-Zellpopulationen der Immunologie der letzten zehn Jahre sind. „Man glaubt heute, dass regulatorische T-Zellen auf der einen Seite als Folge ihrer starken immunsupressiven Aktivität als zelluläre Immunsupressiva eingesetzt werden könnten, beispielsweise zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen oder auch von Spenderzellreaktionen nach allogener Stammzelltransplantation“, sagte Wolf. „Auf der anderen Seite wissen wir mittlerweile dass vor allem bei Patienten mit epithzelialen Krebserkrankungen diese regulatorischen T-Zellen aktiv expandiert sind und eine Bremse für das Immunsystem darstellen.“ Das Team um Dominik Wolf arbeitet deshalb unter anderem auch daran, wie man diese „Bremse“ lösen kann, um letztendlich die Effizienz von Immuntherapien (wie zum Beispiel die Impfung mit dendritischen Zellen oder dem adoptiven Transfer von T Zellen) substantiell zu verbessern.

Der Otto-Kraupp-Preis wurde zum Gedenken an Otto Kraupp, Ordinarius für Pharmakologie und Toxikologie sowie langjähriger Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, von sanofi-aventis in Zusammenarbeit mit den Medizinischen Universitäten von Graz, Innsbruck und Wien etabliert. Der Otto-Kraupp-Preis ist mit insgesamt 6000 Euro dotiert.