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Auf Stärken in Forschung und Lehre besinnen

Prof. Herbert Lochs, künftiger Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, hat in seiner vierjährigen Amtszeit viel vor. Der Neo-Rektor strebt die Lösung aktueller Herausforderungen und Problemstellungen an. Zukünftig soll wieder die hervorragende Arbeit im Bereich Forschung und Lehre an der Medizinischen Universität Innsbruck im Mittelpunkt des Geschehens stehen.

Am 15. April 2009 bestellte der Universitätsrat Prof. Herbert Lochs, Klinikdirektor der Berliner Charité, zum Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck. Nach der Klärung formalrechtlicher Fragen hat der zukünftige Rektor nunmehr seinen Vertrag unterschrieben und wird Anfang Oktober sein Amt als Rektor der Medizinischen Universität antreten.

Besinnung auf Stärken

Der Erhalt der Medizinischen Universität Innsbruck im europäischen Spitzenfeld der Hochschuleinrichtungen gilt als oberste Maxime. Besonderes Augenmerk wird auf die Weiterentwicklung des Schwerpunkts Geriatrie (Altersforschung) gelegt. Tirol verfügt in diesem Gebiet über gute Grundlagenforschung und Patientenbetreuung. Der Schwerpunkt Geriatrie soll weiter ausgebaut werden. Ein weiterer Entwicklungsschritt wäre die Einwerbung eines Ludwig Boltzmann Instituts für die i-med.

Kommunikation & Transparenz

Zukünftig soll die Medizinische Universität Innsbruck wieder auf stabilen Beinen stehen. Zum Start seiner Tätigkeit in Innsbruck wird Rektor Lochs mit den wichtigsten Leistungs- und Entscheidungsträgern der Medizinischen Universität Innsbruck in Klausur gehen. Durch Transparenz und Kommunikation soll ein beständiges Außen- und Innenbild der i-med transportiert werden. „Eine klare Struktur und Organisation soll für Außenstehende als auch für MitarbeiterInnenInnen ein einheitliches und stabiles Bild der Medizinischen Universität festigen,“ bringt der neue Rektor seine kommunikativen Ziele auf den Punkt und weiter: „Es ist mir sehr wichtig, diese gute Kooperation zwischen den Gremien Rektorat und VizerektorInnen, Unirat und Senat, als Grundlage für die Entwicklung der Universität aufzubauen“.

Stärkere Partnerschaft mit Tilak

Das gute Verhältnis des zukünftigen Rektors mit der Tilak sowie dem Land Tirol wurde häufig kritisch thematisiert, für Herbert Lochs ist das kein Problem: „Ich darf von meinem Gegenüber nur soviel Verständnis erwarten, wie ich ihm auch entgegenbringe. Mein Ziel ist ein partnerschaftlicher Weg mit allen Interessensgruppen. Als Rektor werde ich jedoch vorrangig immer die Interessen der Medizinischen Universität Innsbruck und deren MitarbeiterInnenInnen vertreten Die derzeit laufenden Verhandlungen um den Klinischen Mehraufwand (KMA) will der neue Rektor so schnell wie möglich auf politischer Ebene klären. Zusätzlich will er die Leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM) weiter ausbauen.

Positive Schlagzeilen

Als Schlüssel zum Erfolg sieht er die einheitliche Wahrnehmung der i-med nach Außen, die Identifikation der MitarbeiterInnen mit der Universität sowie eine enge Zusammenarbeit mit der Leopold Franzens Universität. Gemeinsam soll das übergeordnete Ziel eines herausragenden Wissenschafts- und Universitätsstandortes erreicht werden, weil dies für den Wirtschafts- und Lebensraum Tirol besonders bedeutsam ist. In diesem Zusammenhang misst der designierte Rektor dem Leistungsgedanken besondere Relevanz zu: „Ganz wie in anderen Bereichen der Gesellschaft, muss auch im Universitäts- und Wissenschaftsbetrieb Leistung belohnt werden. Unsere MitarbeiterInnen sollen die Erfahrung machen, dass Engagement und Leistung sich auszahlen.“

Know-how von Innen und von Außen

Die Aufgabengebiete und Namen der vier VizerektorInnen müssen nur noch vom Universitätsrat bestätigt werden: Doris Balogh wird für Personal, Personalentwicklung und Gleichstellung verantwortlich sein, Norbert Mutz für Studium und Lehre und Günther Sperk für Forschung und Forschungsförderung. Das Vizerektorat für Finanzen wird ausgeschrieben und soll mit einer Fachfrau/einem Fachmann besetzt werden. An der Seite der VizerektorInnen stehen Beiräte, die aus externen Spezialisten sowie jungen internen Talenten bestehen. Dies fördert eine breite Akzeptanz der Entscheidungen und unterstützt medizinische Talente mit Führungsqualität. „Ich sehe dies auch als einen Weg der professionellen Frauenförderung. Junge Medizinerinnen lernen in diesen Beiräten sich auf künftige Spitzenpositionen vorzubereiten“, so Lochs.

