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Großer Ehrungstag mit Round Table Diskussion

In der feierlich geschmückten Aula des Universitätsgebäudes fand heute, Samstag, der Große Ehrungstag der Medizinischen Universität Innsbruck mit anschließender Round Table Diskussion statt. Der Ethikkommission der Medizinischen Universität Innsbruck wurde das Ehrenzeichen, Rektor Dr. Dr.h.c. Erhard Busek die Würde und der Titel eines Ehrensenators verliehen.

Mit dem Einzug der RektorenInnen, Ehrensenatoren und der zu Ehrenden wurde der Große Ehrungstag der Medizinischen Universität Innsbruck in Anwesenheit zahlreicher ehrwürdiger und prominenter Gäste feierlich eröffnet. Rektor Univ.-Prof. Herbert Lochs durfte nach ao.Univ.-Prof. Dr. Beatrix Karl, Nationalrätin und Wissenschaftssprecherin der ÖVP, Landesrat DI Dr. Bernhard Tilg und Bürgermeisterin Hilde Zach unter anderem Bischof Manfred Scheuer und Abt Reimund Schreier sowie Universitätspfarrer Msgr. Bernhard Hippler, die Altrektoren em.Univ.-Prof. Hans Grunicke, Univ.-Prof. Manfred Dierich und Univ.-Prof. Christian Smekal, Vertreterinnen und Vertreter der TILAK, der Tiroler Ärztekammer sowie des Oberlandesgerichts auf den Ehrenplätzen begrüßen. Ein besonderer Dank galt dem Rektor der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle für seine Gastfreundschaft, die weit über das „Gedulded-sein“ hinausginge, so Lochs, der das gute Arbeitsverhältnis der beiden Universitäten als „gemeinsames Agieren für den Wissenschaftsstandort“ beschrieb.

Drei Ehrenzeichen für die Ethikkommission

„In Würdigung seiner besonderen Verdienste als Initiator und Mitbegründer der Ethikkommission an der Medizinischen Universität Innsbruck“ wurde em. o.Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Franz Gerstenbrand das Ehrenzeichen der Medizinischen Universität Innsbruck verliehen. Ebenso wurde das Ehrenzeichen an die Ethikkommission in der Person ihres derzeitigen Vorsitzenden o.Univ.-Prof. Dipl. Ing. Dr. Peter Lukas - der die Ehrung leider nicht persönlich entgegennehmen konnte - sowie des langjährigen Mitglieds Ass.-Prof. Dr. Holger Baumgartner vergeben. Laudator Univ.-Prof. Patrick Zorowka würdigte die Qualität und die Vorgehensweise des im Mai 1997 gegründeten und aus MedizinerInnen, JuristInnen und Pflegepersonal, VertreterInnen einer Behindertenorganisation, der Ärztekammer, der Patientenvertretung und der Seelsorge zusammengesetzten Gremiums. Prof. Gerstenbrand habe die Verantwortung des ärztlichen Wirkens und damit die Notwendigkeit der akademischen Selbstkontrolle erkannt und mit der Gründung der Ethikkommission vor nunmehr dreißig Jahren früher als andere ein Zeichen gesetzt. Neben Gerstenbrand stehe vor allem auch der Name Baumgartner für die Qualität und Integrität der Kommission.

Ehrensenatorwürde für Rektor Dr. Dr.h.c. Erhard Busek

Eine der höchsten Auszeichnungen, die eine Universität verleihen kann, die Ehrensenatorenwürde, wurde an Rektor Dr. Dr.h.c. Erhard Busek verliehen, „dem die Medizinische Universität Innsbruck“, so Rektor Lochs, „sehr viel zu verdanken hat“. Der Geehrte wurde 1941 in Wien-Alsergrund geboren, maturierte mit Auszeichnung und promovierte an der Universität Wien zum Doktor juris. Erhard Busek war Mitglied der Wiener Landesregierung, Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter der Stadt Wien, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, anschließend Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten. Von 1991 bis 1995 war Dr. Erhard Busek Vizekanzler der Republik Österreich und Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei. In seiner Laudatio hob Univ.-Prof. Hartmann Hinterhuber die Rolle Buseks als großen, europäisch denkenden Bildungspolitiker, vorausschauenden Wissenschafts- und Kulturpromotor, Visionär und kenntnisreichen Mittel- und Südost-Europa-Fachmann hervor. Der heute Auszuzeichnende verkörpere als sozial und gesellschaftlich engagierter Kulturpolitiker die Tugenden Weitsicht und konsequentes Handeln, Offenheit, Toleranz und soziale Verantwortung. Neben dem Voritz des Institutes für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) und EU-Sonderbeauftragter für Ost- und Südosteuropa leitet Erhard Busek seit 2004 als Rektor die Fachhochschule Salzburg. In seiner Amtszeit als Wissenschaftsminister wurde das Konzept der Spezialforschungsbereiche (SFB) verwirklicht: Es sei der Weitsicht Buseks zu verdanken, dass dieses Projekt verwirklicht und damit eine neue Ära der Wissenschaftsförderung eingeleitet wurde. „Sensibilisieren, irritieren und anregen - das sind die herausragenden Eigenschaften von Erhard Busek“, kommentierte Hinterhuber, der auch dessen Wirken als Präsident des Europäischen Forums Alpbach und seinen Einsatz in den Bereichen Forschungsförderung, Dozenten- und Studentenmobilität sowie Ethik in der Medizin unterstrich.

Diskussion zu aktueller Hochschulthematik

Im Anschluss an die Verleihungen diskutierten unter der Leitung von Dr. Gisela Hopfmüller Rektor Erhard Busek, ÖVP- Wissenschaftssprecherin ao.Univ.-Prof. Dr. Beatrix Karl, Rektor o.Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle, Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs, o.Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Wolfgang Zach, Präsident UPV und ÖH-Vorsitzender Konstantin Preindl zum Thema „Universitäten im Spannungsfeld zwischen Mobilität, Finanzierung und freiem Hochschulzugang". Rektor Lochs kommentierte in seinem Eröffnungsstatement die Beziehung zwischen der Politik und den Universitäten und forderte als Ausweg aus der derzeitigen krisenhaften Situation seriöse Berechnungen der tatsächlichen Kosten eines Studienplatzes. Ein zentrales Thema des Round Table war die Migration von Studierenden innerhalb von Europa, aber auch die damit verbundenen Probleme. Im Sinne der Heranführung der österreichischen Universitäten an die internationale Spitze sprach sich nicht nur Wissenschaftssprecherin Karl für klare und faire Zugangsregelungen aus. Breiten Diskussionsraum nahm auch die Vision des europäischen Hochschulraumes ein. „Europa muss die Rahmenbedingungen schaffen, die Universität die Idee begreifen und umsetzen. Das ist für die Entwicklung Europas eine essentielle Bedingung“, lautete Buseks Forderung. In die selbe Kerbe schlug auch Rektor Töchterle, der empfahl, bei Lösungsansätzen immer auch den europäischen Kontext mit zu bedenken. „Innerhalb von Europa können wir nicht mehr innerhalb von Ländergrenzen denken, weil der Markt - also auch der Bildungsmarkt - heute international ist“, so auch der Tenor von Rektor Lochs.