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Prof. Gustav Fraedrich ist neuer ESVS-Präsident

Im Rahmen der 23. Jahrestagung der European Society for Vascular Surgery (ESVS) im September in Oslo wurde Univ.-Prof. Gustav Fraedrich zum neuen Präsidenten gewählt. Der Direktor der Univ.-Klinik für Gefäßchirurgie an der Medizinischen Universität Innsbruck ist erst der zweite Vertreter Österreichs, der an der Spitze der renommierten gefäßchirurgischen Gesellschaft steht.

Die Europäische Gesellschaft für Gefäßchirurgie wurde 1987 in London gegründet und kann unter stetigem Wachstum heute auf rund 2000 Mitglieder aus europaweit 28 Mitgliedsstaaten, darunter auch die Schweiz und die Türkei als Nicht-EU-Länder, verweisen. Zwischen den einzelnen nationalen gefäßchirurgischen Gesellschaften und der ESVS als Dachgesellschaft wird eine enge Zusammenarbeit gepflegt, was sich in der Ausrichtung zahlreicher Workshops und Symposien auf nationaler und internationaler Ebene niederschlägt. Die Funktion des ESVS-Präsidenten wird dabei im Rahmen der Jahrestagung jährlich neu besetzt. Bis zum nächsten Meeting vom 16. bis 19. September 2010 in Amsterdam steht nun Univ.-Prof. Gustav Fraedrich dem Präsidium vor und ist nach Dr. Georg Kretschmer der zweite österreichische Vertreter in diesem Amt.

Akzentuierte Aus- und Weiterbildung

Neben der wissenschaftlichen Organisation der kommenden Jahrestagung kommt dem Präsidenten als Vorsitzenden des Education and Training Programms der ESVS auch eine wichtige Rolle in der Rekrutierung der Vortragenden und Auswahl der Programm-Komponenten zu. „Mit der Schwerpunktsetzung auf Aus- und Weiterbildung und der Herausgabe neuer Leitlinien zur Karotis- und Aneurysma-Chirurgie vertritt die ESVS eine wichtige Kompetenz in Europa“, bestätigt Fraedrich, der als langjähriges Mitglied bereits 2004 die europäische Jahrestagung in Innsbruck mit über 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern organisierte. Neben der Herausgabe des European Journal of Vascular and Endovascular Surgery vergibt die ESVS auch Preise für Vorträge und Posters und ist durch die Vergabe eines Forschungs- und eines Reisestipendiums auch in der Forschungsförderung aktiv.

Essentielle interdisziplinäre Zusammenarbeit

Mit Zuwachsraten von bis zu 40 Prozent nimmt die moderne Gefäßmedizin in ihrer Gesamtheit heute einen besonders großen Stellenwert ein. „Vor allem auf dem endovaskulären und katheterinterventionellen Sektor“, weiß Prof. Fraedrich, „gab es in den letzten Jahren dramatische Entwicklungen, was die enge Zusammenarbeit mit der interventionellen Radiologie unabdingbar macht“. Diese Kollaboration, so Fraedrich, funktioniere mit der Univ.-Klinik für Radiologie unter der Leitung von Univ.-Prof. Werner Jaschke in Innsbruck hervorragend und bekräftige die Innsbrucker Gefäßchirurgie als eines der größten vaskulären Zentren im deutschsprachigen Raum. Auch mit den Univ.-Kliniken für Neurologie, Nephrologie, Dermatologie sowie der Allgemeinen Inneren Medizin wird intensiv kooperiert.

Prof. Fraedrich, der 1996 nach Innsbruck berufen wurde, will sich in seiner einjährigen Präsidentschaft nicht auf repräsentative Aufgaben beschränken. „Der Generalsekretär der Dachgesellschaft wurde ebenfalls im September neu gewählt. Dieser gemeinsame Start ist eine gute Voraussetzung, um eigene Ziele leichter abzustecken und umzusetzen. Ich denke etwa an verbesserte gefäßchirurgische Ausbildungsangebote auch für das Pflegepersonal als qualitätssichernde Maßnahme in der Gefäßchirurgie“, schließt Fraedrich.