Studierende bilden Zukunft der Gesundheitsversorgung

Prof. Herbert Lochs ist die enorme Wichtigkeit qualifizierter Jungärzte bewusst: „An der Medizinischen Universität Innsbruck studieren rund 3800 Studenten. Sie sind das Fundament einer optimalen medizinischen Versorgung und sichern das Klinikniveau langfristig ab. Ihnen muss eine optimale Ausbildung zu Teil werden.“ Der zukünftige Rektor strebt vor allem die Optimierung von Lehre, Forschung und Patientenversorgung an. Der Kontakt zu seinen Patienten war für ihn als praktizierenden Mediziner immer besonders wichtig, daher unterstützt Prof. Lochs nun auch als neuer Rektor einen professionellen Klinikablauf der Spitzenmedizin mit menschlicher Zuwendung verbindet. Eine gute Zusammenarbeit mit der Tilak soll hier die Grundlage hervorragender Arbeit bilden.

Zur Person Herbert Lochs

Herbert Lochs wurde 1946 in Innsbruck geboren. Er studierte an der Universität Innsbruck, arbeitete für 3 Jahre als Assistent am Pharmakologischen Institut der Universität Innsbruck, ging danach als Assistent an die Medizinische Fakultät der Universität Wien. 1984 folgte ein zweijähriger Studienaufenthalt an der Universität in Pittsburgh (USA). 1985 habilitierte er zum Thema „Ernährungstherapie bei Morbus Crohn“ und baute in Wien eine gastroenterologische Arbeitsgruppe auf. Seit 1994 ist er ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie am Campus Mitte der Charité in Berlin. Er ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM).

In seiner knapp bemessenen Freizeit trifft man einen naturverbundenen Herbert Lochs. Er zeigt sich daher auch besonders glücklich über die Vorzüge seiner alten und neuen Heimat: „Ich bin ein leidenschaftlicher Bergsteiger und habe die Bergwelt sehr vermisst. Wann immer es meine Aufgaben zulassen werde ich neue Kraft in der Tiroler Natur tanken.“ Neben seinem sportlichen Ausgleich wird auch die kulturelle Neigung des Ernähungswissenschaftlers beim hochwertigen kulturellen Programm in Innsbruck nicht zu kurz kommen.

Herbert Lochs wurde als Gastroenterologe nach Berlin berufen und hat dort den Bereich Gastroenterologie maßgeblich entwickelt. Die Gastroenterologie und speziell die Ernährungswissenschaften begeistern ihn. „Mich faszinieren die enormen Erfolge, die mit der richtigen Ernährung erzielt werden können", begründet Prof. Lochs die Wahl seiner Fachrichtung. In seiner Assistenzzeit in Wien sprang der Funke des Interesses von seinem Lehrer Prof. Kleinberger über. Eine Leidenschaft für Stoffwechselfragen, die ihn bis heute nicht mehr los ließ. Rückblickend schätzt er die Ernährungsmedizin sogar als Grund für einige seiner Erfolge ein: „Es ist kein Prestigefach, aber es gewinnt zunehmend an Bedeutung. In Innsbruck spielt die Ernährungsforschung eine traditionell große Rolle. Nach dem derzeitigen Generationenwechsel wollen wir dies mit den richtigen Nachfolgern erfolgreich fortführen und weiterentwickeln.“

Aufgaben des Rektors

Die Aufgaben des neuen Rektors wurden in der Ausschreibung definiert. Der Rektor ist Vorsitzender des Rektorats, welches die Universität leitet und nach außen vertritt. Er ist der oberste Vorgesetzte des gesamten Universitätspersonals. Er richtet das Rektorat mit VizerektorInnen zur Führung der Universität im Team ein. Zu den Aufgaben des Rektors zählt unter anderem die Gestaltung der Rahmenbedingungen für Forschung, Lehre und Krankenversorgung, die Budgetverantwortung, die Kooperation mit dem Krankenhausträger in der Führung der Universitätsklinik, die Umsetzung des Frauenförderungsgebots. Die Aufgaben, Befugnisse und rechtlichen Stellungen ergeben sich aus dem Universitätsgesetz 2002. Die Bestellung erfolgt für vier Jahre, eine Wiederbestellung ist möglich.