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Gezielte Ausbildung für Prostatakarzinomforscher

Die Stärkung und Vernetzung der europäischen Prostatakarzinomforschung wird von der Europäischen Union in besonderem Maße gefördert. Das dezidierte Ziel des neu angelaufenen EU-Projekts PRO-NEST ist die Verbesserung des Ausbildungssystems auf diesem Gebiet. Univ.-Prof. Zoran Culig vom Urologischen Labor der Medizinischen Universität Innsbruck leitet eines von 24 Projektteams in diesem "Early-stage" Trainingsprogramm.

Der Weg zum Ausbildungsprojekt PRO-NEST (Prostate Research Organizations-Network of Early Stage Training) wurde bereits im Mai letzten Jahres geebnet, als sich führende Prostataexperten im Rahmen des abgelaufenen EU-Projekts PRIMA auf Einladung von Prof. Culig in Igls trafen und den aktuellen Stand der Forschung zum Prostatakarzinom auch aus der Perspektive der Nachwuchsförderung betrachteten. „Ein Schwerpunkt in der europäischen Prostatakarzinomforschung soll auch in Zukunft in der optimalen und gezielten Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses liegen“, betont Prof. Culig vom Urologischen Labor in Innsbruck, das in den vergangenen Jahren wichtige Beiträge zum besseren Verständnis der molekularen Vorgänge bei der Entstehung von Prostatakrebs wie auch von Therapieresistenzen lieferte und damit thematisch wie auch von der wissenschaftlichen Exzellenz her beste Voraussetzungen als Projekt-Standort mitbringt.

Netzwerk mit langfristigem Nutzen

Das PRO-NEST Konsortium setzt sich aus 17 etablierten Forschungseinrichtungen und fünf weiteren akademischen und industriellen Partnerinstitutionen in den Niederlanden, Finnland, Deutschland, Schweden, der Schweiz, Großbritannien und Österreich zusammen und wird von Dr. Guido Jenster vom Erasmus Medical Center Rotterdam koordiniert. 20 PhD-Studierende und vier PostDocs, also Forscherinnen und Forscher, die mit ihrer Doktoratsausbildung gerade beginnen oder nur wenig Forschungserfahrung haben, werden nun im Rahmen des 7. Förderprogramms bis November 2012 die Möglichkeit haben, sich gezielt und umfassend zum Prostatakarzinomforscher ausbilden zu lassen. „Das PRO-NEST Trainingsprogramm umfaßt neben der Grundlagen- und der Klinischen Forschung begleitende Maßnahmen wie Kurse und Auslandaufenthalte, um angewandte Technologien und Methoden in anderen Labors kennenzulernen“, erklärt Projektleiter Culig, der den entsprechenden Kurs 2011 in Innsbruck halten wird.

Die PhD-Stelle am Innsbrucker Standort wird von Holger Erb, Diplombiologe aus Ulm, eingenommen. „Mein Forschungsfokus als Endokrinologe liegt auf dem Einfluss von Zytokinen und Interleukin-Rezeptoren beim Prostatakarzinom. Als ich Prof. Culig bei einer Vortragsreihe in Ulm hörte, habe ich mich sofort in seinem Labor beworben“, erzählt Erb, der seinen Projektvertrag im November unterzeichnen konnte.

Kompetente Projektberatung

Wie schon beim EU-Projekt PRIMA konnte sich Prof. Culig auch beim aktuellen Projekt (Therapeutic interference with anti-apoptotic action of pro-inflammatory cytokines in prostate cancer) auf das einschlägige Beratungsservice des Büros für Europäische Programme (BEP) verlassen, das in Tirol als zentrale Serviceeinrichtung zu den Europäischen Forschungs- und Technologieprogrammen agiert. Das Coaching von der Projektidee bis zu Abrechung und Berichtslegung steht regional ansässigen Unternehmungen und Forschungseinrichtungen unentgeltlich zur Verfügung. „Die Vorbereitung und Implementierung eines Projekts ist ein sehr kompliziertes Verfahren. Hier hat uns die hohe Beratungskompetenz von Dr. Wolfram Rieneck vom BEP sehr geholfen“, unterstreicht Prof. Culig die Wichtigkeit hochqualifizierter Unterstützung für den Forschungsstandort Innsbruck.